im Alter von nur 85 Jahren ist der USamerikanische Autor Philip Roth an einem Herzversagen im Krankenhaus verstorben. Der jüdische Autor wurde bekannt mit Mitte 30 Jahren, also in den 50er Jahren des USAMerika der Nachkriegszeit. Er war schon immer von seiner Sprach- Strahlkraft sehr eingenommen und wurde auch mit USamerikanischen Preisen ausgezeichnet. Einen Nobelpreis hat er nie bekommen. Ob das gerecht ist oder nicht, können wir nur dahingestellt sein lassen. In USamerika war er Sprachrohr seiner Nation im letzten Jahrhundert, Inkarnation des american way of life im 20 Jahrhundert. Ein paar Bücher sind auch ins Deutsche übersetzt worden. Die sieben „wichtigsten“ Bücher stellt die Süddeutsche Zeitung vor, hier klicken. Wiki schreibt über Roth:
Die Prämisse von Roths Werk sei, dass er seine historische Situation als Amerikaner durch die Augen eines Juden und mit dem Hintergrund einer jüdischen Herkunft erlebe. Anders als bei anderen ethnisch geprägten amerikanischen Autoren, wie Toni Morrison oder Leslie Marmon Silko, ist bei Roth jedoch keine Identität, ob ethnisch oder nicht, stabil. Sein Fokus liegt auf den Nachkommen europäischer Juden, die in Amerika die Freiheit kennenlernen, selbst zu entscheiden, ob und wie sie sich als Juden empfinden. Dabei sind sie sich jederzeit der beiden epochalen Ereignisse bewusst, die während ihrer Lebenszeit die jüdische Geschichte bestimmt haben: des Holocausts und der Gründung Israels. Roths Werke können laut Parrish als eine Suche nach einem wesentlichen jüdischen Selbst und der Entdeckung oder Erschaffung eines von allen kulturellen und sozialen Fesseln befreiten Selbst gelesen werden.
Hier zum Nachruf in der Süddeutschen Zeitung, link.
Der ehemalige Ressort Leiter Kultur Ulrich Greiner brachte die Ablehnung Roths durch das Nobelpreiskomitee auf die Formel: „Die Schweden jedoch lieben Autoren, die etwas zur Verbesserung der Welt beitragen. Philip Roth trägt nur etwas zu ihrer Erkenntnis bei.“
Ein deskriptiv schreibender Autor hat auf jeden Fall keinen Impetus die Welt zu verbessern. Schade eigentlich um die Wortkraft, die Gott ihn geschenkt hatte.