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Handke am Burgtheater

Handke am Burgtheater

„Die Unschuldigen, ich und die Unbekannte am Rand der Landstraße“

In Wien wurde am Burgtheater am 27.2.2016 Peter Handke aufgeführt, sogar uraufgeführt von seinem Lieblingsregiesseur Peymann, dem EX-Burgtheater- Intendanten, dem EX-Intendanten des BE Berliner Ensembles, der Brecht-Bühne, der nun aus Altersgründen abgewählt wurde.

Ich war zugegen und fand die schauspielerische Leistung gut bis brillant, die dramaturgische Grundlage völlig defizitär und langweiligst monologisch. Monologische Theaterstücke finde ich eo ipso unterirdisch, gedankenmüllig und spannungslos. Zwar gar es partielle Begegnungen auf der Landstraße des Lebens, eine Monstranz, Sinnbild der katholischen Kirche explodierte und eine Truppe von Handytelefonisten zog durchs Land, aber ob mir der Dialog für ein gelungenes Theaterstück diesbezüglich ausreichte, möchte ich dahingestellt sein lassen. Über die literarische Qualität von Handke in Buchformen dieses Stückes möchte ich mich nicht verbreitern, aber als dramaturgische Grundlage eignet es sich keinesfalls, was wir am Samstag alle erleben konnten.

Die FAZ war auch anwesend und schreibt auch nicht gerade überschwänglich begeisternd. Die FAZ schreibt:

Heute erscheint sie Handke alt, verbraucht, vermüllt, verschlissen. Der Dichter ist in Endzeitstimmung, fühlt sich aber nicht mehr recht wohl dabei. Denn das geht nun lang schon so. Apokalypsenmüdigkeit macht sich breit. Ein letzter Rückzugsort ist seiner poetischen Sehnsucht geblieben. Das ist der Schauplatz seines neuen Stücks: die vergessene, entlegene, unbefahrbar gewordene Landstraße, die alte, die „liebe“ Landstraße, die nirgendwo herkommt und nirgendwo hinführt. Sie ist das ewige Versprechen auf Aufbruch wie Ankunft, ein öder Ort des Durchgangs, der nur darauf wartet, bespielt zu werden, der leere poetische Ort an sich, der nichts ist, aber zu allem werden kann: Lears Heide, Prosperos Insel, Calibans Höhle, Godots möblierte Einzimmerwohnung. hier der Link zum Weiterlesen

Für Details der Besetzung des Wiener Inszenierungs-Epos an der Burg könnt ihr das Bild mit der linken Maustaste großklicken.

Burgtheater

About the author

Giovanni

Giovanni ist studierter Jurist und Philosoph als Marketingleiter bei einem Mittelständler unterwegs, Geschäftsführer einer Agentur, ehrenamtlicher Sterbebegleiter, zertifizierter Trauerbegleiter, Beirat ITA Institut für Trauerarbeit, Mitgliedschaften: Marketing Club Hamburg, Büchergilde Hamburg, Förderverein Palliativstation UKE, ITA, Kaifu Lodge, Kaifu-Ritter