Peter Esterhàzy gestorben
Der ungarische Schriftsteller Peter Esterhàzy ist im Alter von 66 Jahren an Bauchspeichdrüsenkrebs gestorben. Er war in Deutschland und Hamburg sehr bekannt, nicht zuletzt dadurch hat er auch den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels in Frankfurt bekommen. Das hamburger Abendblatt hat ihm eine ganze Seite mit Nachruf gewidmet. Ein aufschlußreicher Nachruf ist der FAZ zu lesen, hier. Das erste Buch veröffentlichte Esterhàzy 1976. Wir vergegenwärtigen uns, dass damals noch der eiserne Vorhang den „Sozialismus schützte“. Esterhazy fand aber eine eigene SChreibweise und hob sich stilistisch von dem Einheitsbrei ab. Das machte ihn dann schnell europabekannt.
Der Autor studierte zunächst Mathematik und arbeitete von 1974 bis 78 als EDV-Spezialist. Er stammt aus einer gräflichen Familie, die von den Kommunisten nach dem 2.Weltkrieg in die Verbannung in ein abgelegenes Dorf geschickt worden ist. Sein Großvater war sogar Ministerpräsident.
Die FAZ schreibt, dass Peter Esterhàzy
„vollzog Esterházy eine strikte Abkehr vom sozialistischen Realismus und wandte sich gegen die von der parteilichen Kulturkritik geforderte Wirklichkeitsdarstellung. Esterházy spielte in seine Büchern vielmehr mit der Bedeutung von Worten, er reflektierte und verzerrte bekannte Formen und Muster, löste das erzählende Ich in verschiedene Erzählweisen auf und persiflierte den Realitätsverlust rein beschreibender Literatur.“
Bekannte Werke sind „Kleine ungarische Pornographie“ (1997), „Donau abwärts“ (1992) und „Harmonia Caelestis“ (2000).
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Date of birthLocation of birthDebrecenWork period1981-Work locationBudapestAuthority control