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Affective Computing

Affective Computing

In einem hochinformativen Artikel in der ZEIT kann man sich gut kundig machen über die Gefühlsprogrammierer der Computerwirtschaft. Affective Computing heißt gefühlvolles Rechnen, was man auf drei Ebenen Einsetzen kann:

1. Emotionsmessung für die Industrie

Messung der Emotion des Handy Smartphone-Nutzers zur Produktoptimierung.  Wo früher der Filmstab darüber nachgedacht und entschieden hat, wie ein Kinofilm geschnitten wird, können heute Gefühlsvermessungen die Reaktion der Zuschauer besser analysieren und den Schnitt der Films vor Veröffentlichung maßgeblich beeinflussen.  Noch krasser ist die Idee aus London eines Filmproduzenten, der live die Gefühlslage bei Horrorspielfilmen mittracken, aufzeichnen und analysieren möchte und wenn der Durchschnittswert an Horror, Stress überschritten ist, dann live die schlimmsten Szenen überspringen, damit die Zuschauer nicht emotional überfordert werden.  Das klingt zwar rücksichtsvoll, aber ist irgendwie mit allen Formen einer Werkidee nicht in eins zu denken, denn nach jeder Kinovorstellung entstünde so ein neuer Kinofilm, genauer Kinofilmzusammenschnitt.

Insbesondere auch für Werbefilmer und Werbeplakatgestalter ist so eine Vermessung hochspannend. Während heute die Probanden in aufwändige Teststudios eingeladen werden und diese Tiefeninterviews über Produktwelten führen, oder Fragebögen ankreuzen, könnte in Zukunft in einem panel von Smartphone-Usern die Werbung vorher getestet werden auf ihre Wirksamkeit und die Smartphones können halbwegs objektive Messdaten übermitteln, so dass die Reaktion quantifizierbar und qualifizierbar ist.

2. Affective Computing bei der Therapie

Ob man mit der modernen Programmiertechnik Affective Computing auch Psychotherapien ersetzen kann, möchte ich zunächst massiv in Frage stellen.  Insbesonder weil die Künstliche Intelligenz, KI, noch so kinderschuhmäßig unterwegs ist.  In Los Angelas arbeitet aber das Militär an Computerprogrammen mit Avataren, die von Veteranen „erstaunlich gut angenommen werden“

3.Affective Computing  Rosalind Picard „Empathika“

Empathika heißt ein start up Unternehmen in den USA, die die Gefühlswelt mittels Gesichtsscans ermitteln will. Wenn es zu viele negative Anzeichen gib, können Warnhinweise ausgegeben werden wie: Wie wäre es mit einem Termin beim Therapeuten?

4. Affective Computing als Gefühlsersatz

Gerade aus Japan erreichen uns erschreckende Meldungen, dass der programmierte Computerhund mit mehr Wärme und Liebe beschenkt wird, als das umliegende menschliche Umfeld. Ob das der Königsweg der Zukunft ist?  Es soll sogar einen Friedhof für die Blechtonnen-Hunde geben….

Zusammenfassende Betrachtung

Hier kommt ihr zum Artikel der ZEIT, link. Sicherlich wird dieser Ansatz die Welt verändern, aber ob er in überschaubarer Zeit uns psychologisch, medizinisch helfen kann, muss dahingestellt bleiben. Natürlich kann man Gefühle uns Seinszustände nicht so vermessen wie Berge, oder wie Erhebungen in der Landschaft. Die Seele ist hochkomplex und die Therapie von seelischen Defekten wird sicherlich auch die nächsten 50 Jahre den Menschen vorbehalten bleiben. Völlig krank ist die Idee, dass ein Computer die Beichte abnehmen könnte. Solche Experimente laufen gerade in dem übersteigert technikverliebten Amerika, genauer New York City.

Bildrechte Affective Computing pixabay davidh

 

About the author

Giovanni

Giovanni ist studierter Jurist und Philosoph als Marketingleiter bei einem Mittelständler unterwegs, Geschäftsführer einer Agentur, ehrenamtlicher Sterbebegleiter, zertifizierter Trauerbegleiter, Beirat ITA Institut für Trauerarbeit, Mitgliedschaften: Marketing Club Hamburg, Büchergilde Hamburg, Förderverein Palliativstation UKE, ITA, Kaifu Lodge, Kaifu-Ritter