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Abschiednahme Krankenhaus

Wie kann man in Hamburg in einem Krankenhaus Abschied nehmen?

Abschiednahme vom Verstorbenen kurz nach dem Tod

Abschiednahme ist die erste Begegnung mit dem Tod. Abschiednahme ist die Begegnung mit dem Tod, der seinen Ehemann, Ehefrau, Mutter, Vater oder Kind von der Welt geholt hat. Da es manchmal zeitlich und örtlich nicht möglich ist seinen Nächsten persönlich das letzte Geleit in den Tod zu geben,  gibt es das berechtigte Anliegen der Angehörigen möglichst zeitnah nach dem Eintritt des Todes vom Verblichen Abschied zu nehmen.  Wichtig ist, dass die Verwandten der Institution den Wunsch kommunizieren und zwar rechtzeitig. Manchmal ist es aus organisatorischen Gründen nicht möglich eine Abschiednahme zu ermöglichen, wenn die Verwandten erst Nachts auf die Idee kommen oder den Wunsch verspüren, den Toten nochmal anzufassen und in Augenschein zu nehmen. Wenn das Organisationsgefüge von dem Wunsch weiß, wird ein Abschiednahme immer möglich sein, weil dann die gebahnten Abläufe einer Bestattung dem Wunsche angepasst werden. ( Beispielsweise wird die Überführung vom Bestattungshaus erst später initiiert). Leider sind Abschiedsräume nie so lichtdurchflutet und schön gestaltet, wie das obenstehende Bild zeigt. Bildrechte Bestattungshaus Pütz-Roth, Bergisch-Gladbach- link.

80 % aller Hamburger versterben in einem Krankenhaus, oder einer anderen Institution wie Seniorenheim.

Abschiednahme im Altenheim, Seniorenresidenz, betreutem Wohnen

Im Seniorenheim ist eine Abschiednahme einfach, weil man schlichtweg den Verstorbenen im dem von ihm gemieteten Zimmer Appartement belässt.  Es gibt gar keinen Zeitdruck, denn jeder Mensch darf nach seinem Tod 72 Stunden aufgebahrt werden, so schreibt es das Hamburger Bestattungsgesetz fest.

Abschiednahme im Bestattungshaus

Selbstverständlich kann eine Abschiednahme am offenen Sarg auch im Bestattungshaus gewünscht werden. Beispielsweise beim GBI in Hamburg. Dort wird die Aufbahrung idR in der klimatisierten Trauerfeierhalle durchgeführt. Infos hier.  Das GBI Großhamburger Bestattungsinstitut verfügt über diverse eigenen Verstorbenenhallen, die durch ein strenges, engmaschiges Qualitätsmanagement überwacht werden und so für die Einhaltung der Bestatter-DIN 1507 einstehen können.

Abschiednahme im Krankenhaus

In einem  Krankenhaus in Hamburg sind die Außenumstände gänzlich anders.  Aufgrund der DRGs und der Bettenauslastung ist es verständlich, dass auf Station ein Verstorbener nicht „ewig“ das Zimmer belegen kann, damit die Angehörigen Abschied nehmen können.   Ebenso ist das undenkbar auf einer Intensivstation. In manchem Fachabteilungen sind so wenig freie Betten vorhanden, dass man die Betten qua Aufgabenzuschnitt den Lebenden und Bedürftigen zuteilt.

Eine Reihe von Krankenhäusern haben einen eigenen Abschiedsraum, der dazu genutzt wird, damit sich die nächsten Angehörigen kurz nach dem Tod verabschieden können, bevor der Verstorbene in die Verstorbenenhalle, Leichenhalle des Bestatters oder der Stadt Hamburg vom Bestatter überführt wird.

Abschiedsräume in Krankenhäusern

In jedem Krankenhaus gibt es einen sogenannten Raum der Stille, der zum Meditieren dient, zur Ruhe kommen und zur Verbindungsaufnahme mit Gott ( so man denn Christ ist) Der Raum der Stille wird meist genutzt von den beiden großen Amtskirchen, um dort Gottesdienste abzuhalten. Primär ist er aber für die Angehörigen gedacht und für die noch beweglichen Patienten.  Im neue gebauten UKE Hauptgebäude befindet sich auch ein großzügiger Raum der Stille, der eine gleichartige Funktionslastigkeit ausstrahlt, wie die anderen Betten-Zimmer. Das liegt auch daran, dass er im inneren des riesigen Kubus liegt und daher keine Sichtverbindung durch Fenster in die Natur aufnehmen kann. Im alten Krankhaus „Alten Eichen“, wo ich 2 Jahre als Ehrenamtlicher auf der Palliativ-Station eingesetzt war, habe ich den Raum der Stille gerne genutzt, um den Tag und die auf Station erlebten Ereignisse zu reflektieren und geborgen damit umzugehen. Meine Gefühle und mitgebrachten Energien ins Licht Gottes zu halten hat meiner Seele gut getan.

Raum der Stille Krankenhaus Altona

Raum der Stille Krankenhaus Altona, Bildrechte Krankenhaus Altona – Asklepios AG

(die Liste wird in Bälde vervollständigt)

  • UKE Palliativ-Station – Verabschiedung auf dem Zimmer
  • Agaplesion Klinik Hamburg Eimsbüttel – Palliativstation – auf dem Zimmer
  • Asklepios Klinikum Palliativstation Klinikum West (Rissen) – der Verstorbene wird im Zimmer verabschiedet
  • Asklepios Klinikum Wandsbek – Verabschiedungsraum
  • Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf – ein sehr schön gestalteter moderner Verabschiedungsraum
  • Asklepios Klinikum St Georg – Verabschiedungsraum
  • Albertinen Klinikum Schnelsen – gehe davon aus
  • Albertinen Klinik Volksdorf- gehe davon aus

Asklepios Klinikum Altona – Verabschiedungsräume

Wie ich von einer lichtvollen Krankenhausseelsorgerin erfahren habe, gibt es im Klinikum Altona für Frühgeburten und kleine Kinder ein sehr stimmig emotional gestalteten Verabschiedungsraum. Der Raum hat eine sehr warme Atmosphäre und das Bettchen ist in Form eines Segelschiffchen gestaltet. Fühlt sich sehr geborgen an. Die Klinik Altona hat noch andere Abschiedsräume: 1. Pathologie, 2. zentrale Notaufnahme. Wie oben schon beschrieben können auch hier die Patienten noch einige Zeit im Zimmer verbleiben, damit die Angehörigen Abschied nehmen können, hier weiterlesen.

Abschiednahme im Hospiz

Zur Hospizkultur gehört es selbstverständlich, dass man den Verstorbenen noch in seinem Hospiz-Zimmer verabschieden kann, wo er die letzten Lebenstage und Lebenswochen verbracht hat.  Dieser Grundsatz wird in allen Hamburger Hospizen berücksichtigt und gelebt, weil ein Wesensmerkmal der Hospiz-Bewegung ist den Übergang entspannt, reflektiert und ohne Zeitdruck, durch welche Systemimperative auch immer evoziert, zu vollziehen – zu leben.

Abschiednahme Kinderhospiz Sternenbrücke

Im Kinderhospiz Sternenbrücke gibt es einen großen und eigenen Verabschiedungsraum, der warm und kindgerecht gestaltet ist. Dort sich Verabschiedungen, Aufbahrungen über Tag hinweg möglich, weil das Bett gekühlt werden kann und so praktisch nahezu die Funktionen einen Leichenhalle dadurch übernommen werden kann.  Ohne großes Nachfragen darf jeden Mensch in Hamburg 72 Stunden aufgebahrt werden.

Abschiednahme Sternenbrücke

 

Bildrechte  Kinderhospiz Sternenbrücke

Abschiednahme im Bestattungsforum Ohlsdorf

Im Bestattungsforum in Ohlsdorf gibt es auch Verabschiedungsräume, die mit einem kleinen Code gesichert sind. Das ermöglicht den Angehörigen Tag und Nacht den Aufgebahrten aufzusuchen und sich so lange wie sie es wünschen zu verabschieden.  Informationen erhälst du beim Bestattungshaus deines Herzens.

Abschiednahme Bestattungshaus Pütz-Roth – Bergisch-Gladbach

Fritz Roth einer der innovativsten Bestatter in Deutschland, kürzlich verstorben schreibt auf seiner Website über Abschiednahme:

„Hören Sie in sich hinein und erforschen Sie Ihr Inneres nach Ihren wahren Bedürfnissen in dieser ganz besonderen Lebenssituation. Möchten Sie Malen, Musizieren? Eine Totenmaske anfertigen? Mit Kindern und Enkeln den Abschiedsraum mit persönlichen Dingen ausschmücken, Grabbeigaben basteln, noch einmal die Lieblingsmusik der Verstorbenen hören und gemeinsam aufgenommene Videos ansehen? Möchten Sie mit Freunden Totenwache halten? Möchten Sie bei der Einsargung und Grablegung des Verstorbenen helfen?“

About the author

Giovanni

Giovanni ist studierter Jurist und Philosoph als Marketingleiter bei einem Mittelständler unterwegs, Geschäftsführer einer Agentur, ehrenamtlicher Sterbebegleiter, zertifizierter Trauerbegleiter, Beirat ITA Institut für Trauerarbeit, Mitgliedschaften: Marketing Club Hamburg, Büchergilde Hamburg, Förderverein Palliativstation UKE, ITA, Kaifu Lodge, Kaifu-Ritter