der beeindruckende Linksintellektuelle Claude Lanzmann ist im Alter von 92 Jahren gestorben in Paris. Er hatte ein extrem spannendes und bewegtes Leben als Autor von Zeitschriften und als Regisseur. Schon in seiner Schulzeit kämpfte er in Frankreich im Widerstand- Resistance. Danach studierte er in Paris und Tübingen Philosophie. Anschließend ging der linke Schreiberling nach Berlin an die neu gegründete FU – Freie Universistät in Berlin Dahlem. Allerdings nicht als Professor, sondern als Lektor. Was die FU nicht so richtig gut bewertete war, dass Lanzmann für Ost-Block-Zeitungen schrieb und sein Wissen um die Innereien der FU Berlin in Ost-Berlin verbreitete. Arbeitsrechtlich wäre das heute ein Grund zur fristlosen Kündigung. Immerhin gehörte Lanzmann zu den Siegermächten und war von daher unantastbar. Alsbald ging er auch nach Paris zurück und befreundete sich mit dem Philosophen und Existentialisten Jean Paul Satre. Zumannen mit Satres Freundin Simone de Beauvoir und gründeten das Magazin mit linkem Einschlag: Le Temps Modern und brauchte es zu Weltruhm, zumindest in frankophilen Intellektuellen-Kreisen. Lanzmann war ein Weltbürger, der zwischen Paris, Israel und Polen ebenso hin und her reiste, wie auch in den USA präsent war, New York City, denn auch dort gibt es eine interessierte Öffentlichkeit von jüdisch Stämmigen Einwohnern, die ein berechtigtes Interesse hatten, dass der von den Deutschen verbrochene Genozid nicht in Vergessenheit geraten sollte. Was kann es geeigneteres geben als einen Dokumentationsfilm. Auch die Vollspacken und Vollspackinnen in Deutschland die den Genozid leugnen sollten sich den Film zwangsweise jeden Tag im Gefängnis anschauen müssen. In Deutschland ist by the way das Leugnen der KZs und der Vernichtung der europäischen Juden ein Straftatbestand und führt bei nachhaltigen Leugnen direktamente ins Gefängnis. Wer die Auschwitz Lüge überhaupt gedanklich in den Kopf nimmt oder in seinen Mund, der ist ein wahrheitsresistenter Straftäter, den wir in der Deutschen Volksgemeinschaft und Rechtsgemeinschaft nicht dulden möchten.
Meisterwerk Film Shoah
In den 70er Jahren wurde seine Arbeit mit dem Film immer wichtiger. Er hat sich ein Mammutprojekt aufgeladen. Er wollte den Genozid, auch SHOAH genannt dokumentieren durch Zeugenaussagen, die in den KZs einsaßen und diese überlebt haben. 350 Interviews hat er gedreht. Das Filmprojekt hat über 10 Jahre gedauert und bei der Premiere 1985 ist sogar der Französische Staatspräsident erschienen, Mitterand. In journalistischen und geschichtswissenschaftlichen Kreisen gilt dieses Film-Werk als das tiefgehenste aller Filme über den Genozid an dem unschuldigen Volk der Juden durch die Hass-Volks-Mörder des Deutschen Volkes. 6 Millionen Menschen, link. haben die Deutschen im Landesinneren ermordet, dazu kommen noch die Millionen Toten an der Front, die die Deutschen durch die Angriffskriege verschuldet haben. Die Besonderheit des Films „SHOAH“ besteht darin, das kein Archiv-Material aus der NAZI Zeit verwendet wurde und nicht die allseits bekannten Filme, die die Siegermächte kurz nach Auflösung der KZs gedreht haben, sondern ein Wirklichkeitsbild ex post, durch die zeitnachgelagerten Zeugenbefragungen entstanden ist. Ein Grund für die Bewegung und Bergung der Erinnerungen durch die Zeugeneinvernahme besteht in der Ungläubigkeit des USAmerika, weil viele USamerikaner sich die Echtheit von KZ s nicht vorstellen konnten. Zitat FAZ: „Die Zeitzeugen mussten das Erzählte nochmals durchleben und machten den Film so zu einem „ursprünglichen Ereignis“, wie Lanzmann betonte.“
Wir im Redaktionsteam kennen selbstverständlich als geschichtssensitive Geister das Meisterwerk und haben auch seine Biografie gelesen. Die Biografie heißt:
Der Patagonische Hase
Die Autobiografie von Claude Lanzmann ist extrem, wie auch sein Leben war. 666 Seite sind gefüllt und wenn sein Verlag ihn nicht gestoppt hätte, dann wären daraus sicherlich auch 1500 Seiten geworden. Als Spiegelbild der ethischen Verwerfungen und absoluten Abgründe des Seins des 20 Jahrhunderts ist Lanzmanns Buch bestens geeignet, um sich in seiner Lebensführung als ethisch-verantwortlich handelnder Mensch in der Welt zu positionieren. Das Buch der Patagonische Hases ist 2013 erschienen und war in Frankreich Bestseller. Die gebundene Ausgabe des Patagonischen Hasen kostet 25 €, link. das Taschenbuch 13€, link.
Ehrungen Lanzmann
Auch die Deutschen mußten irgendwann mal Farbe bekennen und haben Lanzmann bei den Berliner Filmfestspielen 2013 einen Goldenen Bären verliehen für die Filme Shoah.
- Médaille de la Résistance
- 1987 Adolf-Grimme-Preis mit Gold für Shoah
- 2006 Komtur der Ehrenlegion
- 2008 Großoffizier des Ordre national du Mérite
- Ehrendoktorwürde der Philosophie der Hebräischen Universität Jerusalem
- 2009 Prix Saint-Simon für Le Lièvre de Patagonie
- 2010 WELT-Literaturpreis
- 2011 Großoffizier der Ehrenlegion[14]
- 2011 Ehrendoktorwürde der Kultur- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern[15]
- 2013 Goldener Ehrenbär für sein Lebenswerk[16]
Hier ein Nachruf der FAZ, link. Zitat FAZ zum Film Shoah:
„Verstehenwollen war nicht Lanzmanns Ansatz“
Die TAZ, wer könnte berufener sein, als die links-intellektuellen aus Berlin, schreibt ausführlich episch über ihren geistigen Landsmann, link.
Zitat TAZ:
„Mittendrin und außerhalb“ zu stehen ist nicht nur die Selbstdefinition eines Juden, der sich nicht mehr in eine Tradition gestellt sieht, die für ihn und in der er spricht, sondern sich eine eigene Stimme, einen eigenen Text in der Auseinandersetzung mit der Faktizität der Geschichte machen muss. Es ist auch die Position, die viele europäische Juden des 20. Jahrhunderts eingenommen haben, wie etwa Siegfried Kracauer, der die eigene Positionierung zur Geschichte durch die „Exterritorialität“ bestimmte, das eigene Fremdsein
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Iñigo Royo |