aa -Tagesimpulse Übergänge

Schmerztherapie Cannabis

Auch im setting palliativ Medizin spielt Cannabis eine gewichtige Rolle für Patienten.

Cannabis als Schmerzmittel in den ambulanten Versorgung

Hier ein aktueller Bericht auf der Website des Deutschlandfunks, link. Zitat Deutschlandfunk: “ Tatsächlich aber bekommt rund ein Drittel der Antragsteller von der Krankenkasse einen abschlägigen Bescheid.“

Die FAZ hat auch einen lesenswerten Beitrag zu dem Thema geschrieben, hier weiterlesen. Zitat FAZ:

„eim Schmerzzentrum am Universitätsklinikum des Saarlandes haben sie neuerdings zwei Ambulanz-Tage in der Woche, in denen es nur um Cannabis geht. „Die Leute rennen uns die Bude ein“, sagt Sven Gottschling, Chefarzt des Zentrums“.

Auf dem Internationalen Palliativ Kongress in Sylt 2018 hat Prof Gottschling über die Verschreibungspraxis im Lichte der Prüfung des MDK berichtet.  Der MDK scheint sich einen Sport daraus zu machen, dass man möglichst wenig Anträge durchgehen lässt.  “ Einer Familie wollte ich wegen einer eindeutigen Indikation das Medikament Cannabis verschreiben, der MDK hat abgelehnt. Wir haben geklagt im im einstweiligen Rechtsschutz in sofern einen Teilerfolg errungen, dass die Kasse zahlen muß, bis zum Urteil.  Im Angesichts des Todes kein wirklich schönes Spiel. Eigentlich sollte man doch vermuten, wenn der Gesetzgeber die Möglichkeit eröffnet, dass dann die Kasse, vulgo eine halbstaatliche Institution, dem Willen des Gesetzgebers folgt.  Die Kassen mit dem MDK haben sich aber gesagt, dass sie lieber Geld sparen möchten und genehmigen extrem zurückhaltend, bis gar nicht.  Hoffentlich wird der Musterprozess von Prof Gottschling bald eine höhere Instanzen-Wertigkeit bekommen, damit sich die MDKs und Kassen daran ein Beispiel nehmen können.

Ein anderer Chefarzt berichtete in Sylt von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem MDK, so dass alle Anträge genehmigt werden. Das Geheimnis:  die MDK Ärzte arbeiteten in seinem Klinikum im Palliativ-Team mit.  Ist Systemisch megaschräg, aber offensichtlich klappt das.

“ Die Kasse lehnte eine Finanzierung ab, weil es in der Region des Patienten kein SAPV Team gab“ so Prof. Dr. med. Gottschling…….

Begründungen, warum etwas nicht geht, scheint es viele zu geben.

Cannabis als Schmerzmittel in der klinischen Versorgung

Im Gegensatz zu den o.g. offenen Wunden der Versorgung gibt es in der klinischen Versorgung natürlich gar keine Diskussionen und die Versorgungslage ist perfekt nach dem Willen der antragstellenden Ärzte.

Gerichtsentscheidung aus Berlin vom 8.3.2018 zur Schmerzversorgung durch Ärzte

Der Newsletter des Tagesspiegel schreibt am 9.3.2018:

„Erleichternde Nachricht aus dem Gericht: Ein Berliner Arzt, der seiner Patientin beim Suizid geholfen hat, ist am Donnerstag freigesprochen worden. Der 68-Jährige habe der unheilbar kranken und unter chronischen Schmerzen leidenden 44-Jährigen starke Schmerzmittel verschrieben und ihr Sterben „wie verabredet“ begleitet, hieß es. Sie hatte sich vorher fünf Mal vergeblich versucht umzubringen.“

Canabis Bericht der Techniker Krankenkasse Mai 2018

Wie det Hamburger Abendblatt schreibt, link, ist in Hamburg die Genehmigungspraxis für Canabis recht liberal.  Das gehört sich auch so für eine weltoffenne, weltneuerkundende Weltstadt.  Auch die Rezepte für Canabis sind in Hamburg überdurchschnittlich häufig. 145 Verordnungen je 100.000 Einwohner bescherte für die Statistiker-Herzen unter uns den 5. Platz bundesweit. Aus den o.g. Ausführungen von Prof. Gottschling et al ergibt sich eindeutig, dass fussend auf der gesetzlichen Grundlage der Verschreibungsmöglichkeit, zunehmend mehr Mediziner davon Gebrauch machen. Das Risiko etwas falsch zu machen ist minimal, während die Chance eine gute Schmerzversorgung zu initalisieren deutlich größer ist. Also gibt es null Begründungsebenen restriktiv mit dem Wunderstoff zu sein. Völlig indiskutabel ist die Argumentation der Abhängigkeits-Verwerfung der menschlichen Seele. Insbesondere im Palliativ Care Kontext sollte man die Tore für die Anwendung und Verschreibung deutlich weiter öffnen, link.  Klaro, das det unreflektierte Abendblatt in den Tenor der Krankenkasse eintönt und die Pressemeldung von dpa unkommentiert übernimmt:  Unklar sei, ob Canabis überhaupt helfe, in welcher Dosierung und überhaupt. Man kann förmlich den Kassenwart der Techniker-Krankenkasse in den Worten hören, der immer nur Geld ausgeben möchte, wenn wissenschaftlich erwiesen durch diverse klinische Studien ein Wirknachweis gegeben ist. Es lebe der Deutsche Kleinmut und die Kleinkarriertheit, insbesondere im Lichte der dräuenden Endlichkeit, dem Übergang in ein neues Reich, sprich dem Todeskampf, der mit Canabis erleichtert werden soll.

Kann Methadon Krebs heilen?

Zu dem gewaltigen Irrtum hier Ausführungen vom uns auf der Grundlage der Sylter Palliativ Tage, link.

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Beihilfe zum praefinalen Suizid will die Bundesregierung verhindern, link.

Update zur Schmerzbekämpfung durch Cannabis

Hier liest du ein Update zur Cannabis-Therapie

About the author

Giovanni

Giovanni ist studierter Jurist und Philosoph als Marketingleiter bei einem Mittelständler unterwegs, Geschäftsführer einer Agentur, ehrenamtlicher Sterbebegleiter, zertifizierter Trauerbegleiter, Beirat ITA Institut für Trauerarbeit, Mitgliedschaften: Marketing Club Hamburg, Büchergilde Hamburg, Förderverein Palliativstation UKE, ITA, Kaifu Lodge, Kaifu-Ritter