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Harakiri

Harakiri und Seppuku sind bedeutungsgleich. Sie stehen für Selbsttötung , sprich Selbstmord. In der pc-Diktat-Welt soll aber das Wort Mord in diesem Zusammenhang nicht mehr benutzt werden, weil Mord, § 211 StGB mit negativsten Gesinnungsgründen verbunden wird. Deswegen die politisch korrekte Formulierung Selbst-Tötung. Das wir das Gottes-Geschenk Leben anzunehmen haben, in der Beschaffenheit, die wir gerade sehen und fühlen, wird in diesem Zusammenhang nicht thematisiert.

Heutzutage ist der Suizid in der Regel moralisch und theologisch nicht erlaubt. Wenn es sich um einen Bilanz-Suizid handelt, dann akzeptiert die Gesellschaft diese Form der Selbstentleibung. Eine neue Form des Bilanz-Suizids ist das Sterbefasten, siehe hier ein ausführlicher Beitrag.

Hilferufe-Suizid, der weit überwiegende Teil aller Versuche,  ist eine behandlungsbedürftige Form in der Psychiatrie. Wie der Name schon sagt, möchten die Personen im Grunde genommen Aufmerksamkeit der Gesellschaft  und Rufen um Hilfe, um sie aus der vermeintlich ausweglosen Lebenssituation zu befreiten.

Ein Aspekt von Selbsttötung ist auch die Agression gegen sich selbst, der mindestens genauso ernst zunehmende Aspekt ist das massive Agressionsverhalten gegenüber den Umfeld und den Angehörigen, die implizit eingewoben immer eine inhärente Schuldzuweisung ertragen müssen. Diesen Gedanken habe ich von einer hocherfahrenen Notfallseelsorgerin/ Pastorin geschenkt bekommen.

Neben der tatsächlichen Selbsttötung, die damals in Japan, im alten Rom, siehe auch Seneca, durchgeführt worden sind, gibt es natürlich auch eine Metaphern-Ebene.Als Metapher gebraucht kann man Harakiri auch im Geschäftsleben begehen, durch sinnfreie oder hochgewagten Aktionen und Entscheidungen, die einem das Genick (der Anerkennung) brechen.


 

Wikiipedia schreibt

Seppuku (jap. 切腹) bezeichnet eine ritualisierte Art des männlichen Suizids, die etwa ab der Mitte des 12. Jahrhunderts in Japan innerhalb der Schicht der Samurai verbreitet war und 1868 offiziell verboten wurde.

Ein Mann, der wegen einer Pflichtverletzung sein Gesicht verloren hatte, konnte durch Seppuku die Ehre seiner Familie wiederherstellen. Weitere Gründe für Seppuku waren unter anderem Strafe für einen Gesetzesverstoß oder das sogenannte oibara (追腹), bei dem Rōnin (herrenlose Samurai), die ihren Daimyō (lokale Herren im feudalen Japan) verloren hatten, diesem in den Tod folgten, falls er es ihnen schriftlich erlaubt hatte.

Der Begriff Harakiri (腹切り, von hara, Bauch, und 切る kiru, schneiden – umgekehrte Reihenfolge der Kanji-Schriftzeichen) wird vor allem in Europa und Amerika benutzt.

Die Samurai führten das Seppuku hauptsächlich aus vier Gründen aus: Zum einen vermied es Schande, wenn man während einer Schlacht dem Gegner in die Hände fiel undKriegsgefangener wurde. Des Weiteren konnte es beim Tod des Herren (Daimyō) ausgeführt werden, oder man protestierte mithilfe des Seppuku gegen einen irrenden Vorgesetzten. Schließlich diente es auch als Vollzug der Todesstrafe.

Mit Beginn der Meiji-Restauration im Jahr 1868 wurde Seppuku in Japan allgemein verboten. Aufgrund der von Kaiser Hirohito am 15. August 1945 erklärten Kapitulation Japans imPazifikkrieg und dem damit zusammenhängenden Verlust der Ehre des japanischen Volkes befürchteten viele, dass der Kaiser trotz des Verbotes die Angehörigen des Militärs zum Seppuku auffordern würde, was er jedoch letztlich nicht tat. Hohe Militärs wie der Heeresminister Anami Korechika taten es jedoch freiwillig.

Das bisher letzte offiziell bekannt gewordene, rituelle Seppuku wurde von dem japanischen Schriftsteller Mishima Yukio ausgeführt. Am 25. November 1970 beging er in Tokio, nach der Geiselnahme eines Generals der japanischen Streitkräfte und eines umstürzlerischen Aufrufs an die stationierten Soldaten, im Beisein von Mitgliedern seiner Privatarmee Seppuku und wurde von einem Vertrauten enthauptet.

About the author

Giovanni

Giovanni ist studierter Jurist und Philosoph als Marketingleiter bei einem Mittelständler unterwegs, Geschäftsführer einer Agentur, ehrenamtlicher Sterbebegleiter, zertifizierter Trauerbegleiter, Beirat ITA Institut für Trauerarbeit, Mitgliedschaften: Marketing Club Hamburg, Büchergilde Hamburg, Förderverein Palliativstation UKE, ITA, Kaifu Lodge, Kaifu-Ritter