Kurzschlaf dient der Reinigung der Nervenzellen; english powernapping
Viele Menschen leiden darunter, dass sie keinen Mittagsschlaf machen dürfen. Ich kenne wirklich viele Mediziner, die sich eine Mittagspause in ihrer Praxis gönnen. Der Mittagsschlaf ist schlafphysiologisch und psychologisch sehr gesund. Einem Anreicherungsprozsess gleich, wird unser Gehirn mit einem Füllhorn von Lebensimplusen und unerwünschten Geräuschen unfreiwillig während des Stundenverlaufs gefüllt und gefüttert.
Nach m.E. ist der Kurzschlaf hochwirksam um mit neuen Gedankenkräften in den job zu springen. 30 Minuten schlafen reichen schon durchaus aus und es muss auch gar kein richtiger Schlaf sein, sondern es reicht schon ein leichtes Schlummern und Dösen. Wenn ihr aufgewacht seit, dann scheint es so als ob ihr komplett neu im Leben verankert wäret. Wie diverse Autoren schreiben, sind die hippen Ruheräume bei Google und Co nur Vorzeige-Räumchen, die nicht genutzt werden. Ich weiß dass es bei der Allianz Versicherung mal große Ruheräume gab, ob das heute noch so ist, muß ich dahingestellt sein lassen. Das große Konzerne, die vor allen Dingen von Kopfarbeit der Mitarbeiter leben, alle Erkenntnisse der Arbeitspsycholgie berücksichtigen, liegt nahe.
Hier ein Bericht von Neuroscience
Nachmittagsschlaf hilft
gegen Burnout
Vom Nutzen des gesunden Schlafs könnten viele Wissenschaftler ein Lied singen. Eine der Strophen würde dabei zweifellos von Aufmerksamkeit und der Konsolidierung von neuem Wissen handeln, das im Schlaf verarbeitet und langfristig gespeichert wird.Diese Erkenntnisse basieren auf Studien, die die kognitive Leistung von Teilnehmern an zwei aufeinander folgenden Tagen verglichen haben: mit oder ohne ausreichend Schlaf dazwischen. Es hat sich dabei wenig überraschend herausgestellt, dass Schlaf eine entscheidende Rolle für unsere alltäglichen Lernerfolge spielt.Ebenfalls seit Langem ist bekannt, dass die Verbindungen zwischen unseren Neuronen im Schlaf „gereinigt“ und gestärkt werden. Unklar blieb bis heute jedoch, ob diese Effekte ausschließlich für den langen nächtlichen Schlaf gelten oder auch ein kurzes Nickerchen ausreicht, um sie hervorzurufen. Diese Frage konnte nun von den Forschern der Harvard University und der Harvard Medical School endlich beantwortet werden. |
Die Studie: Wie ein Nickerchen gesünder machen kann |
Auf der Suche nach einer Antwort haben Harvard-Wissenschaftler die Teilnehmer ihrer Studie gebeten, an vier 60-minütigen Trainingseinheiten teilzunehmen. Ihre Aufgabe bestand dabei darin, sich auf einen Punkt in der Mitte des Bildschirms zu konzentrieren und gleichzeitig Figuren im peripheren Sichtfeld wahrzunehmen. Nach der zweiten Session hielten einige Teilnehmer ein kurzes Nickerchen von 30 bzw. 60 Minuten.Während sich die Leistung der wach gebliebenen Teilnehmer in den darauffolgenden Übungseinheiten linear verschlechtert hat, blieben die Ergebnisse „ausgeschlafener“ Gruppen konstant und wiesen sogar, nach 60 Minuten Schlaf, Verbesserungen auf.Diese Ergebnisse verdeutlichen überzeugend die Wichtigkeit von Schlaf für unsere Gesundheit, sei es die ganze Nacht oder nur ein Power Nap am Nachmittag. Von großem Interesse sind aber auch die weiterführenden Schlüsse, die die Forscher aus diesen Erkenntnissen ziehen. Sie vermuten, dass Burnout, welches als Resultat konstanter Übermüdung unseres Gehirns eintritt, durch kleine Schlafunterbrechungen verhindert werden kann. Ein Mittagsschlaf gönnt unserem Kopf eine kurze Regenerationspause, stärkt unser Gehirn und trägt damit zur Verbeugung des Burnout-Syndroms bei. |
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Zitat STERN über die Vorteile:
- Es wirkt sich positiv auf das Kurzzeitgedächtnis aus.
- Es steigert die Leistung.
- Es reduziert das Gewicht: Müde Menschen haben einen größeren Appetit auf fette und süße Lebensmittel.
- Es schützt vor Herzkrankheiten: Wenn Sie drei Mal wöchentlich mittags eine halbe Stunde schlafen, können Sie Ihr Herzinfarktrisiko um 37 Prozent senken.
- Es macht gute Laune: Wer wenig geschlafen hat, ist schnell gereizt. Ein Schläfchen steigert die Konzentration von Serotonin im Blut, einem Hormon, das die Stimmung hebt.
- Es beugt Erschöpfungszuständen vor.
Die ZEIT schreibt: Langzeitstudie der Harvard School of Public Health unter 24.000 Menschen aus Griechenland. Die Forscher hatten festgestellt, dass diejenigen, die mindestens dreimal in der Woche eine halbe Stunde lang schliefen, ein um 37 Prozent geringeres Risiko für einen Herzinfarkt hatten, weil im Schlaf Stresshormone schneller abgebaut werden.
Die besten Leistungswerte sollen die Testkohorten erreicht haben, die aber nicht wie langläufig verbreitet wird, diejeningen sein, die 30 Minuten geschlafen haben, sondern die eine ganze Stunde Mittagspause hatten. Hmm das wäre ein wirklich dramatischer Wandel in der Deutschen Arbeitskultur, wenn sich das durchsetzen würde. Wie die Autorin zurecht schreibt, ist die Deutsche, Hamburger Präsenzkultur im Arbeitsleben, als vermeintlicher Leistungswert gemessen in x.-Menge Investmente an Arbeitszeit eine rein nummerische Bewertung von Leistung, die in Bezug auf Inspiration und Effizienz keine Bewertungskoeffizienzen bildet. Wenn man wert legen würde auf Kraft der Gedanken, vulgo Leistungsfähigkeit, dann würde man den Menschen eine deutlich längere Mittagspause verordnen, weil diverse wissenschaftliche Studien die Reinigung der Gedanken und Reinigung der Neuronen nachgewiesen haben. Dadurch wird dann spiegelbildlich auch weniger Fehleranfälligkeit im Unternehmen dargestellt. ZEIT“ Die meisten Fehler geschehen nach 14 Uhr“.
Der Spiegel schreibt, Zitat: Was ist so schlimm am Schlaf? Warum wird er so geächtet in unserer Gesellschaft? Vielleicht fühlt sich mancher wehrlos im Schlaf, ausgeliefert rücksichtslosen Kollegen? Bestimmt haben viele Angst, als faul diffamiert zu werden, wenn sie schlafend am Arbeitsplatz gesehen werden. Aber sollte man sich wirklich durch sozialen Druck zu gesundheitsschädlichem Verhalten drängen lassen? Ich nicht mehr. Ich arbeite heute freiberuflich und schlafe wann ich will.
Wenn ihr die Möglichkeit habt euren Tag halbwegs selbstbestimmt zu gestalten, so nehmt euch eine echte Auszeit für eine Mittagspause. By the way im Arbeitszeitgesetz steht drin, dass jeder Arbeitnehmer seine Mittagspause zu nehmen hat.
Welche Auswirkungen hat zu wenig Schlaf auf unsere Gehirnleistung?
Einen wirklich erhellenden Bericht hat das Wissenschaftsmagazin Spektrum über den Schlafmangel geschrieben, hier weiterlesen.
Bildrechte Kurzschlaf pixabay CC Pexels