Multimorbidität beschreibt die Tatsache, dass im Alter nicht nur eine, meist chronische, Krankheit vorliegt, sondern mehrere gleichzeitig.
Die Bundesregierung , genauer das Bundesgesundheitsministerium hat dazu jetzt eine Studie veröffentlicht, die valide Zahlen zur Multimorbidität vorlegen. Hier klicken .
Zitat: „Im Alter an drei oder mehr chronischen Krankheiten zu leiden, ist hierzulande nicht die Ausnahme, sondern die Regel. 62 Prozent der Menschen über 65 Jahre, also fast zwei Drittel, sind multimorbid. Das heißt, sie erfüllen das medizinische Kriterium, an mindestens drei chronischen Krankheiten gleichzeitig erkrankt zu sein. Welche Konsequenzen hat das? „Jede einzelne Erkrankung muss behandelt werden. Aber das ist nicht so trivial wie es klingen mag. Denn die Krankheiten und auch die Medikamente beeinflussen sich gegenseitig.“
Trotz der signifikanten Zahl von Erkrankungen im o.g. Sinne Multimorbidität heißt dass nicht, dass die Menschen mit ihrer Lebensqualität alle unzufrieden sind. Auch wenn eine Befragung von älteren Menschen nur in Bayern stattgefunden hat, schreibt die Studie aus München, dass die meisten der behandelten recht zu frieden sind mit ihrem Leben und der Lebensqualität. Das heißt, dass die Krankheiten gut von den Fachärzten eingestellt sind und das heißt, dass die Menschen sehen, dass man als Tribut des Alters, sprich Tribut an Hochaltrigkeit auch einen Preis zu zahlen hat. Den Preis mit Krankheiten zu leben. Wichtig ist, dass der soziale Umfeld stabil bleibt und die örtliche Belegenheit, wie es im Juristen-Deutsch heißt. Das meint, dass die Menschen in ihrer Heimstatt, ihrer Wohnung leben bleiben dürfen.
Zitat Studie:
Trotzdem gaben 80 Prozent der Teilnehmenden an, sich wohlzufühlen und zufrieden zu sein. Ein entscheidender Faktor, der zum Wohlbefinden beiträgt, ist die Möglichkeit, soziale Kontakte knüpfen und pflegen zu können. Neben dem persönlichen Netzwerk aus Familie, Freundeskreis und Nachbarschaft sind den alten Menschen dabei auch kommunale Angebote, wie beispielsweise Begegnungsstätten und Seniorentreffs, wichtig. In KORA-Age wurden die Senioren deshalb auch nach Verbesserungsmöglichkeiten dieser Angebote befragt. Das Ergebnis: In Bezug auf die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum besteht weiter großer Handlungsbedarf.
Pflegestärkungs-Gesetz 2017
Dazu hat die Bundesregierung auch 2017 einen fundamentalen Beitrag geleistet, das Pflegestärkungs-Gesetz, dass die ambulante Krankenpflege durch massive Finanzierungs-Spritzen stärkt. Die Idee ist, dass man möglichst bist zum zeitlichen Ende zu Hause verbringen kann, egal wie eingeschränkt die Mobilität ist, bzw. wie eingeschränkt die geistige Leistungskraft ist. Genau an der Stelle wird eine neue Volkskrankheit am Horizont aufleuchtend, immer wichtiger werden: Die Demenz ist durch keine Medikamentation, Pharmazie heilbar oder in ihrer Auswirkung dämmbar. An der Stelle sind die ambulanten Pflegedienste meist überfordert und es muss ein Seniorenresidenz-Heimplatz gesucht werden. Moderne Seniorenheime bauen inzwischen spezielle Demenz-WG- Habitate, die auf die gegenseitige Unterstützung der Dementen bauen und die gleichzeitig so von der Außenwelt abgeschottet sind, dass sie sich selbst nicht gefährden können, bzw. die Umwelt. In Hamburg kann ich empfehlen die Pflegedienst Ritter, der seine Zentral in Hamburg Fuhlsbüttel hat, link.
Gibt es krankenkassenfinanzierte Hilfe jenseits der ambulanten medizinischen Pflege?
Es gibt auch Unternehmen, die von der Krankenkasse finanziert, neben der Pflege Unterstützung im sozialen Alltag leisten. Eine dieser Dienstleister heißt „Home Instead“, link. Ich habe den Geschäftsführer für eine Hamburger Niederlassung des Franchise-Unternehmens im Sommer 17 kennengelernt, scheint mir eine super geniale Idee zu sein, dass Leben zu Hause zu füllen mit Lebenszeit und Betreuung von jüngeren und mobilen Hilfskräften, so dass der große Wunsch aller Menschen möglich wird:
Wie kann man Hilfskräfte bekommen, wenn sich das Ende ankündigt? Ambulante Hospizdienste in Hamburg
Ich möchte gerne zu Hause sterben. 80 % ist die Zahl, die sich das wünschen. De facto sterben aber nur 20 % zu Hause. Auch die Diakonie Hamburg, mit ihrem ambulanten Sterbebegleiterdiensten möchte zielführend dazu einen Beitrag leisten und schickt kostenfrei für die Betreuten und deren Familien ehrenamtliche Sterbebegleiter in die Wohnungen und Häuser der lebensbegrenzt erkrankten Menschen, um alle Bedürfnisse der Sterbenden, so weit dies möglich ist, zu erfüllen. Ich kenne die Arbeit recht gut, da ich höchstselbst 10 Jahre in dem setting ehrenamtlich gearbeitet habe, 2 Jahre Palliativstation „Alten Eichen“, den Rest ambulant. Durch die „neuen“ SAPV Teams ist eine umfängliche Hilfe in allen Belangen des Sterbens gut definiert, gewährleistet und durchfinanziert, so dass der Druck in ein Pflegeheim abgeschoben zu werden, deutlich nachgelassen hat. Hier kommst Du zur Homepage der Diakonie Hamburg für ambulante Sterbebegleitung, link. Das Zauberwort heißt Palliative Care, oder auch Hospizdienst. Für diejenigen, für die das Thema „Neuland“ ist, Sterbebegleitung ist nicht Sterbehilfe, die in extenso in DEUTSCHLAND verboten ist, sondern eine psychosoziales Angebot der Diakonie Hamburg. Anschließend sind die Hospizdienste der Diakonie Hamburg aufgezählt, die ich alle empfehlen kann. Insbesondere der erstgenannte Hospizdienst wird von der lichtvollen Diakonin Ulrike Wohlgemut geleitet.
I) ambulante Hospizdienste der Diakonie Hamburg
II) Malteser Hospizdienst
Einen über Hamburg hinausweisenden Ruf für gute Qualität in der Hospizbegleitung hat sich der Hospizdienst in Hamburg Volksdorf des Zentrums Bruder Gehard erarbeitet unter der strengen Leitung von Frau Woisin. Es gibt dortig ein sehr breitgefächertes Angebot:
1. ambulanter Hospizdienst der Malteser Hamburg, link.
2. ambulanter Kinder-Hospizdienst der Malteser Hamburg, link. Leitung Ramona Bruhn
3. Ehrenamtlichen Gestellung für die Betreuung im Hospiz in Volksdorf, link.
4. Trauercafe im Zentrum Bruder Gerhard
5. Trauergruppen im Zentrum Bruder Gerhard
Hier kommst Du zum Jahresbericht der Hospizler in Volksdorf, die den gesamten Hamburger Nordosten abdecken, link.