Hanna Arendt Literaturhaus Hamburg im Jänner 2016
Hanna Ahrendt ist eine der bedeutensten Denkerinnen im 20. Jahrhundert. Anfang des Jahrtausends geboren, studierte sie in Marburg und Heidelberg und begegnete dort dem wichtigsten Philosophen des 20. Jahrhunderts: Martin Heidegger, der Ihr Dozent war. Ob es noch mehr Verbindungen gab, mag dahingestellt bleiben. Anschließend promovierte Sie bei Prof Karl Jaspers in den 3oer Jahren, wo sie auch schon 1933 beschloß nach US-Amerika auszuwandern, weil die NAZIS ihr ein gefährliches und unerträgliches Lebensumfeld zu schmieden schienen. Recht hat sie gehabt. Im Literaturhaus Hamburg wurde nun ein ARTE Film gezeigt, der auf der Basis von Hanna Ahrends politischen Denkens ein seltsamer Brückenschlag versucht wurde, zwischen den historisch einzigartigen Mördertaten der NAZIS und diversen Untaten in der Welt und man den unabweislichen Eindruck hatte, als ob die Autoren des Films versuchen wollten, die israelische Siedlungspolitik zu Paralellisieren mit den Mordregime und Taten der NAZIS und damit paralyisiert sich der Film auch gleich in Richtung Gedankenmülltonne, rsp. indiskutabler Gedankenschrott. Hanna Ahrend hat den Begriff erfunden:
Banalität des Bösen
Damit umschreibt sie das psychologischen Phänomen der NAZI Verwaltungsschergen, die sich als Teil des Systems nicht für die Mordtaten verantwortlich zeigten. Hanna Ahrend berichtete über den Eichmann-Prozess in Israel. Die Israelis haben die Verhandlungstaktik von Eichmann natürlich nicht goutiert und ihn trotzdem erhängt. Den Prozess hätte man sich auch gleich sparen können. Banalität des Bösen heißt Schreibtischtäter zu sein und keinen dolus direktus , direkten Vorsatz, mit Mordabsicht die Verwaltungsakte angewiesen sein. Als halbwegs intelligentes Wesen muß man aber immer natürlich auch für die Folgen von Taten einstehen.
Zur aktuellen politischen Diskussion schreibt die FAZ einen Gedankenerweiterung im Sinne der Großdenkerin Hanna Arendt. Folgt einfach diesem Link.
Das Interview wurde mit der Großnichte von Hanna Arendt geführt, 11.3.2016