Am 21.2.2018 fand sich folgende kleine Randnote in der FAZ, Naturwissenschaftteil: „Menschliche DNA liefert Todeszeitpunkt“
In Barcelone gibt es ein Wissenschafts thinktank: Center for genomic regulation:
„Beim Ableben kommt der Zellstoffwechsel nicht sofort zum Erliegen, sondern es werden noch stundenlagen – nach dem Gehirntod und Herztod- weiter Gene abgelesen und Proteine synthetisiert. Allerdings radikal anders, als vor dem Tod. Im Blut schnellen die Produktion von Stressfaktoren an. In den Geweben werden Unmengen von Proteinen produziert, die die Sauerstoffaufnahme verbessern sollen.“ schreibt die FAZ.
Wir können anhand dieser Randnotiz sehen, dass der Körper eben keinen großen Schalter hat, sondern viele selbstregulative Einheiten hat, die gänzlich ohne die Befehle von Oben, heißt Gehirn auskommen. Die og Methode soll dazu dienen, den Todeszeitpunkt genauer zu bestimmen. Es funktioniert aber nur 24 Stunden nach dem Tod. Ich finde den forensischen Aspekt überhaupt nicht so wichtig. Spannend finde ich, dass auch das Sterben ein Prozess ist, der sich langsam durch den Körper zieht, weil unser Körper ein hochkomplexes Wirkgefüge ist.
Wie definiert sich der Tod?
Einzuführen ist noch die Prämisse: Was ist der Tod, nach langer Zeit, die den Tod mit dem Herztod verknüpft hat, ist seit dem 20. Jahrhundert der Tod definiert durch den Gehirntod. Der Gehirntod ist allerdings auch nicht schwarzweiss, denn eine Nulllinie, wie beim Herzen gibt es nicht immer im Gehirn. Das Stammhirn sendet sehr lange Impulsspitzen, die aber nach geltender Todes-Definition der Ärztekammern nur dann beachtet werden dürfen, wenn die anderen, wichtigen Teile des Gehirns noch als Lebend dargestellt werden können durch das EEG.
Parallele zum spirituellen tiebetanische Todesvorstellungen
Das obige Szenario erinnert mich immer an das tibetanische Totenbuch, das ausführt, dass die Übergang der Seele in ein transzendentales Reich sich erst Tage nach dem Tod vollzieht.
learning: Das Leben ist nicht schwarzweiss, und auch der Tod ist ein organischer Prozess des Übergangs
Über die FAZ:
Wenn du dich wirklich für Naturwissenschaften interessierst, dann solltest du dir Mittwochs den FAZ Wissenschaftsteil „Natur und Wissenschaft“ kaufen, der seit Jahrzehnten dezidiert und sprachlich angemessen einfach über die neuesten Entwicklungen der Wissenschaft, sowohl der Naturwissenschaft, als auch der Geisteswissenschaft berichtet. Also die Frankfurter Allgemeine Zeitung immer Mittwochs kaufen.
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