Wenn es darum geht eine Bestattung in Auftrag zu geben, oder einen Bestattungsvorsorgevertrag, dann sollte, nein MUSS man Preisvergleiche machen. Warum?
Weil es keine Preisaufsicht gibt und jeder Einzelunternehmer seine eigenen Preise, rein willkürlich schöpfen kann. Quasi grenzenlos. Da ein normaler Kunde kein Gefühl, genauer Preisgefühl für Bestattungen hat, kein Preisgefühl für einen Eichensarg kein Preisgefühl für eine Urne hat, können und werden sehr absurde Mondpreise für Särge, Urnen und Bestatterdienstleistungen aufgerufen.
Diese Woche habe ich folgende Geschichte aus der „Provinz“ gehört:
Ein Eichensarg hat 2000 € gekostet, absurd. Es wurde der Vater beerdigt in einem Einzelgrab. Als wenig später die Mutter starb, war guter Rat teuer, weil logischer Weise die beiden Eheleute zusammen in einem Familiengrab liegen wollten, und sollten. Das Ende von der Horrorshow einer mangelhaften Beratung war eine extrem kostenintensive Umbettung auf dem Dorffriedhof.
Der Bestatter ist ein Berater und hat Beratungsqualität zu liefern. Wenn er das nicht tut, so handelt sich um eine Schlechtleistung, oder pvv, positive Vertragsverletzung, die zur Folge eine Schadensersatzpflicht des Bestattungsunternehmens hat. In dem oben genannten Fall ist der ausführende Bestatter ganz klar schlecht bis unterirdisch in seiner Leistung gewesen und die Mehrkosten einer Bestattung, rsp Umbettung hätte diese sofort zahlen müssen und jedes Amtsgericht würde sofort die Klage durchwinken.
Heutzutage gibt es bundesweit agierende Bestattungsunternehmen, die auch zu jedem Dorf kommen und extrem günstig sind. Mit einem solchen Angebot würde ich zum Ortsbestatter gehen und ihn und Verhandlungsdruck setzen. Der Ortbestatter hat übrings kein Alleinvertretungsrecht und kein Monopol. Macht einfach Preisvergleiche, total wichtig, wenn ihr nicht für einen 800 € Sarg 2000 bezahlen wollt. Eine echte Preiswahrheit gibt es nicht, aber einen angemessenen Preis kann man schon noch verlangen.
Übrings, die Hamburger Verbraucherzentrale rät auch zu Preisvergleichen bei Bestattungen.
Völliger Quatsch und bullshit ist die Einstellung: das macht man nicht. Auf jeden Fall muß man als Kaufmann auch in diesem Gewerbe auftreten.
Bestattungskostenvergleichsportale
Warnung: Jetzt glaubt man smart zu sein und nimmt ein Bestattungskostenvergleichsportal aus dem Interent, um gute Preise zu ermitteln. Leider ist es so, dass diese Vergleichsportale nicht etwa mit der Idee gebaut worden sind, einen Kundenservice zu bieten, sondern die Idee ist Geld zu verdienen. Das bezieht sich auf alles was du findest. Sowohl auf das Portal www.bestattungen.de , aus Hamburg als auch auf das Portal www.bestattungsvergleich.de betrieben von Funus Online Service GmbH, Ohlauerstr. 43, 10999 Berlin. Finanziert wird das janze von den Bestattungshäusern. Bei bestattungen.de müssen exorbitante Margen an die Firma gezahlt werden von den Bestattern. Das führt dazu, dass sie mitnichten einen Marktüberblick geben, sondern bestenfalls 15 % der Anbieter des Hamburger Marktes darstellen. Wer nicht zahlt, wird nicht gelistet. Die Berliner Firma hat ein ähnliches Preismodell. Nur wer den Kooperationsvertrag unterzeichnet als Bestattungshaus, wird gelistet.
Also auf gar keinen Fall diesen scheinbaren Preisvergleichsmaschinen trauen, weil deren Evaluationsbasis nicht von einem objektiven Erkenntnisinteresse getrieben ist, sondern, von der Idee die Bestatter auszusaugen. Ist ja klar, dass diejenigen Bestattungshäuser, die dort mitspielen massiv an der Qualitätsschraube nach unten drehen müssen, damit sie die fälligen Margen bedienen können. Für den Kunden spielt sich das alles im Bereich des unsichtbaren ab, aber auch hier gilt die alte Kaufmannsregel „You can t break the market.“
Was tatsächlich sehr zu empfehlen ist das das Spezialheft von Stiftung Warentest zur Bestattung, hier der Link zur Stiftung Warentest
Das „Hamburger Abendblatt“ hat nicht falsch geschrieben, aber völlig undifferenziert: Abendblattlink.
Natürlich muß man keine Kosten für die Grabpflege einkalkulieren, weil man sie selbst macht. Man muß ja nicht jede Woche neue Blumen pflanzen. Die Alternative zur Grabpflege ist nicht etwa eine anoyme Bestattung, sondern ein Reihengrab in Rasenlage. Selbstverständlich bekommt man auch für deutlich unter 3000 € eine angemessene Bestattung. Fragen Sie ihr Bestattungshaus ausdrücklich nach kostengünstigen Alternativen. Wenn der Bestattungsunternehmer M. sagt, wie in einem NDR Film: „Bei mir kosten alle Särge über 1000 €, dann sollten Sie sofort Mantel nehmen“. Auch auf der Friedhofsseite kann man gewaltig sparen.
1. Eine sehr kostengünstige Alternative ist der ‚Bestattungwald „Ewigforst“ in der nähe von Bergedorf. 480 € kostet dort eine Platz für eine Urne ( funktioniert aber nur bei Feuerbestattungen)
2. noch günstiger sind Verstreuungen im Ausland. Hiervon ist aber abzuraten, weil es keinen konkreten Trauerort gibt. Als zertifizierter Trauerbegleiter kann ich nur nachdrücklich davor warnen eine Bestattung, rsp Beisetzung im Ausland vornehmen zu lassen. Der Trauerort in erreichbarer Nähe ist hochwichtig für den Trauerprozess.
3.Eine spannende Alternative ist das Angebot von Quo Vadis eV, hier der link zur brandneuen Website von Quo Vadis. Alle Nachteile einer anonymen Bestattung werden hier aufgefangen und das Ganze zu gleichen Kosten,wie bei der anonymen Beisetzung.
Das Hamburger Abendblatt schreibt:
„Grundsätzlich kann man unterscheiden zwischen den Kosten, die für die Eigenleistungen des Bestatters entstehen (Abholung des Verstorbenen, hygienische Versorgung des Toten, Übernahme von Formalitäten, Kauf von Sarg bzw. Urne etc.) sowie den Fremdkosten, wie Friedhofsgebühren oder Gebühren für ein Krematorium. Abgerechnet werden jedoch auch die Fremdkosten meist über den Bestatter.
„Mit 3000 bis 5000 Euro sollte man schon rechnen“, sagt Rolf Matthießen vom Hamburger Bestatterverband. Einkalkuliert werden muss natürlich auch die spätere Grabpflege. Wer diese Art von Verpflichtung vermeiden will, entscheidet sich für eine anonyme Grabstätte oder sogenannte Kolumbarien (oberirdisches Bauwerk zu Aufbewahrung von Urnen). Hier entfallen auch die Kosten für die Anfertigung von Grabstein, -platte oder -mal. Laut Stiftung Warentest kostet eine Bestattung in Deutschland durchschnittlich sogar 6000 Euro. Stiftung Warentest hat im März 2013 ein eigenes Magazin zum Thema herausgegeben, das auf 96 Seiten alle wesentlichen Aspekte beleuchtet (Download PDF, 6,50 Euro, www.test.de).“