Wie entstehen Beziehungen?
Müssen Begegnungen immer für ewig halten? auf ewig angelegt werden?
Das Augenblicks-Tragwerk ist die Beschreibung der zeitbegrenzten Seinsweise im Beziehungswandel. Wenn man eine schöne Seminarbegegnung hat, dann heißt das noch lange nicht, dass die sich dann in das fortgesetzte Alltagsleben hinüberrettet. Es heißt auch nicht, daß man eine email bekommt, oder ein anderes Verbindungszeichen. Die Schönheit des Augenblicks hat die Tiefe des Lebens im Hier und Jetzt ausgemacht. Die Augenblicksschönheit ist begrenzt, und sie taugt nicht notwendiger Weise dazu ein Tragwerk zu gründen. Begrenzungen sind wichtige Kernkonstanten in unseren Leben . Unsere Zeit ist begrenzt unsere Ressourcen sind begrenzt, unsere Reichweite ist begrenzt und die Fähigkeit Bauwerke auf Schwemmsand zu etablieren ist auch begrenzt. Es geht, indem man viele Gründungspfähle in den Sand rammt, so dass auch ein inneres, bodiges Tragwerk entsteht. Dazu bedarf es aber Dampframmen und vor allen Dingen Zeit und Material und einem Plan. Zuerst der Plan, wie bei jedem Architekten, der ein Hochhaus plant. Dann die Zeit und die Kosmoskraft, die Gründungspfähle in den sandigen Untergrund zu bringen. Wenn man versucht ein Haus, eine Kathedrale zu bauen, ohne ein vernünftiges Fundament zu bauen, der hat auf Sand gebaut und das Haus wird zusammenfallen. Wenn man aber kein Fundament gießen konnte, oder Gründungspfähle nutzen, dann sollte man einfach den gedanklichen Hausbau lassen. Seiner Phantasie macht zu geben, um Häuser wachsen zu lassen ohne Basis ist selbst verletzend und führt zu mieser Laune. Also immer schön die Zügel in der Hand behalten, wenn man seine phantastischen Malstifte der Zukunft in die Hand nimmt.
Man sollte sich einfach die größte Schlechte-Laune- Impulskraft austreiben: die Erwartungshaltung. Wer zu sehr erwartet, extrapoliert, der vermiest sich selbst das Leben, indem er dann am Ende des Tages feststellt, das die eigene Vorhersagenrechnung nicht aufgeht. Wir möchten nicht nur unsere Beziehungsanker ausdehnen, fester uns im Leben verwurzeln, sondern auch alle Beziehungen in Licht erstrahlen lassen. Das gelingt mal, mal auch nicht, wie die Wellenförmigkeit des Lebens uns das vorhersagt. Nachhaltige Beziehungen zu gründen ist von vielen Faktoren abhängig und in gewissen Grundierungs-Verhältnissen gefangene Menschen, möchten ihre Fühlerchen auch gar nicht nach Neuem ausstrecken. Daher gilt der Grundsatz von Pater Anselm Grün: Es ist wie es ist.
Nachtrag.. wenn die Menschen mutiger wären, dann würde es mehr blühende Sterne auf den Wiesen der Welt geben.
wie lange halten neue Begegnungen, neue Kontakte? wie etablieren sich Tragwerke und entstehen Säulen der Freundschaft? Es gibt auch Augenblicksschönheiten