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Sandro Boticelli

Sandro Botticelli

Der Meisters Alessandro di Mariano Filipepi, dem sein Bruder den Spitznamen „Fässchen“, botticelli ist einer der führenden Maler der italienischen Renaissonce

Das obige „hübsche Mädel“ kann man in Frankfurt gucken, „Städel“ heißt die große ständige Sammlung am Main am sogenannten Museumsufer. Im Moment läuft da auch eine umfängliche Ausstellung der „wilden 80er Jahre“ des 20. Jahrhunderts.

Ritratto di Simonetta Vespucci (1476-80 circa) di Sandro Botticelli.

‚Idealized Portrait of a Lady‘ or ‚Portrait of Simonetta Vespucci as Nymph‘ by Sandro Botticelli (ca. 1445-1510). Circa 1480, 82 x 54 cm. It’s one of the largest 15th century female portraits. She is wearing a hairstyle that can typically be seen on nymphs. The pearls in her hair and braids can also be linked to the nymphs.


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In Berlin gibt es im Herbst eine peinliche Boticelli Ausstellung.  Botticellis gibt es fast gar keine zu sehen, dafür aber eine Menge Nachahmer. siehe unten


Wikipedia schreibt fast nischt zu dem Künstler, komischer Weise, der verdient deutlichst mehr Beachtung: Wikipedia schreibt:

Sandro Botticelli (* 1. März 1445 in Florenz; † begraben: 17. Mai 1510 ebenda; eigentlich Alessandro di Mariano Filipepi) war ein italienischer Maler und Zeichner der frühenRenaissance.

Im Geist der Frührenaissance und des Humanismus malte Botticelli, beeinflusst von Filippo Lippi, Masaccio und Antonio Pollaiuolo, religiöse Bilder, Altarbilder sowie Bilder aus dem Themenbereich der griechischen Mythologie und Allegorien mit Gegenwartsbezug. Von herausragender Bedeutung ist seine Porträtkunst, die nachhaltig das Image der Medici und ihrer Parteigänger geprägt hat. Sein Spätwerk trägt emotional expressive Züge mit Rückbezug auf die Gotik. Einige Elemente seiner Malerei wurden später von den Präraffaeliten im 19. Jahrhundert wieder aufgegriffen. Auch der Jugendstil machte in Linie und Ornament Anleihen bei ihm.

Ab 1464 wurde er für drei Jahre Schüler der in Prato gelegenen Werkstatt des damals berühmtesten Malers der Stadt Fra Filippo Lippi (1406–1469). Florenz blieb zeit seines Lebens seine geistige Heimat, wo er durch den in Florentiner Adelskreisen besonders geförderten Humanismus starke künstlerische Anregungen empfing.

Zwischen 1465 und 1470 fertigte Botticelli eine Reihe von Madonnenbildern an, darunter die Madonna mit Kind und zwei Engeln, gefertigt zwischen 1468 und 1469. In diesen Frühwerken zeigen sich deutlich die Einflüsse seines Lehrmeisters Lippi, aber auch der robustere Stil der beiden damals führenden Maler in Florenz, Antonio Pollaiuolo und Andrea del Verrocchio, in dessen Schule Botticelli wahrscheinlich war.[3]

Künstler mit eigener Werkstatt

1470 eröffnete Botticelli seine eigene Werkstatt. Im selben Jahr erhielt er von Tommaso Soderini den Auftrag, ein Bild der Tapferkeit (Fortitudo) zu malen, um damit die Reihe der Tugenden zu komplettieren. Diese Reihe wurde für das Gericht im Palazzo dei Mercanti gefertigt. Wiederholte Kontakte mit den Medici und die besondere Förderung durch Lorenzo de’ Medici gewährten ihm politischen Schutz, sicherten ihm kontinuierliche öffentliche Aufträge für die nächsten 20 Jahre – unter anderem auch durch Lorenzo di Pierfrancesco de’ Medici – und boten ideale Voraussetzungen für die Schaffung zahlreicher Meisterwerke. Botticelli war als Porträtmaler in seiner Vaterstadt bekannt und beliebt. Im Nachgang zur Pazzi-Verschwörung hielt Botticelli die gehenkten Attentäter in einem öffentlichen Schandgemälde fest. Das Portrait des bei dem Attentat ermordeten Giuliano de’ Medici wurde in mehreren, seriell produzierten Versionen für Florentiner Auftraggeber gefertigt, die damit ihre Treue zur Medici-Familie bezeugen konnten.[4]

Den engen Zusammenhang mit dem humanistischen Gedankengut der Zeit und die schöpferische Phantasie des Künstlers zeigen seine reiferen Meisterwerke nach 1475, insbesondere seine allegorischen Darstellungen Der Frühling, auf dem das Erwachen der Natur durch blumenbekränzte Mädchen in einer paradiesischen Landschaft verkörpert wird, und Die Geburt der Venus, auf dem die aus dem Meeresschaum geborene Liebesgöttin in einer Muschel zur Küste treibt. Letztere stellte den ersten fast lebensgroß gemalten Frauenakt seit der Antike dar. Nur im privaten Rahmen, so Elke Linda Buchholz, sei solch ein erotisch unverblümtes, mythologisch aufgeladenes Bildprogramm möglich und mit seinem literarisch inspirierten Antikebezug auch nur einem elitären Kreis von Kennern vermittelbar gewesen.[5]

Wie diese Werke, so verbinden auch die religiösen Bilder des Malers aus dieser Zeit (unter anderem Die Anbetung der Heiligen drei Könige und Die Krönung Mariä) dieses zeitgenössische Gedankengut mit älteren, der Gotik nachempfundenen Bildvorstellungen.

Die überschlanken Figuren und Glieder seiner Frauengestalten, deren blasse, schwermütige Gesichter von reichem Goldhaar umflossen werden, zeigen in nervöser Zartheit diese Nachklänge der Gotik, auch in der Ausgewogenheit des Bildaufbaus. Diesen für Botticelli typischen wiederkehrenden weiblichen Gesichtsausdruck auf Madonnen-, Porträt- und allegorischen Darstellungen, wie er im „Weiblichen Idealbildnis“ (Städel, Frankfurt am Main) realisiert ist, haben einige Kunsthistoriker wiederholt mit den Zügen der 1476 jung verstorbenen Simonetta Vespucci in Verbindung gebracht. Diese Theorie, die Ernst Gombrich verworfen hatte, wurde in der ersten umfassenden Botticelli-Retrospektive in Deutschland (Städel) 2009/2010 wiederbelebt.

Zwischen 1481 und 1482 wurde Botticelli von Papst Sixtus IV. nach Rom berufen. In einem Team u. a. mit Perugino, Ghirlandaio und Signorelli stattete er die neu errichtete Sixtinische Kapelle mit großen Wandgemälden, welche Ereignisse aus dem Leben Jesu und des Moses darstellen, und mit Porträts früherer Päpste aus.


 

In Berlin gibt es im Herbst eine peinliche Boticelli Ausstellung.  Botticellis gibt es fast gar keine zu sehen, dafür aber eine Menge Nachahmer.

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hier der Pressetext aus Berlin des Kuratoren der Epigonenausstellung:

Der Florentiner Maler Sandro Botticelli (1445-1510) gilt als einer der bedeutendsten Künstler der Renaissance. Seine Gemälde wurden vielfach reproduziert und interpretiert, seine Motive häufig aufgegriffen und verfremdet. Als selbstständige neue Werke gehen sie inzwischen eigene, von den Originalen getrennte, Wege. Sie können so weit von den Bildern Botticellis wegführen, dass der Name des Malers heute beispielsweise für Mode und Lifestyle stehen kann, ohne dass überhaupt von seiner Malerei die Rede ist. Produkte werden nach ihm benannt, Inszenierungen der Populärkultur folgen seinen Mustern, und einzelne seiner Figuren – allen voran die „Venus“ – sind Teil eines universalen Bildgedächtnisses geworden.

 

Die heutige Berühmtheit Botticellis ist nicht selbstverständlich. Nach seinem Tod zunächst vergessen, wurde er erst im 19. Jahrhundert wiederentdeckt. Die englische Künstlerbewegung der Präraffaeliten und ihre Bewunderung für Botticelli war ein maßgeblicher Faktor für den Beginn dieser faszinierenden Renaissance, die immer mehr Kunstschaffende und ein stetig wachsendes Publikum in ihren Bann zog.

 

Seither ist Botticellis Werk sehr unterschiedlich interpretiert  worden. Aus heutiger Sicht wirft es eine Vielzahl von Fragen auf: Wie erlangte der Maler den Status universaler Berühmtheit? Wie wurde er zur Pop-Ikone? Warum gelten seine Werke als zeitlos und in einer Weise „europäisch“, dass sie sogar auf Euromünzen erscheinen? Mit Sicherheit lässt sich sagen, dass Botticelli wie kaum ein zweiter Altmeister die Kunst der Moderne und der Gegenwart inspiriert.

 

Die Ausstellung verfolgt diese bewegte Geschichte der wechselnden Aneignungen und Neubewertungen bis in die Gegenwart. Erstmals wird das Schaffen Sandro Botticellis – mit mehr als 50 Werken – in einer Ausstellung in Bezug gesetzt zu seinen Aneignungen und Interpretationen. Insgesamt sind rund 150 Exponate zu sehen, darunter zahlreiche Meisterwerke aus den bedeutenden Sammlungen der Welt, beispielsweise von Edgar Degas, Edward Burne-Jones, Dante Gabriel Rossetti, René Magritte, Andy Warhol, Cindy Sherman und Bill Viola. Neben Gemälden präsentiert die Ausstellung Zeichnungen, Skulpturen, Fotografien, Videos sowie Objekte aus Mode und Design.

 

About the author

Giovanni

Giovanni ist studierter Jurist und Philosoph als Marketingleiter bei einem Mittelständler unterwegs, Geschäftsführer einer Agentur, ehrenamtlicher Sterbebegleiter, zertifizierter Trauerbegleiter, Beirat ITA Institut für Trauerarbeit, Mitgliedschaften: Marketing Club Hamburg, Büchergilde Hamburg, Förderverein Palliativstation UKE, ITA, Kaifu Lodge, Kaifu-Ritter