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Transsubstantiation

Die Wandlung des Abendmals von Brot und Wein nach Katholischem Glaubensverständins

Wir evangelischen, Lutheraner sind dank Luther auf einer anderen Ebene unterwegs und betrachten das Abendmal als Symbolstiftung, Zeichensetzung und aktives Bitten um Vergebung der Sünden, dass durch die Gabe das Abendmals ins Werk gesetzt wird, heißt die Vergebung gezeitigt wird, kraft Christi Allmächtigkeit.

Vielleicht empfinde ich das Abendmal in meinem Fränkischen Kloster deswegen so wirkmächtig, nicht nur  weil Pater Anselm Grün es ausgibt, sondern weil dahinter auch ein tiefgreifenderes Wirk- und Glaubensverständnis steht.

Die Jungs und Mädels von Wikipedia können das viel besser formulieren, um die Transmissionsriehmen des Kathloischen Glaubens differenziert zu erklären:

Der Begriff Transsubstantiation (lat. für „Wesensverwandlung“) bezeichnet in der christlichen Theologie die Wandlung von Brot und Wein in den Leib und das Blut Jesu Christi in der Heiligen Messe.

Die Transsubstantiationslehre beschreibt die dauerhafte Wandlung von Brot und Wein in der priesterlichen Vergegenwärtigung des einen Opfers Christi während der Wandlungsworte. Die Lehre von der Transsubstantiation gehört zum Glaubensgut der römisch-katholischen Kirche und den mit Rom unierten Ostkirchen. Andere Kirchen, wie die altkatholischen, altorientalischen, anglikanischen, lutherischen, methodistischen, die orthodoxen Kirchen und die Christengemeinschaft lehren, dass die Realpräsenz Christi in bzw. unter den sichtbaren Gestalten von Brot und Wein nach dem Sprechen der Einsetzungsworte bzw. nach der Epiklese gegeben sei. Darunter wird je nach Lehre auch die tatsächliche Substanzveränderung von Brot und Wein verstanden. Zudem bestehen über die Art und die Dauer der Konsekration Unterschiede in den Lehren dieser Kirchen.

Die Substanz (griechisch οὐσία) ist im aristotelischen Sinne das an sich selbst nicht sinnlich wahrnehmbare Wesen eines Dinges. Die im Blick stehende Wandlung bei der Eucharistie soll eine wirkliche Wandlung sein und betrifft nicht die sinnlich wahrnehmbaren Akzidentien. Denn der Leib Christi erscheint auch nach der Wandlung den Sinnen weiter wie Brot. Mittelalterliche Theologen haben den Substanzbegriff herangezogen, um das hier stattfindende Geschehen zu beschreiben. Aristotelisch verstanden scheint ein Fortbestehen der Akzidentien und somit der äußeren Gestalt bei Veränderung der Substanz nicht möglich, weil Akzidentien von der Substanz, an der sie auftreten, abhängen.

Anlass der Begriffsfindung Transsubstantiation waren Reaktionen auf die Christologie von Berengar von Tours und insbesondere dessen Lehre von der Eucharistie. Berengar fand vor, was ihm als eher kruder Realismus erschien. Seine Gegner formulierten beispielsweise, dass der Leib Jesu durch die Zähne der Gläubigen zermalmt werde – so in einem von Humbert von Silva Candida verfassten Bekenntnisschreiben, das Berengar 1059 unterzeichnen musste –, was Berengar als absurd ansah. Hier wird mit dem Ausdruck Substanz die Vorstellung eines physischen Dinges verbunden und das „Hoc est corpus meum“ der Messe als stoffliche Verwandlung (mutatio materialis) verstanden. Dagegen setzte Berengar, dass schon die Kirchenväter die Eucharistie als heiliges Zeichen verstanden hätten und der Leib Christi nach der Auferstehung verklärt sei.[1] Die Hauptgegner Berengars, Lanfrank von Bec und Guitmund von Aversa, sprachen dann von einer Substanzverwandlung (substantialiter transmutari). Dies griff die römische Synode von 1079 mit der Formulierung „substantialiter converti“ auf. Der Ausdruck Transsubstantiation ist erstmals aus dem Jahre 1155/56 bei Rolandus Bandinelli belegt; vermutlich drückte sich bereits Robertus Pullus um 1140 so aus. Auf dem vierten Laterankonzil 1215 wurde diese Redeweise als orthodox festgeschrieben, wenngleich noch nicht als Dogma definiert.

Martin Luther[2], der zeitlebens an der Realpräsenz Christi festhielt und dies besonders gegenüber der spiritualistischen Eucharistielehre Huldrych Zwinglis[3] geltend machte, schrieb die Urheberschaft der Transsubstantiationslehre Thomas von Aquin zu.[4] Er billigte der Transsubstantiationslehre jedoch nur den Rang einer „Lehrmeinung“ (opinio) zu und verwarf für diese „sophistische Subtilität“ jeden Anspruch auf dogmatische Verbindlichkeit.[5] Sie ist nach Luther[6] wie für Jean Calvin[7] aufgrund sehr ähnlicher Argumentation weder schrift- noch vernunftgemäß.

Im Konzil von Trient[8] wird die Lehre des IV. Laterankonzils und die Lehre der hochscholastischen Theologie bekräftigt:

„Durch die Konsekration des Brotes und Weines geschieht eine Verwandlung der ganzen Substanz des Brotes in die Substanz des Leibes Christi, unseres Herrn, und der ganzen Substanz des Weines in die Substanz seines Blutes. Diese Wandlung wurde von der heiligen katholischen Kirche treffend und im eigentlichen Sinne Wesensverwandlung genannt.“

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About the author

Giovanni

Giovanni ist studierter Jurist und Philosoph als Marketingleiter bei einem Mittelständler unterwegs, Geschäftsführer einer Agentur, ehrenamtlicher Sterbebegleiter, zertifizierter Trauerbegleiter, Beirat ITA Institut für Trauerarbeit, Mitgliedschaften: Marketing Club Hamburg, Büchergilde Hamburg, Förderverein Palliativstation UKE, ITA, Kaifu Lodge, Kaifu-Ritter