hier ein wunderhübscher Artikel der SZ zu to-do-listen. Der Autor steht ein bisschen auf Kriegsfuß mit seinen eigenen to-do-listen. Dabei ist es nur sein innerer Widerstand Dinge zeitnah zu erledigen. Ich finde to do listen gut am Anfang des Tages, die aber durch den Trubel des Tages oft in der Wertigkeit durchlöchert werden. Wenn man 50 offene Projekte hat, macht es schon Sinn sich diejenigen Projekte auf den Tageszettel zu schreiben, die an oberster Priorität stehen. Außerdem ist es wichtig eine Priorisierung der Projekte vorzunehmen. Gute Erfahrungen habe ich gemacht mit einer Prio-Skala von 1 bis 10. 1 = NOW – 10 =nice-to-have, irgendwann.
Hier der Link zum Artikel in der Süddeutschen Zeitung
Auszug aus dem lesenswerten Text: Autorenrechte bei der Süddeutschen Zeitung in München:
Wieso ist dieser Artikel noch nicht fertig, sondern erst auf Zeile drei? Und wieso musste ich acht Stockwerke zu Fuß zur Kantine runterlaufen – um nicht im Aufzug neben dem Textchef zu stehen, der seit Tagen auf den Artikel wartet? Dabei war alles so gut geplant! Vor zwei Monaten notierte ich mir »To-do-Listen-Artikel schreiben« in mein To-do-Listen-Programm auf dem Bürocomputer. Der Smartphone-Kalender mahnte jeden Montag piepend: »Heft 39: To-do-Liste!« Und in der To-do-Listen-App im Handy ist die Aufgabe gleich doppelt eingetragen, in den Unterlisten »Diese Woche« und »Arbeit«. Ach ja, handgeschrieben findet sich der Vermerk »Fertig machen: To-do-Listen-Artikel!« zudem im Tischkalender – erst mit schwarzem Kugelschreiber eingetragen (am 16., 23. und 30. Juli), dann in roten Großbuchstaben (6., 13. und 20. August) und vom 27. August an wöchentlich mit neonrotem Textmarker umrundet. Und jetzt? Erst 27 Zeilen geschafft.
Immerhin: Der Punkt ist in all der Zeit in den To-do-Listen geklettert. Vom entspannten vorletzten Platz (über »Keller aufräumen«) bis an die alarmierende zweite Stelle (unter »Heute! Fax ans Finanzamt!!!«). Ich habe ganz offensichtlich Probleme mit To-do-Listen. Und zwar:
1) Alle meine To-do-Listen verhinderten nicht, dass ich erst in Zeile 37 bin.
2) To-do-Listen geben mir die Illusion, produktiv und effizient zu sein.
3) Der Anblick immer länger werdender To-do-Listen entmutigt mich.
4) Ich verbringe zu viel Zeit damit, neue und scheinbar effizientere To-do-Listen anzulegen. Die tröstende Erkenntnis, dass es anderen Menschen ähnlich geht, verdanke ich Sasha Cagen, die für ihr Buch To-Do List 600 Besucher ihrer Webseite befragt hat:
1) 23 Prozent verbringen mehr Zeit damit, To-do-Listen anzulegen und zu pflegen, als Dinge darauf zu erledigen.
2) 28 Prozent bezeichnen sich als »obsessiven Listen-Anleger«.
3) 14 Prozent geben zu, dass sie To-do-Listen anlegen, um sich vor Arbeit zu drücken.