Bestattungskultur USA
In den USA lebt eine Krematoriumsangestellte,Caitlin Doughty, man kann in den seltsamen USA sogar so etwas in die Richtung studieren, die ein recht denkend-kommunikative Person geworden ist. Man könnte sagen, dass sie die Berührungsängste mit dem Tod bekämpfen möchte. Die Ausgrenzung vom Tod. Es scheint seltsam zu sein, den Tod so zu nobilitieren und doch ist er eben auf der natürlichen Basis kein Meister aus Deutschland, sondern ein Meister der Welt. Die Frau hat mit ihrem Blog „the order of the good death“ link, sogar eine kleine Bewegung geschaffen, die es bis nach Deutschland geschwappt ist. Moderne Bestatter aus Berlin nehmen für sich Anspruch die Welt neu zu denken.
Inzwischen hat Mrs Doughty auch ein Buch geschrieben, mit dem offenherzigen Titel „Fragen sie ihren Bestatter“,dass immerhinque der renommierte BECK Verlag in Deutschland verlegt. Hier der Link zum Verlag.
Muß ich das wirklich wissen?
Ob man das Buch lesen muß sollte man für sich selbst entscheiden, denn es geht in die Tiefe der Leichenbehandlung im Krematorium. Warum müssen wir das wissen? Die Welt am Sonntag schreibt so trefflich bei der Buchrezension: “ Viele Details,die uns bis jetzt erspart worden sind.... Das Buch und letztendlich ihr Beruf ist im wesentlichen Selbesttherapie, weil sie im Einkaufszentrum den Tod eines Kindes als Kind miterleben mußte.“ Eine ehemalige Freundin hatte immer den schönen Gedanken „das will ich gar nicht wissen“. Trotz meines eher naturwissenschaftlichen Erkenntnisdranges finde ich es tatsächlich obsolet mit den Vorgängen im Krematorium zu beschäftigen. Letztendlich ist das auch eine Selbstnobilitierung der aufgeweckten Autorin. Wer aber gerne sich in die tiefsten Tiefen der Aufklärung über den oberflächlich-haptischen Umgang mit Toten, nicht mit dem Tod und seinen Bewußtseinsprozessen beschäftigen möchte, der sollte das Buch für 19.90 € sich kaufen.
Außerdem hat sie auch einen youtube Kanal, social media modern aus den USA, link
Können nur junge Neugründer morderne Bestatter sein?
In Wirklichkeit haben wir ein hübsches neues Label, dass die Jungunternehmer gern für sich in Anspruch nehmen, um sich von den tradierten Betrieben abzugrenzen und herauszudifferenzieren. Leider ist das nur Oberflächengeblubber, denn insbesondere in großen alten Unternehmen arbeiten nicht nur 100jährige Mitarbeiter, die die Firmentradition fortführen möchten in den mufftalarigen Variationen ihrer Großväter. Auch die großen Bestattungsunternehmen haben Entwicklungsprozesse im Unternehmensbewußtsein implementiert und selbstverständlich passen sie sich ihrer Zeit an, bzw. können auch Innovationsführer sein. Die Jouranlisten machen es sich da echt leicht, wenn sie aus Berlin einen jungen hippen Bestatter auf einer ganzen Seite in der Welt am Sonntag zelebrieren und von seiner tätovierten Lebenseinstellung schreiben. Ich auf jeden Fall möchte nicht von einem Bestatter beerdigt werden, der mit seiner Trauergemeinde bis zur Bewußtlosigkeit säuft….
http://www.orderofthegooddeath.com/about