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Schaltplan des Lebens – Priming

Priming / Bahnung ist eine Beschreibung von inneren Verschaltungen innerhalb unseres Denkens. Auch unser Gehirn wird eine Art Bauplan haben. Allerdings sind wir meilenweit davon entfernt den Detailplan zu verstehen. Aber wir können versuchen unsere eigenen Schematismen und Muster zu durchdenken und bei Entscheidungen zu bedenken, dass das irrige Denk-Vorgaben, von außen-gesteuerten Regel-Imperatoren, uns scheinbar „verpflichtet“. Richtiger Weise sollten wir autonom und frei entscheiden und die System-Imperative entlarven.

Wie sind wir unterwegs, warum entscheiden wir b und nicht c?  Weil wir einen inneren Schaltplan haben, den wir durchschauen und durchdringen sollten und müssen, damit wir unsere eigenen Begründungsebenen durchschauen können und vielleicht auch Entscheidungen überdenken und neu denken, weil wir über den inneren Schaltplan nachgedacht haben.  Mein Vater war nicht nur Internist, sondern auch Elektonik-Bastler und hat mit Transistoren, Widerständen, Mathematik und anderen Impulsgebern, Steuerungsgeräten und sehr viel Intelligenz eigene Schaltpläne gezeichnet und spannende technische Wunderwerke auf den Leiterplatinen zusammengelötet. Sogar eine recht komplexe Alarmanlage für unser Schloß hat er zusammengebaut, die auch bestens funktioniert hat.

Natürlich kann man Psychologie nicht vergleichen mit elektronischen Bauteilen und deren Vernetzung innerhalb eines Schaltplanes. Ähnlich den Lokomotiven, die immer nur auf den vorgegebenen Gleisen rauschen und dampfen können, können die Elektronen die den Energiestrom ausmachen, auch nur die Leiterbahnen entlangfliegen, die wir Menschen ihnen vorgeben. Also absolute Fremdsteuerung. In der Psychologie gibt es angelegte „Leiterbahnen“ und jederzeit die Möglichkeit aus den „Gleisen“ zu springen und dann unkontrolliert, entgrenzt weiterzufliegen. Das kann manchmal gefährlich sein, wenn man alle Gesetze aufgeben möchte.  In der Psychologie nennt man das Anlegen und Folgen von Gleisen Priming, Bahnung.

In meiner Jugend durfte ich dann auch Elektrobastler werden unter der gestrengen Anleitung meines Vaters. Regenmelder bauen und Radios von Grund auf zusammenstecken. Ich lernte, dass ein Radio  spannender Weise aus einer Verschaltung von Widerständen, Transistoren und Spulen entsteht, die die Wellen auffangen und nicht aus einem grauen Kasten, in der eine Batterie liegt. Das Bild eines Transistors in seiner Funktionsweise ist mir noch 30 Jahre nach dem Unterricht im Gedächtnis geblieben.

Gedanken-Steuerung

Analog zur elektronischen Steuerung gibt es natürlich auch Transistoren in unserem psychologischen Denken. Widerstände kennen wir in der Psychologie auch, allerdings soll sie in der Elektronik die Stromstärke drosseln. In der Psychologie werden eher innere Widerstände zu Hemmnissen in unserem Außenhandeln.Platine

Kosmos    Transistor Erklärungsmuster Widerständebedrahteter_Widerstand

 

Hier ein Beitrag aus dem Lehrbuch für Psychologie Aktisons/ Hildegards. (Durch Draufklicken wird der Ausschnitt deutlich größer.)

Priming (2)

 

Priming (3)  Priming (4)Priming (1)


 

Wikipedia schreibt zum Priming

Der Begriff Priming bzw. Bahnung bezeichnet in der Psychologie die Beeinflussung der Verarbeitung (Kognition) eines Reizes dadurch, dass ein vorangegangener Reiz implizite Gedächtnisinhalte aktiviert hat. Diese Aktivierung spezieller Assoziationen im Gedächtnis aufgrund von Vorerfahrungen mit den betreffenden Informationen geschieht häufig und zum allergrößten Teil unbewusst.[1]

Solch ein bahnender Reiz kann ein Wort, ein Bild, ein Geruch, eine Geste oder Ähnliches sein. Der primende bzw. bahnende Reiz aktiviert bottom up Gedächtnisinhalte, die top down bestimmen, wie schnell der nachfolgende Reiz verarbeitet wird, oder ob er korrekt erkannt wird, oder – bei uneindeutigen Reizen – auf welche Weise er interpretiert wird, oder sie beeinflussen den Gemütszustand oder nachfolgendes Verhalten. Das Konzept beruht auf der Aktivierungsausbreitung von Assoziationen.

Abgrenzung zu verwandten Effekten und Begriffen

In der Experimentalpsychologie spricht man allgemein von einem Hinweisreiz (engl. cue), der bei einem Experiment der Versuchsperson anzeigt, dass ein Zielreiz (engl. target) demnächst erscheint (ms-Bereich). Die Gestaltung des Hinweisreizes sollte hier also neutral sein, z. B. ein normalgroßer schwarzer Balken, damit er seine Anzeige-Funktion erfüllen kann, sich aber sonst nicht auf die Reaktionsgeschwindigkeit oder Qualität der Reaktion auswirkt. Die Versuchsperson wird gebeten, den Cue zu ignorieren. Prime-Reize sind demnach eine Art spezielle Hinweisreize. Diese sollen zwar von der Versuchsperson ignoriert werden, was ihr aber aufgrund der Gestaltung des Primes nicht möglich ist. Beispiel: Die Person soll mit einer linken und rechten Taste auf linke und rechte Pfeile reagieren (target), die Primes sind auch Pfeile die nach links oder rechts zeigen. Diese Ähnlichkeit beeinflusst die Reaktion maßgeblich.

Wenn der Prime lange genug präsentiert wird, ist er der bewussten Wahrnehmung zugänglich. Kann der Prime nicht bewusst wahrgenommen werden, so nennt man ihn unterschwellig. Unterschwellige Primes können dennoch eine Wirkung erzielen (siehe auch subliminale Wahrnehmung).

Der Framing-Effekt besagt, dass unterschiedliche Formulierungen einer Botschaft – bei gleichem Inhalt – das Verhalten des Empfängers unterschiedlich beeinflussen.

Allgemeine Arten von Priming

Es gibt viele spezielle Ausprägungen des allgemeinen Priming-Konzepts.

Positives versus negatives Priming

Eine Unterscheidung ist beispielsweise danach möglich, ob der Prime die Verarbeitung des nachfolgenden Reizes beschleunigt oder verzögert, die korrekte Identifizierung verbessert oder verschlechtert. Im jeweils ersten Fall spricht man von positivem, im zweiten Fall von negativem Priming.[2]

Die Unterscheidung nach positiver Wirkung bzw. negativer Wirkung lässt sich auf die anderen genannten Priming-Arten übertragen. So beim Semantischen Priming: semantisch verwandte Wörter führen zu Bahnungseffekten(niedrigere Reaktionszeit, weniger Fehler), semantisch nicht verwandte Wörter hingegen führen eher zu Hemmungseffekten.

Affektives Priming

Wird die Verarbeitung nachfolgender Reize beeinflusst, weil vom vorangegangenen, „primenden“ Reiz Gefühlszustände aktiviert wurden, spricht man von affektivem Priming.

Semantisches Priming

Semantisches Priming geschieht über die Aktivierung von begrifflichen Assoziationen, beispielsweise über Wortfelder.

Response Priming

Response Priming ist eine Form des Priming mit sehr schnell aufeinander folgenden Reizen, die jeweils mit motorischen Antwortalternativen verknüpft sind. Response Priming ist besonders geeignet, um den Einfluss von kaum oder nicht bewusst wahrnehmbaren Reizen zu untersuchen.

Medien-Priming

Die Medienwirkungsforschung bezeichnet Priming-Effekte, die im Kontext der Massenmedien bestimmte Verhaltens- oder Einstellungsänderungen erklären, als Medien-Priming.

 

Bildrechte pixabay CC OpenClipart-Vectors

About the author

Giovanni

Giovanni ist studierter Jurist und Philosoph als Marketingleiter bei einem Mittelständler unterwegs, Geschäftsführer einer Agentur, ehrenamtlicher Sterbebegleiter, zertifizierter Trauerbegleiter, Beirat ITA Institut für Trauerarbeit, Mitgliedschaften: Marketing Club Hamburg, Büchergilde Hamburg, Förderverein Palliativstation UKE, ITA, Kaifu Lodge, Kaifu-Ritter