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Geldverbrennen durch die Kulturbehörde

Die Kulturbehörde der Freien und Hansestadt gibt viel Geld aus für die Förderung der Kultur.

Warum es Kulturförderung überhaupt geben muss, soll hier nicht diskutiert werden. Aber keinesfalls sollte ein durchgeknalltes Kulturprojekt von der Stadt Hamburg gefördert werden. Die Idee eine Hausfassade auf der Veddel mit echtem Blattgold zu versehen, kann nur von einer völlig degenerierten Gesellschaft von Entscheidern aus dem abgeschlossenen System von Kultur durchgewunken werden.

Geldverbrennen durch die Kulturbehörde sollte verboten werden

Die gesamte Hamburger Presse regt sich zurecht über das Gold-Haus auf der Veddel auf, das mit Steuergeldner mit 85.000 Talern von der Kulturbehörde gefördert wird.

Moderne Kunst ist eh völlig degeneriert, dazu muss man nur mal zur DOKUMENTA nach Kassel fahren.  Link zur ZEIT Hamburg,  Link zur MOPO Hamburg, Link zum Hamburger Abendblatt. Schon zwei Mal sind kleine Störaktionen von den geerdeten Menschen „Kunstprojekt“ verübt worden.  Einmal ein harmloser Farbangriff, einmal eine Sachbeschädigung des Steigerfahrzeugs, mit dem der Künstler die Wand zu erklimmen sucht. Einzig unschön an den Taten ist, dass das Haus neben einer Bespielungsfläche für vermeintliche Kunst auch ein Wohnhaus mit echten Menschen ist, die alle durchgängig den Kunst-Schei… nicht wollen. Vielleicht waren sie auch selbst, was ihnen nicht zu verdenken gewesen wäre. Eigentlich ist das nichts weiter als Notwehr, § 32 StGB,  gegen artifizielle Übergriffe von Konzept-„Künstlern“. Hegel hätte dieses Kunstprojekt innerhalb von wenigen Minuten als hoch-degeneriert klassifiziert und scharf verurteilt. (Siehe die dreistufige Kulturtheorie in seinen Werken.) In der Jugendsprache wird gerne das Wort verstrahlt gebraucht, um durchgeknallte Konzepte oder Seins-Weisen zu kennzeichnen.

Die Künstler können sich gerne auf die grundgesetzlich garantierte Kunstfreiheit berufen, und 30 Eichen pflanzen, Beuss in Kassel, den Reichstag vermüllen, ähm verhüllen oder die Alster rot färben.

Wir wünschen uns  einen neuen Grundsatz des Kunstbetriebes:

Die Künstler müssen ihre Kunstwerke selbst, alleine finanzieren. Steuerliche Förderung der concept-art- wird abgeschafft.

Die MOPO schreibt:

„Ab 13 Uhr begann der Polit-Künstler Boran Burchhardt (43) dann damit, hauchdünne Goldfolie auf die Backstein-Fassade zu kleben. „Ich werde oben anfangen und mich Stück für Stück nach unten vorarbeiten“, sagt er vorher. Insgesamt werden 300 Quadratmeter vergoldet. Kosten der Aktion: 85521,90 Euro.“

Alleine das Wort Politkünstler– der kann gerne die 85.000 € selbst mitbringen und dann sein Kunstprojekt durchführen.  Schön sich auf Kosten von uns Steuerzahlen lustig zu machen.  Wenn die Archäologen in 1000 Jahren fragen, warum die hochentwickelten westlichen Wirtschaftssysteme gescheitert sind, dann durch solche Aktionen des Geldverbrennens, der sinnfreien Stadtteilförderung durch völlig falsche Mittel. Wir erinnern auch gerne an die Wirtschaftsgeschichte und die Werthaltigkeit der Tulpenziebel-Spekulation, oder an den durchgeknallten Intendanten des Hamburger Schauspielhauses, der vor 20 Jahren echte Diamantringe und Luxusuhren am Jungfernstieg, Rolex, für seine Schauspieler eingekauft hat, wie man aus internen Schauspielerkreisen erfahren hat. Controlling in der Kulturbehörde, natürlich nicht, weil Controlling ja kaufmännisch ist und nichts mit Kulturförderung zu tun hat…. In Berliner Theaterkreisen sind die Bühnenbilder deutlichst zurückgefahren worden. Der neue Minimalismus der Bühnenbilder ist keine neue Strömung der Kunst dortig, sondern ein Blick auf die Berliner Finanzverhältnisse, die ihre Kunst zumindest im Bühnenbau anpassen an die gesellschaftlichen Verhältnisse. Alle Gesellschaftssysteme, die sich mit Luxus und Gold umgeben haben, sind on the long run gescheitert.

Sind conzept-art-Künstler überhaupt Künstler?

Nach der Kunsttheorie, die ich in 20 Jahren schreiben werde, selbstverständlich auf höchstem wissenschaftlichen Level, werde ich begründen, dass der unumgrenzte aufgeweitete des Kunstbegriffs, Beuss und Consorten zu der Degeneration der Kunst geführt hat.  Eine hübsche dezidierte Abgrenzung zwischen Kunst schaffen und Gesellschaftkritik durch Ausdrucksformen unterhalb eines künstlerischen Mehrwerts ist hochwichtig.

Konzept-Art-Künstler sollen ihre Gesellschaftskritik in Zeitschriften äußern, die keiner liest, oder Bücher veröffentlichen im Eigenverlag. Konzept-Art ist keine Kunstform sondern Diskurs in der Gesellschaft.  Mein Lieblingswerk der gedanklichen Grottigkeit in der Galerie der Gegenwart ist „straight line and not straight line“  von Sol de Witt.  Das Kunstwerk besteht darin, dass eine mathematische Anweisung an einem Sammler, Käufer gegeben wird, wie die gerade Linie und die umschwingende Linie auf die Wand zu malen sei…  richtig krank so was unter Kunst zu subsumieren. Inzwischen ist das Werk im Archiv verschwunden; zurecht. Zur Konzept-Kunst hat das Institut für Lebensführung sich vor einem Jahr schon mal verbreitet, hier klicken.

Alternativ-Verwendung von 85.000 € Steuergeldern

Für 85.000 € könnte man eine super tolle Beschäftigungsgesellschaft gründen, die sich um die Fortbildung der Bewohner dieses Stadtteils kümmert, die aus der sozialen Unterschicht kommen.  Aber das interessiert die Geldverteiler in der Kulturbehörde natürlich nicht, weil es nicht ihr eigenes Geld ist.

Achtung Ironie:

Ich werde mit meinem Kollegen Dr. H.S. in Kürze eine Künstlerkollektiv gründen. Wir möchten zur Stadtteilverschönerung von Blankenese beitragen und die hässliche Kirche aus dem 19 Jahrhundert mit Blutdiamanten bekleben. Den Förderantrag formulieren wir gerade schon:  500.000 € halten wir für angemessen.  400.000 Materialkosten, 100.000 Arbeitskosten, dann können wir beide ein Jahr frei nehmen und 111.111 Diamanten auf einen Industrieschornstein kleben. Bei der Sensibilität der Kulturbehörde wird der Antrag bestimmt genehmigt der Sache nach und nur in der Höhe begrenzt auf 200.000 € und dann wären die wahrscheinlich noch stolz auf sich.

Kunstbetrieb aus Sicht der Systemtheoretiker

Wie sagt Prof Niclas Luhmann so schön:  Selbstreferentielle Systeme , hier Kunstbetrieb in engster Verwobenheit mit der Kulturbehörde, hinterfragen ihre Entscheidungen und Normen nur noch innersystemisch und finden 1001 eine Begründungsebene für die systemisch inhärente schlüssige Begründung xyz durchzuführen. Da kann man nur mit dem scharfen Schwert der Systembrecher  daherkommen, wie Horst Seehofer, der in seiner besten Zeit als Gesundheitsminister und dem industriellen Komplex der Pharmawirtschaft und Krankenhauswirtschaft gezeigt, wo man deutlichst Kosten sparen kann. Wir sollten die System-Theorie von Nicals Luhmann deutlich ernster nehmen und unsere Selbstbegründer entlarven als Gedankenverwirrer, die kein erdgebundendes Argumentationskleid tragen.

 Wo steht das Gold-Haus von Hamburg?

Brückenstraße 152, Veddel

Fotos folgen nächste Woche, ich möchte keine Abmahnung mehr von der DPA bekommen. Bildrechte einstweilen Pixabay CC  rabedirkwennigsen

Über den Künstler des Goldhauses,

Zitat work in progress, link.: „Bei dem „Minarett-Projekt“ schraubte er die 20 Meter hohen Stahl-Minarette der Centrum-Moschee in Hamburg ab und überzog sie mit einem Muster aus grünen und weißen Sechsecken. Fußball oder islamisches Ornament? Verschiedene Assoziationen schienen auf, Vorannahmen und Vorurteile hinsichtlich religiöser Zeichen verblassten indes. Boran Burchardt setzt seine künstlerischen Interventionen an neuralgischen Schnittstellen zwischen Kunst, Leben und Politik an. Neben der künstlerischen Produktion arbeitet er momentan in einem interdisziplinären Team an der Software „aidminutes“ , die fu?r den Einsatz mit muttersprachlichen und fremdsprachigen Patientengruppen unter der Beru?cksichtigung kultureller Unterschiede konzipiert. Dabei liegt der Fokus auf länder-, sprach- und kulturspezifischen Unterschieden in der Arzt-Patienten-Kommunikation. Muttersprachliche Ärzte wenden sich durch Videosequenzen direkt an die Patienten in einer ihnen geläufigen Ausdrucksweise.“

Die Kunstförderung in Hamburg

Wie mir die Pressestelle der Kulturbehörde mitgeteilt hat, gibt es in Hamburg Kulturförderung für 64.000 , in den folgenden Projekten:

1. Jenny Schäfer Ausstellung „Liste neues Wasser“ in München 2.500 € 2. Hannimari Jokinen (Gruppe) ‚Sankofa‘ Altona und die Zuckerinseln- 3 Kunstprojekte 3.500 € 3. Carsten Rabe Fotobuch ‚Amerika‘ 4.000 € 4. Paul Koncewicz Katalog ‘Paul/Pawel’ 1.000 € 5. Sarah Hildebrand Publikation ‚Hope‘ 2.000 € 6. Hannah Rath Publikation von Inge Krause und Hannah Rath 3.000 € 7. Gesa Lange Katalog „Arbeiten: Gesa Lange“ 5.000 € 8. Simon Hehemann Künstlerbuch 3.000 € 9. Janina Wick Katalog ‘Schönweide’ 5.000 € 10. Sebastian Severin Künstlerbuch: „Bewegliche Bauwerke. 3 Mobiles an drei Ausstellungsorten 2.000 € 11. Thomas Baldischwyler Künstlerbuch „Raisonné“ 5.000 € 12. Kirstin Burchhardt (Gruppe) Performative Videoinstallation ‚own own body own‘ 6.000 € 13. Wolfgang Oelze Buch „Wer auch immer das Interlock bricht“ 5.000 € 14. Eva Zulauf Publikation 2014-2017 Georgien 4.000 € 15. Trägerverein Markstraße 138 e.V. GenscherHardcoreRunners 5.000 € 16. Jonas Fischer Recherche und Film in Indien 3.000 € 17. Babak Behrouz Videoarbeit und Ausstellung 5.000

Warum dann für das absurde GOLD- Haus 85.000 ausgekehrt werden, also noch mal 20 % mehr, als der Gesamtetat aller oben genannten KünstlerINNEN, kann einem nur völlig schleierhaft sein.

Dann gibt es noch die Kunstförderung für die Kunst im öffentlichen Raum. Angeblich sollen bald, sprich Sommer 2017 die aktuellen Förderprojekte vorgestellt werden, hier der link.

Update Goldhaus Veddel 2019

Die TAZ ist eine kluge Zeitung und erinnert sich 2019 nochmal an das Kulturprojekt der Kulturbehörde der Stadt Hamburg, hier weiterlesen.

Bildrechte pixabay CC WolfBlur

About the author

Giovanni

Giovanni ist studierter Jurist und Philosoph als Marketingleiter bei einem Mittelständler unterwegs, Geschäftsführer einer Agentur, ehrenamtlicher Sterbebegleiter, zertifizierter Trauerbegleiter, Beirat ITA Institut für Trauerarbeit, Mitgliedschaften: Marketing Club Hamburg, Büchergilde Hamburg, Förderverein Palliativstation UKE, ITA, Kaifu Lodge, Kaifu-Ritter