aa -Tagesimpulse Lebensführung

Menschenfischerei

Menschenfischerei ist eine Befähigung und Tugend für Deine Lebensführung

Das schöne an Metaphern ist, dass man sie ein bisschen biegen kann, in die Richtung, in die man hin möchte.

Menschenfischerei ist im positivsten Sinne gemeint, Jesus wurde auch als Menschenfischer bezeichnet und ich kenne solche offenen Herzen, die sofort mit jedem warm werden können.

Wenn man so als kleiner Fischkutter durch die Norddeutschen , oder auch Welt-Meere fährt, fängt man allerlei schöne Dinge: Elfen, Seeanemomen, Sterne,  Meerjungfrauen,vielleicht auch mal einen Wassermann oder einen dukatenreichen Goldschatz.

Das Schöne ist, dass man als Kapitän entscheiden kann, ein rein willkürliches Urteil, was man als Beifang bezeichnet, den man dem Meer zurück gibt, und den begehrten Objekten, rsp Fischen, die man gerne an Land verkaufen möchte, oder gar verspeisen. Psychologisch betrachtet handelt es sich schon um ein klares Herrschaftsverhältnis, die Fische liegen dort, warten auf die Entscheidung, der Herr (Gott) Kapitän entscheidet. Das kann leicht zu Allmachtsphantasien führen.

Das überraschende kann aber sein, dass obiger Schematismus gebrochen wird. Fische haben eine eigene Seele und können vielleicht auch selbst entscheiden, ob sie bleiben wollen,oder lieber weiter in Freiheit im Meer herumtollen möchten. Er springt einfach über die Bordwand.

In Bezug auf die Menschenfischerei handelt es sich um ein gleichrangiges Verhältnis. Das heißt die neuen Menschen kommen an die Oberfläche des eigenen Seins-Kreises und entscheiden sich im reziproken Wechselseitigkeitsverhältnis, ob sie bleiben oder nicht. Als Menschenfischer muß man immer damit rechnen, dass die korrespondierende Seite einfach abtaucht ins Nichts, nach Berlin, Alpen-Berge, whatever.

Menschenfischerei ist eine hohe Gabe der unbegrenzten Empathie, aber auch eo ipso mit inneren Schmerzen verbunden, wenn man die Anker im eigenen Seelengrund zu tief graben lässt.

Grundsätzlich bleibt es aber dabei: Immer schön offen neuen Menschen begegnen und immer gleichzeitig vorsichtig sein, denn es gibt auch viele Fallensteller und Jäger in dieser Welt, die nicht das Gute wollen, sondern nur auf ihren Vorteil bedacht sind.  In der Abgrenzung ist der Menschenjäger der Ausbeuter, der mit seinen psychologischen Raffinessen andere vereinnahmen und manipulieren möchte, während der Menschenfischer qua diktum ein Gut-Mensch ist, dem es um den Menschen an-sich geht. Eine Auflistung von gefährlichen Charaktereigenschaften findet ihr hier

Mein Wunsch an die Kraft da oben ist, nachdem Berlin sich relativ schnell in Luft aufgelöst, hat, dass sich nicht noch andere (Luft)-Wesen zum wegschweben entschließen. In der Kunstgeschichte gibt es dazu ein wunderschönes Adjektiv: ephemer = flüchtig, kurzlebig, vorrübergehend.

Herkunft: von griechisch: εφημερος (ephēmeros) = „für einen Tag“, aus επι (epi) = auf und ‛ημέρα (hēméra) = Tag


 

Eine ganz besondere Form zwischen Mensch und Fisch ist das Märchen vom Fischer und seiner Frau. Der Butt konnte zaubern und Wünsche erfüllen.

Leider konnte weder der Fischer damit gut umgehen, noch seine etwas habgierige Frau. Das Ende vom Lied ist der gleiche Zustand, wie vorher.

 

Wiki schreibt:

Ein Fischer, der mit seiner Frau in einer armseligen Hütte (Pissputt) lebt, angelt im Meer einen Butt, der als verwunschener Prinz um sein Leben bittet; der Fischer lässt ihn wieder frei. Als Ilsebill, die Frau des Fischers, das hört, fragt sie ihn, ob er sich denn im Tausch gegen die Freiheit des Fisches nichts von ihm gewünscht habe. Sie drängt ihren Mann, den Butt erneut zu rufen, um sich eine kleine Hütte zu wünschen. Diesen Wunsch erfüllt ihm der Zauberfisch. Doch schon bald ist Ilsebill damit nicht mehr zufrieden. Erneut verlangt sie von ihrem Mann, den Butt an Land zu rufen und einen größeren Wunsch vorzutragen.

Der bekannt gewordene Refrain mit des Fischers Ruf an den Butt lautet jedes Mal:

Manntje, Manntje, Timpe Te,
Buttje, Buttje in der See,
myne Fru de Ilsebill
will nich so, as ik wol will.

Der Fischer teilt die Wünsche seiner Frau nicht, beugt sich aber trotz wachsender Angst ihrem Willen. Je maßloser Ilsebills Wünsche werden, desto mehr verschlechtert sich das Wetter. Die See wird erst grün, dann blauviolett, dann schwarz, und immer heftiger wird der Sturm. Nach der Hütte verlangt sie ein Schloss. Als sie auch damit nicht zufrieden ist, möchte sie König, Kaiser und schließlich Papst werden. Alle diese Wünsche werden vom Butt erfüllt und angekündigt mit der Formel: Geh nur hin, sie ist es schon.

Als sie schließlich fordert, wie der liebe Gott zu werden, wird sie wieder zurück in die armselige Hütte versetzt, wie am Anfang. (Ga man hen. Se sitt all weder in’n Pissputt.)

Bildrechte pixabay CC mydaydream

About the author

Giovanni

Giovanni ist studierter Jurist und Philosoph als Marketingleiter bei einem Mittelständler unterwegs, Geschäftsführer einer Agentur, ehrenamtlicher Sterbebegleiter, zertifizierter Trauerbegleiter, Beirat ITA Institut für Trauerarbeit, Mitgliedschaften: Marketing Club Hamburg, Büchergilde Hamburg, Förderverein Palliativstation UKE, ITA, Kaifu Lodge, Kaifu-Ritter