Herbstgedanken
Langsam verläßt die Sonn die Kraft des Sommers. Mit weichen Spätsommerstrahlen umstreicht sie unsere Seelenkleidchen. Noch ein schönes Wochenende in Sonne getaucht kann uns erfreuen und doch lassen die Bäume ihr Blätterkleid sausen, die Herbstbläser sammeln die Blätter ein und machen daraus Komposterde.
Herbst heißt aber nicht Herbst des Lebens , sondern nur, dass wir pulloverbewaffnet , jackengeschützt durch die Natur trudeln können. Herbst mit seiner Buntblättrigkeit hat die schönsten Farben des Lebens, wenn man nur genau hinschaut.
Einer der besten Dichter der Welt Rilke schreibt über den Herbst:
Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
und auf den Fluren laß die Winde los.
Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
dränge sie zur Vollendung hin und jage
die letzte Süße in den schweren Wein.
Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
und wird in den Alleen hin und her
unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.
Aus: Das Buch der Bilder
Ein wundervolles Herbstgedicht hat der Hoffmann von Fallersleben getextet.
Bildrechte Institut für Lebenskunde – Lebensberatung, September 2016
Herbstimpression Mitte November Hamburg
Bildrechte Sonnenblume Herbst Institut für Lebenskunde und Lebensberatung Hamburg 2016 und
Conny Jenckel