Musikhalle Hamburg
aus meiner Konzerterfahrung kann ich drei Aufführungssäle empfehlen:
a) Große Musikhalle Hamburg
b) kleine Musikhalle Hamburg
c) Bühne der Musikhochschule Hamburg
d) Elbphiharmonie Hamburg
a) Die Große Musikhalle Hamburg, wie sie jahrzehntelang in Hamburg hieß, wurde 2005 umbenannt in ihren Stifter Laisz Halle. 1908 wurde der Klotz erstellt in historistisch-neobarocken Stil und war damals einer der modernsten Bauten. Wie so oft zeigt sich, dass wenn private Stifter ein Lebenswerk schaffen wollen, Laisz war Reeder, kommt dabei ästhetisch, architektonischer etwas undefinierbar hässliches raus.
Die Bühne wird von einem riesigen Orgelprospekt dominiert, die in Wirklichkeit keiner braucht. Wenn man ein gutes Orgelkonzert gehen möchte, dann geht man in eine der fünf Hauptkirchen von Hamburg. Orchesterwerke mit Orgel werden fast gar nicht aufgeführt, also wozu das Augenlicht blenden von dem Monstrum?
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Leider war die große Musikhalle Hamburg jahrzehntelang die einzige Bühne, auf der Weltstars auftreten konnten. Der große Saale umfasst 2025 Plätze. Die Sitze sind durchgesessen und das Publikum auch. Wenn man die Konzerthalle vergleicht mit der super genialgeilen Philharmonie in Berlin, Scharoun-Bauten, dann fällt einem kein einziges positives Wort zur Architektur ein. An Häßlichkeit kann sich die große Musikhalle mit der schwesterlich gelegenen Staatsoper die Hand reichen, die ebenso, bis noch schlimmer gestaltet ist.
Insofern großen Dank an Ole von Beust für den Bau der Elbphilharmonie, die laut FAZ zu den 10 besten Konzerthäusern der Welt gehören wird, wegen der ausgetüftelten inneren Architektur. link.Von Klangmeistern aus aller Welt auf höchsten Standart gefeilt. Gut Kostensteigerung um 320 %, aber irgendwie hat die reichste Stadt in Deutschland das auch locker geschafft. Weitere Informationen zur Elbphilharmonie hier. 10 Jahre Bauzeit ist jetzt auch nicht wirklich ein Ruhmesblatt der Stadtkämmerer und der Dirigenten der Hamburger Politik, aber irgendwie haben wir uns mit dem Baukonzern „Hochtief“ doch geeinigt, und die Planschkuh an der Spitze des Hafens wird in 2017 endlich Geld einnehmen und unsere Konzertohren mit schöner Musik erfüllen – hoffentlich.
Besonders toll für den tiefgehenden Klang ist die rumpelnde U-S-whatever-Bahn, die sich in der Unterwelt Bahn bricht in den Klangraum der großen Musikhalle und sich audiomäßig gern ins Akustikgeschehen einmischt.
Zukunft große Musikhalle Hamburg
Spannend bleibt, was aus der großen Musikhalle wird, wenn sie sinnfrei in ihrer vermeintlichen Prächtigkeit dahinvegetiert, weil die Elbphilharmonie sie ersetzt. Vielleicht ein schönes Hotel?
b) die kleine Musikhalle atmet den Muff der 50er Jahre und fasst 635 Plätze. Auch hier den baulichen Standart gebenchmarkt mit der kleinen Halle in Berlin von Scharoun und einem vergehen alle positive Worte auf der Zunge. Der holzige Rundraum der Bühne umfängt die Klänge der Kammermusiker hübsch, aber er atmet keinesfalls irgendeine Modernität, oder kreative Spitze, die hier erwähnenswert ist. So kann die Künstlertruppe um so mehr glänzen. Eigentlich ist es dringenst an der Zeit die kleine Musikhalle neu zu errichten und so dem 21. Jahrhundert und den architektonischen Ansprüchen der Hamburger und Touristen auch für die feinste Art von Musik gerecht zu werden.
c) In der Musikhochschule Hamburg, die justamente erweitert wird, gibt es süße Aufführungen von Studentlein, die natürlich ständig sich in ihrer Bühnenpräsenz in Hamburg üben müssen.
d) Elbphilharmonie
es geht bald los, im Jänner 2017 soll der regelmäßige Konzertbetrieb anfangen und ab Sommer 2016 kann man Karten regulär kaufen. Hier der Link zur Elbphilharmonie, link
Ganz hübsch ist das Brahms-Foyer im ersten Stock.
Von Misburg3014 – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=32508814