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Reichtskristallnacht 1938

Wir gedenken voller Trauer und ekelhaften Abscheu an unsere Großeltern, Urgroßeltern, die am 09 November 1938 die Reichtskristallnacht zum Beginn des Genozids an den Juden machten. Über 400 Menschen wurden ermordet, ein Teil davon suizidierten sich angesichts der Massengewalt. Die NAZIS haben lange und hochsystematisch, wie Deutsche Beamte nun mal sind, auf diesen Tag hingearbeitet und hinorganisiert, denn vom Himmel fällt selten eine Weltbewegung und hier ist die Weltbewegung zum absoluten moralischen Abgrund zu attestieren.

Wiki schreibt:

Über 1.400 Synagogen, Betstuben und sonstige Versammlungsräume sowie tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört. Ab dem 10. November wurden ungefähr 30.000 Juden in Konzentrationslagern inhaftiert, wo Hunderte ermordet wurden oder an den Haftfolgen starben.

Zur Terminologie Reichtskristallnacht versus Progrom-Nacht

Wie die WELT luzide ausführt, link,  ist der Begriff Reichskrisallnacht nicht etwa ein Begriff, den die NAZIS verwendet haben, und auch nicht Teil ihrer Rassenverhetzung. Allerdings schon 1978 hat der DEUTSCHE Bundestag beschlossen, dass man wg pc, gabs damals noch gar nicht, lieber Progromnacht formulieren sollte. Seit 1988 sprechen alle von Prognom-Nacht.

Zur Etymologie Progrom

Wiki schreibt:  Der Begriff Pogrom stammt von dem russischen погром [pɐˈgrom] und bedeutet „Verwüstung“, „Zerstörung“, „Krawall“. Das zugehörige Verb ist громить [grɐˈmʲitʲ] für „demolieren“, „zerstören“, herrührend von dem Substantiv гром (grom „Donner“).[1] Er ist im Zusammenhang mit Übergriffen auf Juden im Russland der 1880er Jahre aufgekommen.

Spannender Weise hat aber das Ausland weiter die Terminologie Reichtskristallnacht für diesen Anbeginn des Mordes der Juden durch das Deutsche Volk definiert. Zitat WELT: „Crystal night“, der „Nuit de Crystal“ oder der „Notte dei Cristalli“ gesprochen“.

neuer Bildband zur Reichskristallnacht erschienen

Der Tagesspiegel weißt auf die sehenswerte und lesenswerte Neuerscheinung hin über die Progromnacht im Deutschen Reich 1938, link.

Das Progrom 1938 – das Gesicht der Menge

Die moralische inakzeptable und perfide Besonderheit des Judenhasses und Judendiffamierung ist, dass sie sich durch ganz Deutschland hinzog, nicht nur in den Deutschen Großstädten, sondern auch in den kleinsten Dörfern. Das was ich mir in den letzten 20 Jahren an Fachbüchern bzgl der NAZI Ideologie zugeeignet habe zeigt auf, dass Hitler in „Mein Kampf“ und die darum sich spinnende Idelogie den Antisemitismus, der schon deutlich vorhanden war, aufnimmt und quasi auch instrumentalisiert um seine Arier-Rasse zu profilieren. Hier kommst du zum Bildband auf AMAZON, link.

Wir zitieren aus der Buchbewerbung auf AMAZON: Als am 9. November 2014 der 25. Jahrestag des Mauerfalls mit Reden, Feuerwerk und Musik am Brandenburger Tor gefeiert wurde, stand auch Michael Ruetz in der Menge. Fassungslos verfolgte er, wie kein Wort darüber fiel, dass der 9. November auch der Tag der Pogrome des Jahres 1938 ist – der «Reichskristallnacht», wie die Nazis ihren Terror nannten. Dieses neuerliche Erlebnis deutscher Geschichtsverdrängung veranlasste ihn, auf die Suche nach Bilddokumenten und Augenzeugenberichten zum 9. November 1938 zu gehen.
Zusammen mit Astrid Köppe hat er mehr als tausend lokale, regionale und internationale Archive kontaktiert, um eine konkrete Vorstellung davon zu gewinnen, was an jenem Tag des Jahres 1938 geschehen ist: Was der ‹ganz normale› Bürger getan, gebilligt und gesehen hat bzw. gewusst haben muss. Die Recherche förderte eine ungeahnte Fülle an Bildern und Zeitzeugenberichten zutage, die eine weitreichende Komplizenschaft von Tätern und Mitläufern zeigen: hier die Zerstörungswut und triumphierende Häme des entfesselten Mob, dort die feige Neugier der Zuschauer mit den Händen in den Taschen. Die Fotos aus ganz Deutschland dokumentieren, wie leicht auch und gerade in der ‹Provinz›, wo jeder jeden kannte, die Gewaltbereitschaft zu entfesseln war – und wie wenig Mut und Zivilcourage sich dagegen erhob. So markiert der 9. November 1938 den Probelauf und Anfangspunkt des Holocaust – unter aller Augen. Dem Band ist eine Rede von Christoph Stölzl, dem Gründungsdirektor des Deutschen Historischen Museums, vom 9. November 1988 beigegeben, die sich der Frage widmet, wie das kollektive Gedenken an einen solchen Tag des Verbrechens aussehen könnte – oder müsste. Denn selbst hier droht eine Gedenktags-Routine, als wäre dieser Tag ein historisches Datum wie viele andere – zumal seit dem 9. November 1989 das neue deutsche Einigkeitsgefühl diese Frage in den Hintergrund drängt. Ein Essay von Michael Ruetz über den deutschen Umgang mit dem Datum des 9. November beschließt den Band.

Unsere Gedanken zum Kriegsende kannst du hier lesen, link.

About the author

Giovanni

Giovanni ist studierter Jurist und Philosoph als Marketingleiter bei einem Mittelständler unterwegs, Geschäftsführer einer Agentur, ehrenamtlicher Sterbebegleiter, zertifizierter Trauerbegleiter, Beirat ITA Institut für Trauerarbeit, Mitgliedschaften: Marketing Club Hamburg, Büchergilde Hamburg, Förderverein Palliativstation UKE, ITA, Kaifu Lodge, Kaifu-Ritter