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Todesbetrachtungen

Die Novelle „Der Tod des Iwan Iljitsch“ beschreibt Gefühle um den frühen Tod

Geschrieben hat das Buch Lew Tolstoi 1886. Bei Amazon kannst du dieses Büchlein über die Todesbetrachtungen eines 45 Jährigen für weniger als einen Euro kaufen. Da das Sterben und der Tod zeitübergeordnet eine conditio humana ist, ist es auch völlig unerheblich, ob die Veröffentlichung schon 130 Jahre zurück liegt.

Danke an Wikipedia die wörtlich aus dem Buch zitieren:

„Und wenn wirklich mein Leben nicht das richtige gewesen ist? Ihm kam der Gedanke, dass das, was ihm bisher noch als vollkommen unmöglich erschienen war: Er hätte so gelebt, wie er nicht hätte leben sollen – dass das die Wahrheit sei. Ihm kam der Gedanke, dass die von ihm kaum bemerkten Neigungen, sich gegen das zu wehren, was von den Hochgestellten des Lebens hochgehalten wurde, jene kaum merkbaren Neigungen, die er stets sofort unterdrückt hatte, wirklich berechtigt waren und dass alles andere nichts war: sein Dienst, seine Lebensgestaltung, seine Familie, die Interessen der Gesellschaft und des Dienstes – alles das war vielleicht nichts, nichts.“ 

Iwan Iljitsch Golowin stirbt schließlich unter höchsten Qualen in dreitägiger Agonie. Tolstoi beschreibt diesen Todeskampf eindringlich und mit ungewöhnlichen Metaphern und Einsichten über die Begleiterscheinungen des nahenden Todes. Zeitstillstand

„In diesen drei Tagen, in deren Verlauf die Zeit für ihn aufgehört hatte, warf er sich in jenem schwarzen Sack herum, in den ihn eine unsichtbare, unüberwindliche Kraft hineinstieß.“ (S. 133)

oder das Phänomen des „Lichts am Ende des Tunnels“, mit dem häufig Nahtod-Erfahrungen beschrieben werden,

„Plötzlich stieß ihn irgendeine geheimnisvolle Kraft in die Brust, in die Seite, benahm ihm noch mehr den Atem. Er drang in das Loch hinein und dort am Ende des Loches leuchtete etwas auf.“ (S. 134)
Hier ein spannender Link zu einer tiefschürfenden Gedankenseite, link. 

Syllogismus des Sterbens

Was ist ein Syllogismus ?

Jeweils zwei Prämissen (Voraussetzungen), Obersatz und Untersatz genannt, führen zu einer Konklusion (Schlussfolgerung). Die Prämissen und die Konklusion sind Aussagen von einem bestimmten Typ, in denen jeweils einem Begriff, dem syllogistischen Subjekt, ein anderer Begriff, das syllogistische Prädikat (nicht gleichbedeutend mit Subjekt und Prädikat in der Grammatik), in bestimmter Weise zu- oder abgesprochen wird. In Abhängigkeit von der Stelle, an der sie im Syllogismus auftreten, werden die vorkommenden Begriffe Oberbegriff, Mittelbegriff und Unterbegriff genannt.

About the author

Giovanni

Giovanni ist studierter Jurist und Philosoph als Marketingleiter bei einem Mittelständler unterwegs, Geschäftsführer einer Agentur, ehrenamtlicher Sterbebegleiter, zertifizierter Trauerbegleiter, Beirat ITA Institut für Trauerarbeit, Mitgliedschaften: Marketing Club Hamburg, Büchergilde Hamburg, Förderverein Palliativstation UKE, ITA, Kaifu Lodge, Kaifu-Ritter