Die Trauer nach einen Suizid im nächsten, näheren oder weiteren Umfeld hat andere Unterströmungen der Trauer, wie bei einem normalen Trauerverlauf. Ein Deutschlandweit bekannter Verein zur Hilfe nach Suizid für Angehörige ist ARGUS e.V. Hier kommst du zu deren Website, link.
Von der leitenden Feuerwehrpastorin in Hamburg habe ich gelernt in meiner Trauerbelgeiterausbildung bei ITA, dass Suizid viele psychologische Komponenten hat. Neben einer pathologischen, psychiatrischen Erkrankung birgt der Suizid auch immer einen gewissen Anteil an Aggression gegen das soziale Umfeld. Die Angehörigen zerfressen sich, völlig unbegründet meist, in Selbstvorwürfen. Aus meiner Erfahrung von 6 Jahren Leitung von Trauergruppen weiß ich, dass der Modus Selbstvorwurf sehr beliebt ist bei Trauernden, um eine Schuld zu konstruieren und damit eine Begründungsebene für den Tod zu schaffen. Der Tod braucht und hat aber keine Begründungsebene. Der Suizid von Kindern führt zu extremen Verwerfungen innerhalb der Eltern und bedarf meistens einer psychologischen Begleitung, weil wir doch alle mehr oder minder zarte Seelenpflanzen sind.
Wenn Geschwisterkinder betroffen sind, gibt es im Netz eine online-Beratung, link. Sehr zu empfehlen sind auch die Angebote der Verwaisten Eltern in Hamburg, link. Auch spannend Trees of memory aus Frankfurt, link. Beim Institut für Trauerarbeit in Hamburg gibt es auch eine Suizid Gruppe die von zwei sehr erfahrenen Trauerbegleitern geleitet wird: Conny und Johannes, link.
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