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Prof Barbara Kisseler verstorben

Prof Barbara Kisseler verstorben

Barbara Kissler war in Hamburger Kulturkreisen eine hochangesehene Fachfrau. Das hohe Ansehen und die Fachkompetenz wird nicht nur in der Presse allenthalben erwähnt, sondern höre ebengleiches durch meinen Freundeskreis, der in Kultura unterwegs ist. Seit 2011 regierte Barbara Kisseler der Kulturbehörde von Hamburg hocherfolgreich. Sie kam aus der Senatsverwaltung von Berlin. Erst war sie Staatssekrätärin und anschließend 5 Jahren Chefin der Senatskanzlei.

Dort war sie auch Honorarprofessorin in Potsdam für das Kulturwissenschaften.

2015 wurde sie Präsidentin des Deutschen Bühnenvereins, der größten Vereinigung der Theaterschaffenden. 1) Der Deutsche Bühnenverein ist Arbeitgeberverband und versteht sich als Säule der Kulturschaffenden, die Kultur zu fördern, und die Interessen der Kulturschaffenden. So ist auch die Ausbildung in den verschiedensten Theaterberufen ein Anliegen des Vereins. 470 Mitglieder hat der Verein, die meisten Staatstheater und 31 Sinfonieorchester.

Barbara Kisseler wird zugeschrieben, dass sie die verfahrene Situation des Baus der Elbphilharmonie im Streit zwischen dem Bauträger Hochtief und der Hansestadt Hamburg gut moderiert zu haben, so dass es zu einem schlüssigen Prozedere zur Fertigstellung kommen konnte. Der neue Generalvertrag hat Hochtief offensichtlich sehr beflügelt, denn die Elbphilharmonie wird 2017 funktionieren. Hier gucken für weitere Philharmonie-Gedanken. link.

 

Die ZEIT schreibt online:

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) würdigte Kisseler als „eine der profiliertesten Kulturpolitikerinnen Deutschlands“. „Sie war eine Autorität in der Kulturpolitik, die ihre Arbeit liebte und dabei immer auch hartnäckig ihre Ziele verfolgte, denn sie hat sich mit Kompetenz und Leidenschaft für die Künste und Kultur eingesetzt.“ Quelle: link.

Wir  Kulturmenschen sind traurig wegen ihres extrem frühen Todes mit nur  67 Jahren. Der Krebs, dieser heimtücksiche Mörder hat wieder zugeschlagen, unabweislich schneidet sein Schwert die Lebensgeister aus der Welt.

Bildrechte: Martina Nolte, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de

Hier ein Nachruf von Joachim Lux – Intendant des Thalia Theaters

 

Wir trauern um Barbara Kisseler

„Die Stadt trauert um eine große Senatorin, die Theaterwelt trauert um eine einzigartige Kämpferin für die Kunst, das Thalia trauert um eine vertrauensvolle Verbündete für die Kulturmetropole Hamburg – und ich persönlich trauere um einen Menschen, den ich seit 25 Jahren kannte und sehr geschätzt habe. Ihre Art, preußische Pflichterfüllung mit einem ausgeprägten und gelegentlich scharfzüngigen rheinischen Humor zu verbinden, war menschlich einzigartig.
Als Kulturpolitikerin war Barbara Kisseler für Hamburg ein absoluter Glücksfall. Sie hat es verstanden, hohe politische Professionalität und tatsächliche Leidenschaft für die Kultur miteinander zu vereinen. Sie genoss – und das ist in der Kulturpolitik das Entscheidende – tatsächlich das Vertrauen der Künstler und Kulturschaffenden. Jeder hat gespürt, daß sie mit großer Leidenschaft und Kennerschaft für die kulturellen Belange der Hansestadt kämpfte. Das war ihr Kapital, nicht unbedingt das Geld. Sie war unermüdlich im Dienst der Sache im Einsatz, unserer Kultur in den Städten und im nationalen Kontext mit großer Leidenschaft ergeben. „Brennend aber nicht verzehrt“, ein von Hans Eisler vertontes Brecht-Gedicht, hat das Thalia ihr zum Antritt in Hamburg gewidmet. Barbara Kisseler würde sich wünschen, dass wir mit Humor und Phantasie weiterkämpfen. Wir wollen es versuchen. Jetzt ist der Moment der Trauer, des Abschieds und des Danks. Sie ist und bleibt in unserem Andenken unersetzbar. Sie fehlt. Jetzt schon.“

Joachim Lux
Intendant Thalia Theater

1)Ziele des Deutschen Bühnenvereins, zitiert nach deren website:

Der Deutsche Bühnenverein hat das Ziel, die einzigartige Vielfalt unserer Theater- und Orchesterlandschaft und deren kulturelles Angebot zu erhalten, zu fördern und zu pflegen. In diesem Sinne versteht sich der Bühnenverein als Zusammenschluss, der Kunst und Kultur als unverzichtbaren Bestandteil städtischen Lebens in das Zentrum seines Bemühens stellt. Der Bühnenverein will die Theater und Kulturorchester bei der Erfüllung ihrer Aufgaben unterstützen, ihre Gesamtinteressen wahrnehmen, den Erfahrungsaustausch unter ihnen pflegen sowie der Gesetzgebung und Verwaltung mit Rat und Gutachten dienen. Dabei strebt er eine enge Zusammenarbeit seiner Mitglieder untereinander und mit den verwandten Institutionen an.

About the author

Giovanni

Giovanni ist studierter Jurist und Philosoph als Marketingleiter bei einem Mittelständler unterwegs, Geschäftsführer einer Agentur, ehrenamtlicher Sterbebegleiter, zertifizierter Trauerbegleiter, Beirat ITA Institut für Trauerarbeit, Mitgliedschaften: Marketing Club Hamburg, Büchergilde Hamburg, Förderverein Palliativstation UKE, ITA, Kaifu Lodge, Kaifu-Ritter