christlicher Glaube Grundkonstanten

Körper vs Seele Dualismus

Das Verhältnis von Körper und Seele

Positionen dreier Religionen im Lichte der Darstellung oben genannten Topos in der Kunst

Die Kunsthistorikerin Marion Koch lädt ein zu einem Gedankenritt von drei Religionen

am Donnerstag Abend  25.01.2018 um 19 Uhr in der Kunsthalle Hamburg

Der Körper-Seele Dualismus ist in der Philosophie-Geschichte schon seit 3000 Jahren ein wichtiges Thema. Mal schauen, wie die Damen und Herren Theologen sich schlagen angesichts der Last, die ihnen eigentlich im gedanklichen Gepäck auf ihren Seelenschultern lasten sollte.  Ich kenne die Reihe, die auch einen nationalen Preis gewonnen hat, schon seit vielen Jahren. Immer wieder ist es spannend, weil auch die Dozenten wechseln und die Themen sehr bunt sind. Das letzte mal war ich in den Deichtorhallen mit der Gruppe und wir haben uns eine Inferno-Darstellung angeschaut als Video Arbeit in der Dunkelheit – einfach ein super geiler Abend der aufgezeigt hat, welche Dimensionen auch moderne Kunst erschließen kann.

80 Teilnehmerinnen haben am 25.1.2018 den Ausführungen von Marion Koch und den drei Religionsvertretern gelauscht.  Eine Katholische Gender-Dozentin, eine Künstlerin mit jüdischem Hintergrund und ein Buddhist.  Super spannend waren die Ausführungen über das Judentum und seinen Umgang mit der Seele. Es gibt verschiedene Seelen. So eine tierische Seele und noch diverse andere Entitäten von Seele.   Bei einem großen Reinigungs Fest kommt eine neue Seele hinzu, die am Ende des Festes den Menschen verlässt. Die Juden haben sehr geordnete Verhältnisse bei der Bestattung und auch in der Definition des zeitlichen Trauerraums: Wir sind dem Leben verpflichtet, deswegen darf ein guter Jude auch nicht mehr als ein Jahr trauern“. Die Gemeinde stützt die Hinterbliebenen als Gemeinschaftswerk und besorgt nicht nur die Bestattung mit ihren Ritualen, sondern hilft auch in der Trauerzeit durch Beistand und das Durchführen der Ritualen, die lt Thora in der Trauerzeit vorgeschrieben sind.

Die „Gender“-Dozentin meinte, in aktueller Diskussion der Theologen sei die Seele ersetzt worden durch Person.  Ich bin da ganz Traditionalist und kann weder die Gender-Diskussionen ernst nehmen, als auch die vorgestellte Abschaffung der Seele durch neue Begriffe, die sich „Theologen“ ausgedacht haben, die gerne was neues erfinden möchten, damit sie in den Lehrbüchern als Vordenker abgefeiert werden.

Der Buddhist stellt das vor, was wir eh schon wissen über die Reiche des Transzendentalen und der ewigen Wiedergeburt, die nur dann durchbrochen werden kann, wenn man ein erlöster und erleuchteter Jogi geworden ist.

Wirklich neu war für mich, dass die Auferstehung Marias 1950 von der Katholischen Amtskirche definiert wurde als fleischliche Auferstehung. Da fragt einer der Herren aus der ersten Reihe zurecht, wie man sich denn das Ankommen im Himmel als fleischlicher Körper vorzustellen hätte. Schon war die katholische Vertreterin antwortlos.

Auf die philosophische Dimension des Substanzendualismus ist leider keiner eingegangen.

Wir sind gespannt auf die nächsten Gespräche über Themen, die unsere Herzen uns SEELEN bewegen!

 


 

wir zitieren ungekürzt aus der Ankündigung Website Kunsthalle Hamburg, 2018

In der Alltagssprache kommt die »Seele« nur noch selten vor. Selbst in der christlich geprägten religiösen Rede hat sie ihren Ort oft nur bei Trauerfeiern. Aber auch wenn andere Begriffe der »Seele« den Rang abgelaufen haben, bleiben die wahrlich existenziellen Fragen: Was war und ist aus Sicht verschiedener Religionen damit gemeint? Wie sehen Vertreter_innen aus Judentum, Buddhismus und Christentum das Verhältnis von Seele und Körper? Wird die Seele als vergänglich oder unsterblich angenommen?

Zu zwei Gemälden aus der Sammlung der Hamburger Kunsthalle treten Vertreter_innen der drei Religionen in den Dialog, um über die Bedeutungen von Seele und Körper zu sprechen.

Referierende: Isabel Del Toro Fogelklou, Jüdische Gemeinde Hamburg; Dr. Veronika Schlör, Katholische Akademie Hamburg; Felix Baritsch, Buddhistische Religionsgemeinschaft Hamburg.

Moderation: Marion Koch, Kunstvermittlerin

Treffpunkt: Foyer

Eine Veranstaltungsreihe in Kooperation mit der Hamburger Kunsthalle und der Akademie der Weltreligionen. Diese Veranstaltung findet zudem in Zusammenarbeit mit der Katholischen Akademie Hamburg statt.

Bildrechte pixabay CC Johnhain

About the author

Giovanni

Giovanni ist studierter Jurist und Philosoph als Marketingleiter bei einem Mittelständler unterwegs, Geschäftsführer einer Agentur, ehrenamtlicher Sterbebegleiter, zertifizierter Trauerbegleiter, Beirat ITA Institut für Trauerarbeit, Mitgliedschaften: Marketing Club Hamburg, Büchergilde Hamburg, Förderverein Palliativstation UKE, ITA, Kaifu Lodge, Kaifu-Ritter