Welche Rückschlüsse kann man schließen zwischen der Wahl eines Haustieres und der Persönlichkeitsstruktur?
In Deutschland leben 13 Millionen Katzen und 8 Millionnen Hunde. Hier kommt ihr zu dem Beitrag, link.
Spektrum schreibt:
Gosling und seine Kollegen untersuchten daher im Jahr 2010 im Rahmen einer Onlineumfrage mehr als 4500 Probanden mit Hilfe des so genannten Fünf-Faktoren-Modells, das heute als Standardmodell in der Persönlichkeitsforschung gilt. Es beschreibt den Charakter eines Menschen anhand der Werte, die er auf den fünf Skalen Offenheit für (neue) Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotizismus erzielt.
Verträgliche Hundefreunde, offene Katzennarren
Personen, die sich selbst als Hundemenschen bezeichneten, erwiesen sich in dem Persönlichkeitstest im Schnitt als extravertierter, verträglicher und gewissenhafter – sie sind also beispielsweise geselliger, verständnisvoller, nachgiebiger, hilfsbereiter, zuverlässiger und planen Dinge eher im Voraus.
Selbst ernannte Katzenmenschen erzielten dagegen höhere Werte in puncto Offenheit und Neurotizismus. Sie sind damit im Mittel etwas fantasievoller und experimentierfreudiger und neigen eher dazu, Normen und Werte kritisch zu hinterfragen – gleichzeitig werden sie aber auch stärker von negativen Emotionen wie Angst und Unsicherheit geplagt.
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Beatrice Alba von der australischen Macquarie University und Nick Haslam von der University of Melbourne vertreten dagegen die genau entgegengesetzte These. Sie glauben, dass wir eher solche Haustiere bevorzugen, die mit ihrer Persönlichkeit unsere eigene ergänzen. Um ihre Vermutung zu überprüfen, untersuchten sie 2015 in zwei unterschiedlichen Studien mit jeweils rund 500 Probanden, wie dominant selbst ernannte Hunde- und Katzenmenschen auftreten. Dabei entdeckten sie, dass Hundeliebhaber im Schnitt eine ausgeprägtere soziale Dominanzorientierung besaßen als Katzenfreunde – sie präferierten also eine feste Hierarchie zwischen sozialen Gruppen und glaubten, dass höherrangige Gruppen solche mit einem niedrigen Rang dominieren sollten. Außerdem waren sie wettbewerbsorientierter.
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