Ich durfte die die Jürgen Flimm Zeit erleben mit Anette Paulmann als Premium Schauspielerin
Auch habe ich Premierenfeiern erlebt, wo die rheinische Frohnatur Jürgen Flimm in live und Farbe auf dem Tisch der Premierenfeier im ebenerdigen Restaurant tanzen gesehen.
Das waren noch Theater-Ikonen, die die Herzen der Menschen bewegt haben weil sie selbst Herz.Menschen waren
Wir und ikke trauere ausdrücklich um Jürgen Flimm der mein Seelenherz zum Leuchten gebracht hat in seiner Zeit in Hamburg
Nachruf von Joachim Lux auf Jürgen Flimm
jetziger intendant des Thalia Theaters
Das Thalia Theater trauert um Jürgen Flimm
Das Thalia Theater trauert um sein Ehrenmitglied Jürgen Flimm, der in der Nacht zum 4. Februar im Alter von 81 Jahren verstorben ist. Flimm war von 1985 bis 2000 Intendant des Thalia Theater.
Jürgen Flimm war einer der herausragenden Intendanten der Republik, kunstsinnig, schlitzohrig und publikumsverliebt. Er hat sich vor sein Thalia geworfen wie ein Löwe, wann immer es notwendig war, und das war nicht selten. In Köln wie in Hamburg ermöglichte er immer wieder Künstler, die seinen eigenen beträchtlichen Ruhm sogar noch überstrahlten – dazu gehört Größe. Als Regisseur hat er Hamburg zahlreiche unvergessene Aufführungen wie „Platonov“ oder „Drei Schwestern“ geschenkt, ein glänzendes Ensemble zusammengehalten und den Ruhm des Thalia, insbesondere mit den Aufführungen von Robert Wilson, auch international verbreitet. Das war damals vollkommen neu, daran können wir Heutigen immer noch anknüpfen. Zu Hamburg hat er gepasst, weil er so ganz und gar unhamburgisch war: seine kölsch-karnevaleske Art tat der gern etwas steifen Welt der Hanseaten gut.
Legendär ist sein jahrelanges Lokalderby mit Frank Baumbauers Hamburger Schauspielhaus: Kunst statt Kasse, das ging für Jürgen Flimm gar nicht. Stundenlang konnte er einem erklären, warum Christoph Marthalers „Wurzelfaust“ den Untergang des Theater-Abendlandes bedeutete, um solche Positionen später dann auch umstandslos und großherzig wieder zu räumen – ein leidenschaftlicher Theatermensch, fehlbar wie wir alle, und darum auch wissend, nicht unbedingt wie alle.
Lieber Jürgen, wir sind in Gedanken bei Dir!
Kürzlich haben wir übrigens die Thalia-Figur aus einer Pappschachtel befreit und wieder aufgehängt. Das hätte Dir gefallen. Die Muse schwebt nun wieder, sie wird dich schwebend begleiten, auf Deiner letzten Reise, wohin auch immer…
Maach et joot!
Für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Thalia Theater.
Joachim Lux, Hamburg, den 4. Februar 2023