Was ist der Mensch? Nur Körper oder auch Seele?
ist er nur eine körperliche Hülle? ein hocheffizientes Energiewerk von hochkomplexen Botenstoffen, ATP, ADP, Endorphinen, Leukozeuten, Blut, Haut, Haare, blauen Augen, roten Mündern, die zum Küssen, schwelgen und zusammen sein gedacht ist, im Sinne der Reproduktion und Beförderung der Evolution? Wir Philosophen sind nicht der Meinung, zusammen mit den Theologen. Nach einhelliger Auffassung besteht der Mensch aus Körper und Seele. Die Seele ist vom Körper unabhängig zu denken, sogenannter Substanzendualismus nach Rene Descart. In der modernen Philosophie vertritt man eine Monistische Auffassung, d.h. das eine ist ohne das andere nicht denkbar, weil kohärente Verschränkungen, das eine mit dem anderen verbinden und vice versa. Wir zitieren aus dem Brockhaus: Einzigkeitslehre, d.h. die Ansicht, daß alle Dinge Modificationen einer Wesenheit (Natur, Materie, Weltseele, Gottheit) sind (= metaphysischer »Henismus«, bezw. Pantheismus, (s. d.)). Der psychologische Monismus lehrt die Einheit von Psychischem und Physischem, sei es in materialistischer, spiritualistischer oder identitätsphilosophischer Form. Der erkenntnistheoretische Monismus behauptet, die einzige Wirklichkeit sei die erfahrungsmäßig gegebene, erlebte, sinnenfällige, bewußtseinsimmanente Realität. Auch sehr spannend ist der Artikel auf dieser website über den Monismus in der Anthroposophie, link.
Der Philosoph Rudoph Steiner schreibt:
„Für den naiven Realismus ist die wirkliche Welt eine Summe von Wahrnehmungsobjekten; für den metaphysischen Realismus kommt außer den Wahrnehmungen auch noch den unwahrnehmbaren Kräften Realität zu; der Monismus setzt an die Stelle von Kräften die ideellen Zusammenhänge, die er durch sein Denken gewinnt. Solche Zusammenhänge aber sind die Naturgesetze. Ein Naturgesetz ist ja nichts anderes als der begriffliche Ausdruck für den Zusammenhang gewisser Wahrnehmungen.
Der Monismus kommt gar nicht in die Lage, außer Wahrnehmung und Begriff nach anderen Erklärungsprinzipien der Wirklichkeit zu fragen. Er weiß, daß sich im ganzen Bereiche der Wirklichkeit kein Anlaß dazu findet. Er sieht in der Wahrnehmungswelt, wie sie unmittelbar dem Wahrnehmen vorliegt, ein halbes Wirkliches; in der Vereinigung derselben mit der Begriffswelt findet er die volle Wirklichkeit. Der metaphysische Realist kann dem Anhänger des Monismus einwenden: Es mag sein, daß für deine Organisation deine Erkenntnis in sich vollkommen ist, daß kein Glied fehlt; du weißt aber nicht, wie sich die Welt in einer Intelligenz abspiegelt, die anders organisiert ist als die deinige. Die Antwort des Monismus wird sein: Wenn es andere Intelligenzen gibt als die menschlichen, wenn ihre Wahrnehmungen eine andere Gestalt haben als die unsrigen, so hat für mich Bedeutung nur dasjenige, was von ihnen zu mir durch Wahrnehmen und Begriff gelangt. Ich bin durch mein Wahrnehmen, und zwar durch dieses spezifische menschliche Wahrnehmen als Subjekt dem Objekt gegenübergestellt. Der Zusammenhang der Dinge ist damit unterbrochen. Das Subjekt stellt durch das Denken diesen Zusammenhang wieder her. Damit hat es sich dem Weltganzen wieder eingefügt. Da nur durch unser Subjekt dieses Ganze an der Stelle zwischen unserer Wahrnehmung und unserem Begriff zerschnitten erscheint, so ist in der Vereinigung dieser beiden auch eine wahre Erkenntnis gegeben. Für Wesen mit einer andern Wahrnehmungswelt (zum Beispiel mit der doppelten Anzahl von Sinnesorganen) erschiene der Zusammenhang an einer andern Stelle unterbrochen, und die Wiederherstellung müßte demnach auch eine diesen Wesen spezifische Gestalt haben. Nur für den naiven und den metaphysischen Realismus, die beide in dem Inhalte der Seele nur eine ideelle Repräsentation der Welt sehen, besteht die Frage nach der Grenze des Erkennens. Für sie ist nämlich das außerhalb des Subjektes Befindliche ein Absolutes, ein in sich Beruhendes, und der Inhalt des Subjektes ein Bild desselben, das schlechthin außerhalb dieses Absoluten steht. Die Vollkommenheit der Erkenntnis beruht auf der größeren oder geringeren Ähnlichkeit des Bildes mit dem absoluten Objekte. Ein Wesen, bei dem die Zahl der Sinne kleiner ist, als beim Menschen, wird weniger, eines, bei dem sie größer ist, mehr von der Welt wahrnehmen. Das erstere wird demnach eine unvollkommenere Erkenntnis haben als das letztere.“
Was passiert mit der Seele, wenn die körperliche Hülle gestorben ist?
Wichtig für die metaphysische Betrachtungsweise ist aber doch nur, dass im Falle des Übergangs des Menschen in ein neues, göttliches Reich, der Mensch als Form sich auflöst und zurückgewandelt wird zum Teil der Natur.
Was nach dem Tod bleibt ist
a) die Erinnerung an die Gefühle und Wärme des SEINS, des anderen, ob er Vater, Ehemann, Ehefrau oder Kind war, die Erinnerung an die gemeinsam verbrachte Zeit und das herzinnewohnende Gefühl.
b) Die Seele geht einen neuen Weg in das Metaphysische, für die hier auf der Welt verbleibenden unerreichbar. Das Schöne und Tröstliche ist, dass die Seele unsterblich ist und weiterlebt. Nach Buddhistischem Glauben wird sie in anderen Form wiedergeboren – sie lebt weiter und bereichert die Welt.
Also bleibt für das Protokoll festzuhalten: Tod ist ätzend, schmerzend, schier kaum fassbar, aber wir haben einen Trost-Anker in oben beschriebener Form von Seelenwanderung in ein neues, engelbevölkertes Reich von Schönheit, Gleichmut, Ausgeglichenheit und Agressionslosigkeit, denn es ist das Paradies, rsp. Gotttes Reich.
„Das Wortstammlexikon Kluge“ schreibt der Begriff der Seele sei im Mittelalter mit den Worten sele oder saiwalo umschrieben worden.
Giovanni formuliert zur Seele und ihrer Wirkung in der Welt von Zweisamkeit:
„Liebe ist die Vereinigung von zwei gleichschwingenden Seelenkindern, deren Auren zusammen leuchten, der Sonne gleich neue Energiebahnen freisetzen“
Philosophische Ausführungen
Das Philosophielexikon Sankühler (Seiten 2375-2381) widmet der Seele 5 Seiten, die kaum abschreiben kann. Hier ein paar Gedankenspritzer aus den Ausführungen:
„Seele, Griechisch Psyche, Latein Anima wird als dasjenige bezeichnet, was einen lebendigen Körper von einem toten Organismus unterscheidet.Die Seele ist das Prinzip der synchronen und diachronen leiblichen Einheit von Lebewesen – beseelte Körper. Zugleich wird Seele als Träger spezifischer Lebensvermögen gedacht, wie Wachstum, Wahrnehmung, Fühlen, Begehren, Denken und Wollen. In der Philosophiegeschichte gibt es zu dem Leib-Seele Problem schon in der antiken griechischen Philosophie Ausführungen. Epikur denkt die Seele sei etwas körperliches, feinstoffliches. Platon ist der erste, der einen klaren Substanzendualismus vertritt.“
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In der philosophy of mind gibt es große Streitigkeiten, die sich hier aber nicht wirklich ausbreiten lassen. schaut doch mal bei wikipedia vorbei
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