Ein wunderbarer Text wurde mir im Rahmen des lichtvollen MBSR-Kurs, link, von Katharina geschenkt: „Das Gasthaus“ von Rumi. Der Text verdeutlicht, dass wir selbstverständlich uns in einem Schwingungs-Rahmen befinden, in einer Bandbreite von Gefühlen als Lebensschwingung. Diese Bandbreite, die von helljauchzender Freude reicht, bis zur tiefsten Trauer und auch Depression ist ein Teil der conditio humana. Wir lernen im Achtsamkeitskurs, dass die Gefühle aber nicht gänzlich unser ganzes Sein und Leben bestimmen sollen, sondern es wesentliche Beweger in unserem Sein, aber sie sollten nicht die allmächtigen beherrschenden Impulsgeber sein. In der antiken Philosophie nannten die Denker um Epikur das Ataraxia, link. Die Philosophie-Schule der STOA lehrt uns gerade eine absolute Seelenruhe qua Beherrschung durch die Kraft des Geistes, die die Bewegung der Emotionen kanalisiert und nicht Herrscher im Sein werden lässt. Gleichsam dem gebrochen Sonnenlichtstrahl, der sich im Einstiegsbild bricht in einer Farbspektrums-Sichtbarkeit und in Orange uns erscheint, besteht unser Sein aus einem großen Bündel von weißem Licht, dass in Wahrheit einen umfangreichen Spektrum von unterschiedlichen Farben entspricht. So ist es nicht weise, dass wir dem gerade erscheinenden Licht-Implus, der vielleicht auch nur passager aufglimmt oder aufschreit, zu viel Bedeutung beimessen in der Gewissheißt der tausenden anderen Farben = Gefühle, die sich noch im Sein bergen. Deswegen besteht die Aufgabe darin, dass wir die Gefühle zäumen und ggf zügeln, wie die Gangart eines Pferdes wenn es gegen unseren Willen zu schnell in den Galopp verfällt. Galoppierende Gefühle sind schön und gleichzeitig gefährlich. Die Akzeptanz der Disparität unserer Gefühle als Normalität von Lebensschwingung ist ein learning, was wir festhalten sollten als Lebensführungs-Weisheit. Auch sehr schön in diesem Zusammenhang von Charly Chaplin „Als ich mich selbst zu lieben begann“, link.
Rumi – Das Gasthaus
Das menschliche Dasein ist ein Gasthaus.
Jeden Morgen ein neuer Gast.
Freude, Depression und Niedertracht –
auch ein kurzer Moment von Achtsamkeit
kommt als unverhoffter Besucher.
Begrüße und bewirte sie alle!
Selbst wenn es eine Schar von Sorgen ist
die gewaltsam Dein Haus
seiner Möbel entledigt.
Selbst dann behandle jeden Gast ehrenvoll
vielleicht reinigt er Dich ja
für neue Wonnen.
Dem dunklen Gedanken, der Scham, der Bosheit –
begegne ihnen lachend an der Tür
und lade sie zu dir ein.
Sei dankbar für jeden, der kommt,
denn alle sind zu Deiner Führung geschickt worden
aus einer anderen Welt.
Bildrechte: Institut für Lebensberatung, Hamburg 2020; Danke an Bettina für die Installation
Eine schöne Interpretation des Textes von RUMI kannst du auf der ZEN-Meditationsseite aus der Südpfalz lesen, link.
Damit Deine Gefühle nicht überhand nehmen, sollte man sie in ein achtsames Kleid einbetten und einkleiden. Dazu kann man einen hübschen Achtsamkeitskurs machen. Eine Ausschnittbetrachtung über einen Achtsmkeitskurs-Tag kannst du hier lesen, link.