Übergänge

Präfinal Phase

Written by Giovanni

Inhaltsverzeichnis

Präfinal Phase

Am Ende eines jeden Lebens schränken sich die Körperfunktionen ein. Überdosierte Sauerstoff-Gabe ist genauso wenig notwendig, wie Essen und Trinken, denn der Körper hat seine immerwährende Programmierung  von Leben und Überlebensmodus umgestellt auf Sparflammen-Leben und Abschiedsmodus.

Wichtig ist, dass der Mundraum nicht austrocknet. Daher muss man weder mit Infusionen noch mit literweisen Trinken dem Körper H20 zuführen. Es reicht schlichtweg den Mund mit Wasser zu benetzen.

Achtung: Die nachfolgenden Ausführungen ersetzen keine ärztliche Beratung ! In der Präfinalphase ist eine Begleitung durch ein SAPV Team und oder einen Palliativmediziner immer angeraten. Gute Allgemeinmediziner oder Internisten können auch das Lebensende in der Präfinalphase gut begleiten und die entsprechenden Palliative Versorgung mit Medikamenten einleiten, sicherstellen und indikationsabhängig ändern. 

Gute Versorgungs-Orte in der Präfinal-Phase für Sterbende

a) stationäre Hospize

a) Selbstverständlich ist ein Hospiz ein guter Ort, wo ein Mensch am Lebensende aller bestens versorgt wird.  in Deutschland sind viele Hospize gebaut worden. Es gibt gute und schlechte Hospize für die Zeit der Präfinal-Phase ( das schlechteste Hospiz in Deutschland in der Personalführung liegt in Hamburg und fängt mit S an und hat zwei Betriebsstätten. Es gibt im Herzen auch einen S-Knoten )

Innerhalb der Hospize gibt es Spezialisierungen nach Alterskohorten.

aa) Erwachsenen Hospize für Praefinal Phase

Hospize sind im Kern Krankenpflegestation, deren Lebenserwartung medizinisch auf 4 Wochen geschätzt wird, verpflichtende Eingangs-Indikation.

Wer einen Altenheimplatz hat, darf nicht ins Stationäre Hospiz ziehen ( Eine Regel um den Ansturm auf die stationären Hospize zu bremsen)

Hospize sind deswegen für die Präfinal-Phase perfekt ausgerüstet, weil das Pflege-Personal auf die Begleitung zum Sterben trainiert ist qua Ausbildung. Es gibt Palliativ- Aufbaukurse für Krankenschwestern und Pflegende und am besten bezahlt werden natürlich diejenigen Fachkräfte, die diese große Palliativfortbildung durchlaufen haben. Die Praefinal-Phase ist natürlich notwendiger Teil eines jeglichen Sterbeprozesses, der über Tage, Wochen oder Stunden sich hinziehen kann.

(Selten kommt es auch zum Tod durch Akuterkrankungen, oder unter nicht attestierbaren, für uns Menschen sehbaren Präfinal-Phase.) Wir verwenden das Wort (Sterbe-)Prozess absichtlich und ohne Wertung. Das Sterben ansich ist in der Natur der natürlichste Vorgang des ständigen Kommen, Werdens und Vergehens. In meinen Vorträgen für Pflegekräften kulminierte dieser Gedanke in dem einfachen Diktum:

Der Tod ist ein natürlicher Teil des Lebens, gehört dazu, bedingungsnotwendig.

Die Endlichkeit ist kein Defizit von Leben, sondern deren spiegelbildliche Essens. 

Damit gehört die Praefinal-Phase auch zu den natürlichen Vorgängen in einer natürlichen Lebensbahnung.

bb). Kinderhospize für Praefinal Phase

Für Kinder und Jungendliche ist eines der besten Häuser die Sternenbrücke im West-Wald von Hamburg. Ich habe viele Jahre dorthin einen sehr guten Kontakt gehabt und weiß, dass dort nicht nur hochsorgsam für die Kinder gesorgt wird, sondern auch Schlafräume für Eltern vorhanden sind und sogar ein eigener Raum existiert, in dem Geschwisterkinder den Sarg ihres bald sterbenden Schwesterchens, Brüderchens bemalen können. Es gibt einen Snoozle Raum und einen wunderbar warm gestalteten Raum, in dem die/der Verstorbene aufgebahrt werden können. Wenn ich an die vielen Leichenkammern in Krankenhäusern denke und deren weißgekachelten Kälte-Räume, Verabschiedungsräume, die für eine herzgetragene Verabschiedung so geeignet sind, wie ein Flugzeug zur Reise zum Mars, dann ist die Sternenbrücke ganz weit vorne in der Verabschiedungskultur und Prafinal-Versorgung

b) Ebensogut sind Palliativstationen in guten Krankenhäusern. Die Einrichtung von Palliativstationen war grds ein großer Schritt für die Ärzteschaft nicht mehr curativ tätig sein zu dürfen / müssen.

 b) nicht Stationäre Hospize = ambulante Versorgung Präfinal-Phase

Der Gesetzgeber, Bundesgesundheitsministerium hat die Ansage gemacht und Leitgedanken formuliert, natürlich betriebswirtschaftlich kostenmässig begründet, dass gilt. : ambulant vor stationär.

In diesem Sinne ist auch in den letzten 20 Jahre einen halbwegs gute Struktur zur ambulanten Versorgung von Sterbenden in der Praefinal.Phase aufgebaut worden. Der Terminus technicus heißt

SAPV Teams. SAPV steht für spezialisierte ambulante palliativ Versorgung. Solche SAPV Teams gibt es meistens aus Spezialeinheit von ambulanten Pflegediensten. Aber auch stand-alone, wenn sie gut ausgelastet sind. Mehr über das Thema kannst du bei der Gesellschaft für Palliativmedizin erfahren

c) Palliativ Stationen in Krankenhäusern für die Praefinalphase

 

Immer mehr Krankenhäuser haben eine eigene Palliativstation in den letzten 10 Jahren eingerichtet. In Hamburg wurde die erste im AK Barmbek eingeführt. Gegen massiven Wiederstand.

Palliativstationen sind qua diktum nicht unbedingt Sterbeorte, weil eigentlich weitergeleitet werden soll an Hospize oder zurück in die Häuslichkeit, siehe -SAPV, oder zurück ins Heim.

Das Einstiegsbild mit dem Monitoring einer Intensivstation soll verdeutlichen, dass es genau solches Tun und Überwachen, um einschreiten zu können, wenn die Vitalwerte schlecht werden, auf einer Palliativstation idR nicht gibt, bzw. keinen Sinn macht. Das Einschreiten zur Stabilisierung eines Menschen , um sein Leben zu Retten ist im Lichte von Endlichkeit und dem kurzfristigen Ende – gleich Präfinal-Phase nicht mehr nötig. Bildrechte pixbay cc PublicDomainPictures

Aber natürlich sterben auch viele Patienten auf Palliativstationen, weil sie z.b. in der Präfinalphase sind und nicht mehr Transportfähig sind, oder das Altenheim sich weigert den Patienten zurückzunehmen. siehe sinnfreier, kostenträchtiger Verschiebebahnhof des Todes zwischen Altenheim und Krankenhaus.

Ich schätze sehr die Palliativstation des UKE Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf.

Auch weil ich den Aufbau mitverfolgen konnte und damit einen schönen Kontakt ins UKE aufbauen konnte. In dero Förderverein bin ich schon viele Jahre. Lohnt sich dahin zu spenden, siehe unten.

Auch einen sehr guten Eindruck hatte ich von der Versorgung bei Prof dr med Gottschlink an der Uni Klinik des Saarlandes. Hier gucken

Zur Präfinalen Versorgung in Kliniken bist du bei Uni Kliniken immer gut aufgehoben. Ob das an der CHARITEE ist, Pallaitivstation, link zur CHARITE. oder in München in deren Uniklinik geleitet wird die von der sehr anerkannten Professorin der Medizin Prof Brausewein, hier der Link zur Pallaitivstation an der LMU Ludwig Maximilian Universität München. Auch Frankfurt hat sicherlich eine gute Palliativstation.

Das Wesen einer Palliativstation, eines Hospizes , einer SAPV Versorgung oder einer Praefinal-Versorgung im Altenheim ist gerade NICHT. eine unendliche Zahl von Perfusoren und millionenteurer MRT s und sonstiger Diagnostik, weil die Patienten eben „austherapiert“ sind. Eigentlich ein sehr böses Wort, sehr aus der Curativen Medizin kommend und sich so anfühlend wie: lohnt sich nicht mehr zu investieren, weil das Ziel einer Heilung nicht mehr erreichbar ist. Im erweiterten Menschenbild und auch im Total Pain Konzept ist der Mensch nicht Abstellgleis und austherapiert, sondern es gibt sehr wohl ein Therapie Ziel: einen schmerzfreien Übergang ins Totenreich zu ermöglichen, einen schmerz und angstfreien Weg durch die Praefinal Phase gehen zu können mit allen Zaubermöglichkeiten, die wir in der Pallaitiv-Medizin und Palliativ Pflege kennen. Die gehen auch oft ins sprituelle, siehe unten Klangschalen.

Ich selbst habe 2 Jahre auf einer solchen Palliativstation als Ehrenamtlicher Sterbebegleiter gewirkt und gearbeitet. ( Krankenhaus Alten Eichen, Hamburg). Eine sehr spannende Zeit und ich habe spannende moralische Themen erlebt und verhandelt. Ich habe die intensivste Sterbegleitung in meiner ganzen 10 Jahres Tätigkeit dort durchgehalten, ihn gehalten in seiner ANGST vor dem TOD. Siehe auch Angst vor dem Tod in der Praefinal Phase.

d) „Palliativ Stationen“ in Altenheimen und Seniorenheimen

Mein Freund Norbert, Chef von diversen Altenheimen, die auch in seinem Eigentum stehen, im Osten von Deutschland sagt

Der ganze Hype um die Hospize kann er gar nicht verstehen und nicht aus qualitativer Sicht nachdenken. Norbert formuliert: „In meinen Einrichtungen haben wir auch eine sehr gute Sterbekultur. Wir haben dazu ein Konzept entwickelt, dass von allen Pflegekräften beherzigt wird. Wir haben auch einige Krankenschwestern und Altenpflegerinnnen mit dem Palliativ-Weiterbildungskurs beschenkt

Bildrechte Prae-Finale pixabay cc geralt

II Schmerzmedikation und Schmerzreduktion im Sinne des total Pain Konzeptes in der Praefinal Phase

In der Präfinal-Phase sind neben dem großen Kanon der Schmerzmedikamente auch niederschwellige Methoden förderlich für einen guten Transformationsprozess:

Die Pflegekräfte oder Angehörigen können mit speziellem  Öl zum Salben positives bewirken, wie auch mit Duftlampen und kleinen Hand-Massagen. Näheres zum Thema lernen Pflegekräfte und Ehrenamtliche im Curriculum der Robert Bosch Stiftung Praxis Palliativ, oder in der großen Palliativausbildung für Pflegekräfte. Seit einiger Zeit wird Palliativ-Medizin auch an den Universitäten im Mediziner -Studium gelehrt.

Wichtig ist auf jeden Fall für die

letzte Lebensphase- Präfinal-Phase –  die spirituelle Begleitung.

  • evangelische Christen  -auch hier ist eine Aussegnung durch den Pastor oder Pastorin möglich – “ Jeder Christ hat das Recht seinen Pastor anzurufen in der praefinal Phase und zu bitten einen letzten Segen zu empfangen“. ( Pastorin Dr.  Kayales, 2017)
  • katholische Christen  – hier ist eine Aussegnung und letzte Ölung durch den Priester das Mittel der Wahl. Dieses Ritual ist im Glaubensspektrum der Katholiken wichtig, damit man von allen Sünden befreit in das jenseitige Reich eintreten kann und es tut einfach gut.
  • wir selbst, also jedermann und jederfrau, sind ermächtigt mit Salböl Segen auszusprechen für den Übergang, bzw. selbst einen Segen auszuteilen. (habe ich auf einem Segnungs-Seminar bei Pater Anselm Grün im Kloster Münsterwarzach gelernt 2009, link.)

Angst am Lebensende – Präfinal-Phase

Wundert euch nicht, wenn die Menschen am Lebensende zittern. Das kann aus Schwäche geschehen, oder auch aus Angst. Ich habe das mehrfach als Sterbebegleiter erlebt, es ist ein natürlicher Prozess.  Oder allgemeiner formuliert. Das Sterben ist letztendlich auch ein natürlicher Prozess. Wir betrachten ihn aber nicht so. Tröstlich ist, dass die Seele in einer neuen Welt neu geboren weiterleben wird ! Zumindest kann man diesen Gedanken verfolgen, wenn man sich mit spirituellen Quellen beschäftigt und sie in sein Lebenskonzept einwebt.

In der Präfinalphase kommt es zur Einschränkung des Atmens, _Der Atem wird unregelmäßig und setzt auch zwischenzeitlich für kurze Perioden aus,  die Vitalfunktionen werden schwächer und irgendwann tritt dann der Herzstillstand ein, Asystolie.

Einen schönen Übersichtsartikel über die Palliativmedizin hat Spektrum der Wissenschaft im Dezember 2020 geschrieben, in dem Prof. Dr.med. Gottschlink, ein führender Palliativmediziner ausführlich zu Wort kommt. Offensichtlich hat sich Palliativmedizin und Schmerzmedizin noch nicht allumfassend in den Köpfen der Ärzte verankert, hier klicken, um zu dem Artikel zu kommen. An der Münchner Uni, LMU genannt, gibt es einen Forschungsschwerpunkt mit dem Titel: Vom Guten Sterben – hier klicken. Vom Guten Sterben scheint wir in unserer Vorstellung weit weg zu sein. Zumindest trauen wir den Altenheimen und Seniorenheimen keine gute Expertise für das Sterben zu. Laut einer Umfrage aus 2017 wohlgemerkt, möchte nur 1 % der Befragten in einem solchen Setting sterben, was super unfair ist gegenüber den Einrichtungen.  Es gibt wirklich einige sehr gut aufgestellte diesbezüglich, die ihren Erfahrungshorizont auf die Praefinalphase erweitert haben und geschultes und weitergebildetes Fachpersonal beschäftigen.

Wie können wir die Präfinal-Phase gut begleiten?

Laut dem Deutschen Gesetzgeber dürfen Mediziner seit 2017 Cannabis verschreiben für Sterbende und Moribunde, um die Schmerzen deutlich zu mindern. Wie man auf dem Internationalen Palliativ Kongress in Sylt 2018 von Prof. med. Gottschling erfuhr, ist es aber nicht so, dass Cannabis jetzt flächendeckend eingeführt worden ist, weil die Kassen im Verbund mit dem MDK, also den Kassenwarten der Medizinversorgung sehr restriktiv mit den Genehmigungen umgehen.  Schon seltsam, dass ein Professor der Medizin das anordnet und die Kasse sich verbiegt und eine Genehmigung versagt. Hier weiterlesen

Endlichkeit -Trost – Praefinal-Phase

Lebens-Ernte heißt nicht, dass es ein Versprechen von Gott gibt, dass du 89 Jahre alt wirrst. Die Klostermönche habe schon seit Jahrhunderten den Ratschlag . CARPE DIem. In der Praefinal-Phase soll es zu einer Gesamtlebensschau kommen, sagen diejenigen, die schon mal im Jenseits waren – Nahtod-Erfahrung

Bildrecht Pixbay cc Lolame

Wenn du so drauf bist, dass du nicht an eine höhere Macht glaubst, nicht an Gott glaubst, dann wird das Thema Trost im Glauben finden schwer argumentierbar. Man erzählt sich in Theologen-Kreisen, als auch in Sterbebegleiter-Kreisen, dass viele Menschen, wenn die Ärzte sie therapeutisch aufgeben, zum Glauben neu-finden oder zum Glauben zurückfinden. Auch in der Praefinal-Phase kann man zum Glauben zurückfinden.

Als wunderschönes Symbol in der katholischen Kirche, vor dem Tod, also auch in der Praefinalphase, kommt der Priester und segnet den Sterbenden. Diese Aussegnung dürfen nach dogmatischer Lehrer nur die Priester vornehmen. Die evangelische Kirche hat aber auch sich solche Rituale zu eigen gemacht, zumindest wenn du einen hellsichtigen evangelischen Pfarrer in deiner Gemeinde hast.

Ich habe in meinen vielen Kursen im Kloster Münsterschwarzach gelernt, dass jeder Mensch, der Gottgläubig, sprich Christ ist, Segnen darf und damit im Notfall eben auch Sterbende segnen darfst.

Hart wird es ethisch, wenn du als Sterbebegleiter zu einem case gerufen wirst, und du nicht über den Patienten spirituell weißt und auch aus der Patientenakte nichts hervorgeht welche Glaubenskind der STerbende in der Präfinal-Phase ist. Darfst du dann als Christ agieren? Oder den Sterbenden einfach nur deine Kraft und Präsenz schenken? Darüber könnte man lange philosophische Diskurse führen, aber nicht in diesem Artikel zur Präfinal-Phase

Präfinalphase und Klang-Räume

Bildrechte Peter Hess Klangschalen

Ich weiß, dass es auf der Palliativ-Station des UKE Hamburg eine eigene Musik-Therapeutin gibt, die mit allerlei transportablen Instrumenten die Seelenlage des Moribunden in Einklang mit ihrem Schicksal bringen möchte.  Ein spannender Ansatz ist auch mit professionellen Klangschalten, zum Beispiel denen aus dem Hause Peter Hess, auf Palliativstationen zu arbeiten und den Klangzauber in den Körper dringen zu lassen.  Das geht sowohl indem du die schönen und wohlig klingenden Klangschalten um den Körper des Sterbenden herumführst und klingen lässt. Die Klangschalen-Anwendung hat energetisch aber eine noch stärkere Wirkung, wenn du sie direkt auf dem Körper abstellst und dann anschlägst. Ich habe diese Erfahrung einmal mehr am Sonntag von einer Schamanin machen dürfen, und die Klangwellen haben meinen Körper positivst durchströmt und energetisiert.  Es gibt im Peter Hess Klangschalen Anwendungsinstitut sogar einen eigenen speziellen Palliativ Klangschalgen-Anwendungskurs für Palliativ-Bedarfe, sprich für PräfinalPhasen cases. Hier klicken zum Palliativkurs, hier klicken zu einer Praxis-Abschluss Arbeit zu Klangschalen im Setting Praeinal und Palliativ von einer Krankenschwester.

Prae-Final-Phase und CORONA 2022

Im Herbst 2022 wird eine neue CORONA Welle erwartet. Das hat aber für die Sterbenden keine dirketen Auswirkungen. Die Besuchenden müssen eben Maske tragen, was ein bissken sinnfrei ist. Aber die absurden und völlig idiotischen Regelungen im ersten Logdown 2020 sind nicht mehr in Geltung. Auch muss jeder Besucher eines Altenheimes und jeder Besucher eines Krankenhauses sich auf Kosten der Allgemeinheit testen lassen, vor Einritt in die Pflegeeinrichtung, oder Hospiz. Aber nach fast 2 Jahren Pandemie CORONA kann jeder damit bestimmt jut umgehen.

Palliative Geriatrie – Palliativ Konferenz

Berlin Oktober 2022. Eine wirklich sehr spannende Konferenz wurde vom Unionhilfswerk- Berlin und einem Palliativ Verein in Berlin durchgeführt zum Thema Selbstbestimmter Tod. Das megainteressante an dieser Zusammenkunft war, dass Ärzte und Pfleger aus verschiedenen Ländern dort waren. Viele Schweizer, viele Österreicher, eine Ärztin aus Luxenburg. Dort habe ich dann gelernt, dass in der Schweiz keine stationäre Hospiz-Kultur und stationären Hospize gibt, weil die Krankenkassen das nicht finanzieren. spannend.

Wenn du spenden möchtest für eine Beförderung der Hospiz-Arbeit und Palliativarbeit, dann kannst du das tun an deine regionalen Hospize, oder an den Palliativ-Verein, den ich seit dem 15.10. kennengelernt habe durch die Vorstellung des Kassenberichts. Hier kannst du einen sehr spannenden Artikel von Dirk Müller lesen über Sinn und Zweck von Palliativer Geriatrie

Spenden für die Hospizkultur und die Palliativ Medizin Entwicklung

Einen substanziellen Verein für die Palliativ Kultur hab ik in Berlin kennengelernt. Hier klicken für für diesen amtlich eingetragen Palliativ Verein,   

Wenn du Informationen über den Palliativ Förderverein haben möchtest, dann einfach Dirk Müller anrufen. Hier klicken zu seinen Kontaktdaten beim Unionhilfswerk Berlin.

Schmetterlinge sind in der Hospiz-Szene ein beliebtes Symbol für den Tod und Übergang gleich Praefinal-Phase, z.b. Volksdorfer Hospiz

Bildrechte Praefinalphase pixbay cc Lolame

Bekommen auch Patienten in Hospizen oder in der Prae-Finalphase den CORONA-Impfstoff?

Eine wirklich spannende Frage hat der FOCUS aufgeworfen:  Dürfen wir Patienten, Bewohner von Hospizen bei der Versorgung mit CORONA Impfstoffen auslassen?  ( Quelle FOCUS, link). Prof. Dr.med. Radbruch formuliert wie folgt: „

„Im Schnitt liegt die Verweildauer bei Hospizbewohnern bei 21 Tagen, da macht es aus meiner Sicht für viele dieser Menschen keinen Sinn mehr, sie auch noch gegen das Corona-Virus zu immunisieren.“    In den Bundesländern gibt es aber keine Anweisung, dass das Patientengut in Hospizen oder palliativmedizinischer Versorgung grundsätzlich nicht geimpft werden soll.  Faktisch, wenn auch extrem selten kommt es auch vor, dass Menschen trotz einer infausten Diagnose sich nochmal Richtung Gesundheit entwickeln.

Auch spannend ist folgende Zahl aus dem Artikel : Nur  zehn Prozent der 920.000 Menschen, die jährlich in Deutschland sterben, zuvor palliativmedizinisch betreut.

Was passiert mit der Begleitung von Sterbenden beim COVID-19 Shutdown?

Eine völlig perverse Situation ist entstanden für die Abschiedskultur bei Sterbenden im Lichte des CORONA-Shutdowns. Seit dem Shutdown, auch Logdown genannt gibt es extremste starke Einschränkungen in der seelsorgerlichen Begleitung von Sterbenden. Die ambulanten Hospizdienste dürfen nicht mehr arbeiten, weil die Besuche angeblich das Leben der Sterbenden beschränken würden. „Contradictio in res“ würde man als Jurist sagen: Absolute Selbstwiedersprüchlichkeit des Verhaltens. Tatsächlich gibt es auch in den Hospizen ein Besuchsverbot bei den Sterbenden. Ganz ehrlich gesagt finde ich diese seuchenpolitisch motivierte Einschränkung extremst fragwürdig. Was kann es für höhere Ziele geben, als eine schmerzfreie Versorgung von Sterbenden, ein gutes Essen und die Ermöglichung von Begleitungen aus dem Freundeskreis, Familienkreis oder Kreis von Ehrenamtlichen.  Eine restriktive Burg-Mauern-Politik soll jetzt wen genau schützen? Die Sterbenden? Das Pflegepersonal? Die anderen Sterbenden? Auch eine bekannt Hospiz-Leiterin mit jahrzehntelanger Erfahrung unterstützt meine Meinung, dass ein Hospiz ein Raum für Sterbende und Angehörige ist und zwar in einer bedingungslosen Kopplung. Welche seelischen Schmerzen von einer Mutter auszuhalten sind, die ihr sterbendes, erwachsenes Kind in einem Krankenhaus nicht mehr besuchen darf, wegen Corona Shutdown, kannst du in diesem Zeitungsbericht nachlesen, link.

In dem Bundesland Nord-Rhein-Westphalen werden die Altenheime für Besucher wider geöffnet. Das gleiche bezieht sich sicherlich auch auf Hospize. Eine zutiefst menschliche Erlaubnis und Maßnahme. Hier klicken zum Bericht im Focus, link.

Auf der Messe Leben und Tod am 8.5.2020 deutet der Chefarzt Dr. Bernd Oliver Maier an, dass trotz der Kontaktverbotes auf den Intensivstationen und Palliativ-Stationen es bei individuellen Absprachen durchaus Wege gibt einer Begegnung. Es gilt der alte Grundsatz: Wo ein Wille, da auch ein Weg, weil die Mediziner und Schwestern auch Herzen haben, die man mit einer Bitte ansprechen kann. Uns verbindet die gemeinsame Herzbewegung – zwischen den Sterbenden, den Verwandten und den versorgenden Personal.

Mitte Juni 2020 hat der Hamburger Senat nochmal deutliche Entlastung für die Besuchsregeln der Altenheime erlassen, hier weitere Informationen. Es bleibt dabei, dass es unerträglich ist, wenn Sterbenden das Gespräch und die körperliche Nähe und Präsenz verwehrt wird.

Update Besuchszeiten unter CORONA Bedingungen für Schwerkranke und Sterbende Herbst 2020

Zitat Senat Hansestadt Hamburg“ Besuchen im Rahmen der Sterbebegleitung soll zugestimmt werden.“  Ich durfte Teil sein des Palliativ Kongresses in Berlin im Okotber 2020. Zitat Prof Jox aus Lausanne:“ Die Verbote im Frühjahr 2020 in Altenheimen und Krankenhäusern und Hospizen, dass jegliche Besuche von Angehörigen untersagt wurden entspricht nicht dem palliativmedizinischen Verständnis im Sinne des Total-Pain Konzeptes. Außerdem ist es juristisch nicht haltbar bei einer ordnungsgemäßen Güterabwägung, dass sowohl die Freiheitsrechte der Bewohner massivst eingeschränkt worden sind ( Verbot rauszugehen, Verbot in den Garten zu gehen) Art 2 Grundgesetz, als auch keine Menschen in die Hospize, Pflegeheimen gehen durften. Zu dem Total-Pain-Konzept gehört auch die soziale Dimension. Selbstverständlich müssen Angehörige die Sterbenden besuchen dürfen.

Es müssen seuchenangepasste Begungsräume in Hospizen geschaffen werden

Warum schafft man nicht Begegnungsräume in den stationären Hospizen die dem Seuchenschutz entsprechen? Auch der FOCUS hat dieses völlig unangemessene Verfahren in einem Artikel aufgegriffen, link. Vielleicht braucht man einfach ein bisschen mehr Mut? Die Begegnungen am Lebensende sind einzigartig, einmalig und nicht wieder aufholbar, weil der Tod die Sterbenden von dieser Erde abberuft. Solche Begegnungwünsche zu blockieren und sich hinter Gesetzen zu verstecken ist der großen Hospizidee von Sissley Saunders nicht angemessen und ein Verrat an den Grundsäulen der gesamten Hospizbewegung.

Der Politiker Werfelhaus fordert in einer national bekannten Zeitung, dass die Pflegeheime, Hospize et. al. eine gesetzliche Vorgabe bekommen sollen, dass die Einrichtungen Begegnungsräume schaffen müssen.  Insbesondere Sterbende müssen zumindest eine Person als Begleitung um sich haben können, link.  Ein Mindeststandard, den wir schon vor 6 Wochen gefordert haben. Ein Hospiz ist eine Transformations-Begegnungsstätte.

Beispiel für Begegnungsräume aus der Schweiz

Die CORONA-angepassten Begegnungsräume kann man tatsächlich ohne großen baulichen Aufwand schaffen, wie uns ein Bericht Weltspiegel vom 19.4.2020 zeigt. Ein Altenheimleiter hat eine sogenannte Besucherbox zimmern lassen, die die beiden Parteien, den Seniorenheim-Bewohner und den Besuchenden in einer Box zusammenkommen lässt, aber gleichzeitig eine Scheibe aus Plexiglas ein Übertragen jeglicher Viren und sonstiger Keime verhindert. Die beiden Gesprächspartner können über ein Telefon miteinander sprechen, so wir das aus us-amerikanischen Kriminal-Filmen kennen, die einen Gefängnisbesuch darstellen. Wenn mit solchen minimal-invasiven Maßnahmen ein Kontakt möglich ist zwischen dem Sterbenden und seinen nächsten Angehörigen, Ehefrau, Mutter, Kinder, dann sollten sich die Hospize in diese Richtung dringend bewegen, wenn sie den Hospiz-Gedanken ernst nehmen, dass sie einen Ort schaffen wollen, der den letzten Wünschen des Sterbenden in allen Dimensionen Rechnung trägt. Natürlich ist die Einrichtung und der Betrieb einer solchen Besucherbox aufwendig, denn nach jedem Besuch muss sie desinfiziert werden, aber ist das ein wirklich ernst zunehmender Aufwand im Angesicht des Todes? Ein Bericht über die Besucherbox Corana findest du hier.

Spendenmöglichkeit für die UKE Palliativstation in Hamburg

Wenn du für eine der besten Palliativstationen in Hamburg und Norddeutschland spenden möchtest, dann kannst du tun, indem du dem Förderverein der UKE Palliativstation spendest. Einfach diesem Link folgen.

Ich war selbst 10 Jahre Mitglied in dem Förderverein der UKE Palliativstation und kann dafür bürgen, dass alle Mittel ordnungsgemäß in den Betrieb der UKE Palliativstation einfließen.

Triage für Sterbende angesichts der COVID-19 Pandemie?

In Italien, Spanien und teilen von Frankreich haben wir extrem chaotische Versorgungsstrukturen gesehen, die mit dem Massenanfall von Patienten, die an dem CORONA Virus erkrankt waren, völlig überfordert wurden. Aufgrund der maximal ausgedünnten Mitarbeiterdecke, 25.000 Menschen mussten in Spanien als Mitarbeiter das Gesundheitssystem verlassen, und dem minimalen Vorhalten von Intensivbetten in Italien kam es zu einer extremen Mangelsituation an Pflegenden, Ärzten und Beatmungsbetten. Die Ärzte waren gezwungen Triage-Entscheidungen zu treffen. Ein ethisch schwer zu begründendes Verfahren, dass aber aus pragmatischen Gründen angewendet werden musste und zwar mussten Entscheidungen innerhalb von Minuten getroffen werden, wer ein Beatmungsbett bekommen darf und wer nicht mehr.  In Deutschland gibt es in keiner Stadt und keinem Landkreis solche Gefährdungslagen,die das Gesundheitssystem überfordern. Wenn du dich tiefer mit dem Triage-Problem beschäftigen möchtest, dann diesem Link folgen zu einer Ärztezeitschrift, die Leitlinien zur COVID_19 Behandlung bei Sterbenden veröffentlicht hat. Wenn du diesem Link folgst, kommst du zu den Leitlinien, link. Du kommst zu einem 13 seitigen Skript: „Entscheidungen über die Zuteilung von Ressourcen in der Notfallund der Intensivmedizin im Kontext der COVID-19-Pandemie“

Was wir in der Präfinal-Phase bei Behandlungs-Optionen beachten müssen

In einem dezidiert fundierten Buch des Palliativ-Mediziners Dr.med Thöns wird ausgeführt, dass man die Präfinal-Phase als solche auch anerkennen sollte und nicht die „Chemotherapie bis ans offene Grab“ fortführen sollte.  Thöns zeigt uns, dass nicht jeder Ratschlag, jede Behandungs-Empfehlung am Lebensende gesteuert ist von einer Indikation zur Heilbehandlung, sondern insbesondere die angestellten Krankenhausärzte sinnfreie Behandlungen empfehlen, die dem Patienten nur Schmerzen bringt, kein Heilerfolg und viel Geld für das Krankenhaus.  Hier kannst du zu weitersurfen zu unserer Buchbesprechung, link.

Der/die Patient-IN als Melkkuh des Systems Krankenhaus, weil die Kassen zahlen müssen. Laut Gesetzeslage muss aber jede Operation oder Chemo-Therapie der 3. Linie einen Heilerfolg versprechen, der auch halbwegs realistisch ist. Daher ist es wichtig, dass du eine Patientenverfügung hast, oder über eine verfügst, wenn du Angehöriger bist, oder noch bessere eine notarielle Generalvollmacht, link. Mit der Verfügung in der Hand kannst du dich gegen intensive Ratschläge von Krankenhausärzten wehren. Die Ärzte müssen sich an die Patientenverfügung halten.

Eine sehr lesenswerte Schrift aus Norwegen kannst du hier finden zur Präfinal-Phase, link. Zitat aus dem Lehrbuch: „Früher nannte man Lungenentzündung Freund der Alten“ antworte ich. – „Früher oder später kommt das Lebensende, gleichgültig welche Anstrengungen wir unternehmen, damit der Patient am Leben bleibt“

Hospiz Versorgung ist das Mittel der Wahl

Ein interessantes Video zur Lebens-Endlichkeit kannst du hier sehen, link. Was ich an dem Bericht über die Praefinal-Phase aus Österreich beeindruckend finde ist, dass ganz klar Position bezogen wird gegen den Sterbe-Tourismus in die Schweiz: “ Wenn man in eine umfängliche und ordentliche Hopsizversorgung integriert wird, dann können auch die letzten Lebenstage schmerzfrei verbracht werden“.

Gibt es Wunder in der Präfinal-Phase?

Tatsächlich weiß ich aus Hospiz-Kreisen in Hamburg, als auch von dem Palliativ Kongress in Sylt 2018, dass es aus wissenschaftlich nicht nachvollziehbaren Gründen zu Spontan-Heilungen kommen kann. Es gibt sie, aber sie spielen  sich im einstelligem Prozentbereich ab. Selbstverständlich darf man auf Wunder hoffen und doch sollte man realistischer Weise auch an irgendeiner Stelle des Weges eine Akzeptanz des Todes entwickeln; jetzt Gehen zu müssen. Man kann darin auch eine positive Perspektive sehen, denn viele Nah-Tod-Erlebende sprechen von einem lichtdurchfluteten neuen Reich. Hier weiterlesen zu diesem Thema.

Gibt es ein Wundermittel zur Heilung von Krebs?

Krebs kann in vielen Fällen geheilt werden, weil die Pharamaindustrie inzwischen viele neue Medikamente erfunden hat.  Dennoch gibt es auch infauste Prognosen, die man hinterfragen kann, was wohl viele Menschen machen, aber am Endergebnis nichts ändert.  Es bleibt einfach dabei, dass die Perspektiv-Entwicklung den Experten vorbehalten bleibt und das sind hier die Ärzte. Wenn Du versuchst dich im Internet schlau zu machen vergisst du folgendes:  1. im Netz gibt es wenig wissenschaftliches, weil das, zurecht, von den Verlagen wegen des Urheberrechts zugänglich gemacht wird. 2. viele Berichte von Fernseh-Sendern und der nicht wissenschaftlichen Presse leider überhaupt nicht fundiert sind wissenschaftlich, heißt sie berichten von Wundern-Heilmitteln, deren Evidenz nicht gegen ist.  So rangiert Methadon inzwischen ganz oben auf der Wunderheil-Liste und dennoch ist keine valide Studie dazu verfügbar. Hier weiterlesen zu dem Thema von FAKE-News in der Medizin, link.

Kongresse 2018 zur Präfinal-Phase

Der nächste Kongress, der sich auch mit dem Umfeld der Präfinal-Phase befasst, ist die große Pflegemesse „Leben und Tod“ im Mai in Bremen, hier weiterlesen. Insbesondere der Fachvortrag eines Medizinethik Profs zum Sterbefasten scheint spannend zu sein. Am Samstag widmet sich der Kongress thematisch den Nahtod-Erfahrungen und Berichten.  Ich freue mich auf den Deutschen Palliativ-Kongress im September in Bremen 2018.

Internationaler Palliativ-Kongress in Berlin 2019

Im Mai fand ein gigantischer Palliativ-Medizin-Kongress statt mit mehreren tausend Teilnehmern. Über mehrere Tage trafen sich Wissenschaftler und Interessierte aus der ganzen Welt, um das Thema fortzudenken, bzw. Erfahrungen auszutauschen. Hier der link zum Kongress, an dem ich auch teilnehmen konnte. (Zu einem dezidierten Bericht darüber komme ich erst in der Winterzeit). Der nächste weltweite Palliativ-Kongress findet 2021 in Helsinki statt, link.

Suizid in der Prae-Final-Phase ethisch, juristisch erlaubt?

In einem aktuellen Bericht über einen Erlass des B-Gesundheitsministers Sp. wird herausgestellt, dass die BReg sich gegen die oberstgerichtliche Anweisung verweigert bei Suizid-Wünschen in der PraeFinalPhase dieses mit staatlicher Finanzierungsbeihilfe zu unterstützen. Ob dieses extrem restriktive Vorgehen menschenwürdig ist, mag dahingestellt bleiben. Hier weiterlesen. Wir denken, dass noch lange nicht das juristische Ende der Fahnenstange diesbezüglich gesprochen ist. Laut einer Reihe von Palliativ Ärzten reichen manchmal alle gängigen Präparate und Opioide nicht aus, um eine akzeptable Symptomkontrolle gewährleisten zu können. …. Nicht, dass die Autoren hier mißverstanden werden: der assistierte Suizid ist nur in sehr sehr engen Grenzen zulässig als alles letztes Mittel der Wahl, die ultima ratio.

Bekanntlicher Weise gibt es zur Regelung dieses Problems in der Schweiz und in den Niederlanden Vereine, die die geforderten Lösungen bieten…

Ethisch ist Suizid aus christlicher Sicht nicht zu rechtfertigen.  In der Katholischen Kirche war es Jahrhunderte lang üblich, dass Suizidanten auf einem Acker begraben worden sind, vor den Toren der Stadt und nicht auf einem christlichen Friedhof.

Das Geschenk des Lebens ist nicht durch Menschen Macht zu verkürzen !

Fachkongress für Palliativ Medizin und Pflege 2019 auf Sylt

Wer als Ehrenamtlicher, oder als Pflegekraft oder als Palliativmediziner seinen Horizont erweitern möchte, der sollte sich auf die weite Reise nach Sylt machen, um dort für ein paar Tage seinen Horizont zu medizinischen neuesten Forschungserkenntnissen, und spirituellen Ebenen der Abschiedlichkeit, rsp Palliativ Care zu erweitern, wozu bedingungsnotwendig dann die Präfinal-Phase gehört, hier klicken.

Die Bundesregierung hat durchaus gesehen, dass am wichtigsten für den Lebensübergang ist, dass man Regelungsverfügungen aufgesetzt; diese schriftlich dokumentiert, am besten notariell besiegelt hat, damit es konkrete Handlungsanweisungen für den behandelnden Ärzte gibt wie in lebenskritischen Situationen zu agieren sei. Dazu ist ein Rahmen geschaffen worden, den man „advanced care planning“ nennt. Hier weiterlesen zu diesem Thema, link.


Wikipedia schreibt :

Finalphase

Der Begriff (Prä-) Finalphase (lat. finis = Ende, Ziel) umschreibt die eigentliche Sterbephase und bezieht sich auf die letzten Stunden bis wenige Tage des Lebens (nach der Definition der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin 2003).

In dieser Phase steht bei der palliativen pflegerischen Versorgung die Wahrnehmung der Bedürfnisse des Sterbenden im Vordergrund. Bei allen Tätigkeiten sollte abgewogen werden, ob sie überhaupt notwendig sind, ob sie eine Belastung für den Sterbenden sind oder ob sie ihm Erleichterung verschaffen. Oft benötigt der Sterbende in dieser Phase kaum noch pflegerische Intervention; es sind oft eher die anwesenden Angehörigen, die der Unterstützung bedürfen.

Mögliche Anzeichen des bevorstehenden Todes 

Folgende Verhaltensveränderungen und Symptome bei Schwerkranken können auf den nahen Tod hinweisen (nach Kern und Nauck 2006[1]):

  • Extreme motorische Unruhe: wiederholter Drang zum Aufstehen, Nesteln, Umhergreifen, Entkleiden oder das Wegschieben der Bettdecke; oder aber
  • vermehrte Müdigkeit und Teilnahmslosigkeit, Apathie, zunehmende Somnolenz
  • längere Schlafphasen bis hin zum Koma
  • Reduzierung der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme bis hin zum vollständigen Verzicht
  • Reduzierung der Urinausscheidung, evtl. Inkontinenz oder Harnverhaltung
  • kalte Füße, Arme, Hände (schwache Durchblutung) oder übermäßiges Schwitzen
  • dunkle, livide Verfärbung der Körperunterseite, Hände, Knie und/oder der Füße (Marmorierung)
  • bleiche, "wächserne" Haut
  • ausgeprägtes, bleiches Mund-Nasendreieck
  • schwacher Puls
  • Blutdruckabfall (an der Pulsqualität erkennbar - eine Messung des RR ist in dieser Situation nicht angemessen, zumal die Feststellung des Wertes keine Konsequenzen nach sich ziehen würde)
  • reduzierte Wahrnehmung der Außenwelt (Zeit, Raum, Personen)
  • veränderter Atemrhythmus (Cheyne-Stoke'sche Atmung, Schnappatmung)
  • Atemgeräusche wie das präfinale Rasseln

Aufgaben der Pflege

In der Finalphase haben Pflegende die Aufgabe, die nicht unbedingt mehr klar geäußerten Bedürfnise des Sterbenden wahrzunehmen und zwischen ihm und seinen eventuell verunsicherten Angehörigen zu vermitteln. Das bedeutet, dass die an sich normalen Vorgänge erläutert werden müssen, da nur wenige Menschen Erfahrungen mit Sterbenden haben oder sogar falsche Vorstellungen aus TV oder Film für die Norm halten.

Gerade bei Agitiertheit überträgt sich die Unruhe leicht auf die Anwesenden. Unkoordinierte Bewegungen und Lautäußerungen des Sterbenden, welche auf Grund des Ausfalls zentraler Steuerungsmechanismen entstehen, werden oft fälschlich alsTodeskampf gedeutet. Anwesende, die über diese normalen Vorgänge nicht informiert sind, verfallen womöglich in Aktionismus, was die ganze Situation noch belastender machen kann als sie ohnehin schon ist. Angehörige müssen darüber informiert werden, dass ein Sterbender nicht unbedingt still im Bett liegen muss, sondern mit Unterstützung durchaus auf der Bettkante sitzen kann, bis er signalisiert, dass er sich wieder hinlegen möchte. Auch kurzes Aufstehen ist mit Hilfe wiederholt möglich. Es ist auf alle Fälle besser, den Bewegungsdrang zu unterstützen, als den Sterbenden davon abhalten zu wollen; zwar fordert es den Beteiligten sehr viel Kraft ab, führt aber letztendlich zu einer Beruhigung des Sterbenden.

Auch das Aufdecken oder sich Entkleiden ist häufig zu beobachten, was Angehörige sehr irritiert, wenn der Sterbende ohnehin schon kalte Extremitäten hat und sie eher versuchen, ihn mit warmen Decken, Socken und Wärmflasche "aufzuheizen". Eine Erläuterung hilft auch hier zu mehr Verständnis: Das Abstreifen der irdischen Hüllen kann eine symbolische Handlung sein, ähnlich der Symbolsprache Sterbender; der Mensch kommt nackt auf die Welt und will sie auch nackt wieder verlassen. Das Akzeptieren eines solchen Anblicks ist natürlich eine Herausforderung an das, was wir als würdig empfinden. Ein Kompromiss kann eine leichte Decke sein, die man dem unbekleideten Sterbenden überlegt.

Unruhe kann auch körperliche Ursachen haben, z.B. Harn- oder Stuhldrang bzw. Harnverhalt, starke Schmerzen, Luftnot. Diesen Beschwerden kann mit palliativen Maßnahmen abgeholfen werden. Da diese Interventionen z.T. ärztlich angeordnet sein müssen, ist es sinnvoll, die möglichen Beschwerden und die entsprechenden Maßnahmen (insbesondere Medikamentengaben) schon vor ihrem Auftreten anzusprechen und Bedarfsgaben zu vereinbaren. Der Patient und seine Angehörigen sind bei diesen Vorüberlegungen möglichst miteinzubeziehen, damit es im Falle einer Krise nicht zu unnötigen Konflikten kommt, die auf Informationslücken beruhen. Solche im Vorfeld geführten Gespräche tragen zu einer offenen, vertrauensvollen Atmosphäre bei; auch das Gefühl von Sicherheit wird dadurch verstärkt.

  • Marianne Kloke, Klaus Reckinger, Otto Kloke (Hrsg.): Grundwissen Palliativmedizin: Begleitbuch zum Grundkurs Palliativmedizin. Deutscher Ärzte Verlag, Köln 2009

Abschiednahme im Krankenhaus

Selbstverständlich können Sie in Hamburg im Krankenhaus auch selbst Abschied nehmen, hier weiterlesen

Bildrechte pixabay CC KELLEPICS

About the author

Giovanni

Giovanni ist studierter Jurist und Philosoph als Marketingleiter bei einem Mittelständler unterwegs, Geschäftsführer einer Agentur, ehrenamtlicher Sterbebegleiter, zertifizierter Trauerbegleiter, Beirat ITA Institut für Trauerarbeit, Mitgliedschaften: Marketing Club Hamburg, Büchergilde Hamburg, Förderverein Palliativstation UKE, ITA, Kaifu Lodge, Kaifu-Ritter