aa -Tagesimpulse Übergänge

Erinnerungskultur Euthanasie 3. Reich

In den Alsterdorfer Anstalten in Hamburg Fuhlsbüttler wurden seit Gründung Behinderte betreut.  Körperliche und geistig Behinderte waren die Alsterdorfer Anstalten ein Ort des Schutzes vor sich selbst und der Gesellschaft. Die Alsterdorfer Anstalten waren so ähnlich angelegt, auch in der Größenausdehnung, wie Bethel in Bielefeld, der der Stadt, die es nicht gibt.  Also der Abschaum der Menschheit, die NAZIS in Deutschland die Macht an sich rissen, jegliche Moral außer Kraft setzten und allen Menschlichkeit ad absurdum führten, war diese Negation der Menschlichkeit auch in Hamburg zu verzeichnen. An den wichtigsten Entscheidungsstellen wurden NAZI Schergen und Vertreter ins System eingebaut. So auch in den Alsterdorfer Anstalten – siehe auch unser Bericht aus Neustrelitz Landesirrenanstalt, link. Dann gab es Erlasse zum Melden von Behinderten Menschen, aus der Tiergatenstraße 4 in Berlin. Deswegen hieß das Referat auch T4.  In Berlin wurde entschieden, wer weiter leben durfte, und wer deportiert wurde in die Vernichtungs- KZs in Deutschland. Dieses System wird auch Euthanasie genannt, welches eigentlich ein wertneutraler Begriff ist, und im Ausland auch als wertneutraler Begriff noch benutzt wird, link.

Die Alsterdorfer Anstalten haben sich den Prozessen im 3. Reich nicht entziehen können und müssen feststellen, dass durch die o.g. Befehle aus Berlin aus ihren Reihen 550 Patienten ermordet worden sind von den NAZIS.

Jahrzehntelange wurde dies totgeschwiegen, doch nun gibt es einen Erinnerungs-Stein gegenüberliegend vom hochmodernen Alsterdorfer Krankenhaus. Auch das schöne jüdische Trauer- Gedenk-Ritual der Steinniederlegung am Grab wurde hier mit eingewoben in den kleinen Gedenkort.

Des weiteren gibt es im Gehweg zu den Alsterdorfer Anstalten einen Messing-Strich mit einer Gedenkplakette, in dem der Ort bezeichnet wird, von dem die Lastwagen mit den todgeweihten gestartet ist. Seit 2006 gibt es diese Stolperschwelle, so schreibt das Portal Gedenkstätten, link. Die Alsterdorfer Anstalten schreiben, dass die Stolperschwelle 2013 eingeweiht wurde, link. Wahrscheinlich ist der Gedenkstein aus 2006.

Eine aufrechte, angemessene Erinnerungskultur. Auch schön fand ich, dass das rote Kerzenlicht brannte, also kein verstaubter Ort irgendwo in der Ecke, sondern ein präsenter Ort, ohne aufdringlich zu sein.

Im AK Ochsenzoll haben die Alsterdorfer Anstalten 2018 einen neuen Gedenkort geschaffen, link. 4600 Menschen sind aus den Hamburger Bezügen ermordet worden, schreiben die Alsterdorfer Anstalten.

Wie man dem Hamburger Abendblatt entnehmen kann gab es in der Unternehmenskultur der Alsterdorfer Anstalten bis in die 80er Jahre schwere Versäumnisse, link. Dafür hat sich der Konzern im letzten Jahrzehnt völlig neu aufgestellt und ist jetzt in vielen Dimensionen geläutert und gänzlich anders, als in den Zeiten davor. Davon zeugen auch die Sommerfeste, an denen ich schon mehrfach teilnehmen durfte am dem Alsterdorfer Marktplatz.

Gedenkstein Alsterdorfer Anstalten (1)

 

Bildrechte Institut für Lebensberatung Hamburg, August 2018

About the author

Giovanni

Giovanni ist studierter Jurist und Philosoph als Marketingleiter bei einem Mittelständler unterwegs, Geschäftsführer einer Agentur, ehrenamtlicher Sterbebegleiter, zertifizierter Trauerbegleiter, Beirat ITA Institut für Trauerarbeit, Mitgliedschaften: Marketing Club Hamburg, Büchergilde Hamburg, Förderverein Palliativstation UKE, ITA, Kaifu Lodge, Kaifu-Ritter