wie der NDR berichtet, gibt es ab dem 28.4. eine neckische Ausstellung über die Götter der Germanen.
Hier kommst du zur Webseite des völlig unbekannten Museums, link.
Wir veröffentlichen die Einleitung zur Ausstellung, ungekürzt, Autorenrechte beim Museum
Herausragende archäologische Funde und aufsehenerregende archäologische Entdeckungen bilden Mittelpunkt der neuen Sonderausstellung, die ab dem 28. April 2018 in Museum und Park Kalkriese gezeigt wird. In der Sonderausstellung GÖTTER, GLAUBE UND GERMANEN ermöglichen einzigartige Exponate aus dem Nationalmuseum in Kopenhagen und weiteren Häusern aus Europa einen umfassenden Überblick über die Erkenntnisse zum Glauben und der religiösen Praxis der Germanen in Norddeutschland und Dänemark im 1. Jahrtausend nach Christus.
Ausgangspunkt der Ausstellung sind die Forschungsgrabungen der letzten Jahre an den dänischen Fundplätzen Hoby, Gudme und Tissø. Die Ergebnisse zeigen auf beeindruckende Weise die enge Verflechtung von politischer Herrschaft und Religion. Unter römischem Einfluss etablierte sich in Nordeuropa eine gesellschaftliche Führungsschicht, deren Vertreter in so genannten Herrenhöfen mit angeschlossener Kulthalle lebten. Die Architektur dieser Ensembles ist erstaunlich gleichförmig und weicht von den bisher bekannten Hausformen ab. Bereits in den 1950er Jahren wurden auf der Feddersen Wierde bei Cuxhaven ähnliche Baubefunde freigelegt. Bisher wussten wir kaum etwas über die religiöse Praxis, über Sakralbauten und -plätze sowie über die soziale Funktion und Organisation der Religion. Unsere Kenntnis von der vorchristlichen Religion war bislang weitgehend geprägt von hoch mittelalterlichen Überlieferungen christlicher Autoren, die von blutrünstigen Opfern und diabolischen Göttern berichteten. Umfangreiche Ausgrabungen der letzten Jahre in Skandinavien revidieren dieses Bild und liefern neue Erkenntnisse. In der Ausstellung wird die Feddersen Wierde und ihr archäologisches Umfeld als niedersächsischer Fundplatz prominent aufgenommen und den dänischen Herrschaftszentren an die Seite gestellt. Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Opfer- und Kultpraktiken abseits der bekannten Herrschaftszentren – speziell im norddeutschen Raum. Dazu gehören die norddeutschen Moorleichen als Beleg für Menschenopfer.
Die Sonderausstellung „Götter, Glaube und Germanen“ ist in Kooperation mit dem Archäologischen Museum in Frankfurt und dem Dänischen Nationalmuseum in Kopenhagen entstanden. Ein Programm aus Vorträgen, Führungen und Angeboten für Familien und Ferienkinder begleiten die Ausstellung. Auch das Forum Kalkriese nimmt die Germanen in den Fokus. Das Leben der Germanen wird bei dieser Veranstaltung in vielen Facetten dargestellt und lebendig vermittelt.