In einem Buch über den Untergang der Romantik in der Liebe schreibt die Autorin
Eva Illouz Konsum der Romantik
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„Zu den kulturellen Widersprüchen, die den Kapitalismus kennzeichnen sollen, gehört der Gegensatz von romantischem Liebesideal und der kalten Welt der Ökonomie. Das in den USA preisgekrönte und in Deutschland hymnisch besprochene Buch zeigt dagegen auf, inwiefern die beiden Sphären sich längst wechselseitig beeinflussen und miteinander verschmelzen: Galt die romantische Liebe als letztes Refugium in einer kommerzialisierten Welt, so zeigt Eva Illouz, wie sich etwa die Paarbeziehung unter dem Einfluß des totalen Konsums verändert hat. Die kollektive Utopie der Liebe, einst als Transzendierung des Marktes idealisiert, ist im Prozeß ihrer Verwirklichung zum bevorzugten Ort des kapitalistischen Konsums geworden.“
Hier könnt ihr ein Interview mit ihr lesen,.link. Zitat, Autorenrechte ebendorf:
Ihrem Buch „Konsum der Romantik“ beschreiben Sie eine Verschränkung von romantischer Liebe und der Konsumkultur in westlichen Gesellschaften. Konsumieren wir romantische Momente oder lieben wir den Konsum?
Illouz: Beides. Die Romantik wird vermarktet und Waren romantisiert. Einerseits definieren und organisieren sich zwischenmenschliche Begegnungen zunehmend über Freizeitkonsum. Sich mit jemanden verabreden bedeutet, in ein Restaurant zu gehen, jemanden im Auto abzuholen, einen Film zu sehen, später zusammen eine Reise zu machen. Andererseits ist die romantische Liebe wahrscheinlich das am weitesten verbreitete Bild, um Waren zu verkaufen. In der Massenkultur des 20. Jahrhundert werden alle Arten von Waren mit Liebe verbunden, von Kühlschränken, über Seifen, Waschmittel, Autos, bis hin zu Versicherungspolicen. Es besteht eine enge Verflechtung zwischen Konsum und romantischer Liebe. Die Praxis der romantischen Liebe lenkt die Freizeitindustrie. Gleichzeitig kodifiziert die Massenkultur die Romantik.
polar: Wenn alles zu Konsum wird, gehorcht natürlich auch die Liebe dem ökonomischen Code. Sie selbst sprachen aber vorher von verschiedenen Praktiken der romantischen Liebe. Wie sähe denn eine alternative Konzeption aus?
Illouz: Die einzige ernsthafte Konkurrenz zu einem konsumorientierten Bild der romantischen Liebe ist eine religiöse Lebensart. In religiösen Bevölkerungsschichten existiert eine ganz eigene, abgegrenzte Vorstellung von Liebe. Streng religiöse Menschen teilen andere Werte, wie etwa die gemeinsame spirituelle Erfahrung Gottes. Die Vorstellung von Intimität ist für die religiöse Definition der Heirat nicht zwingend notwendig. Selbst in diesen religiösen Entwurf dringen neue Wertvorstellungen ein. In Israel suchen vermehrt orthodoxe, ultra-religiöse Bevölkerungsteile Psychotherapeuten wegen sexuellen und emotionalen Problemen auf. Diese Suche nach einer idealen Intimität ist aber ein Bild der Konsumkultur.
Das BUCH ist in der heiligen und hoch anspruchsvollen Buchreihe STW erschienen. STW steht für Suhrkamp Taschenbuch Wissenschaft.
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