Wir trauern um die über 39 Autobahnbenutzer in Genua, in die Italien über eine marode Autobahn bei Sturm und Regen gefahren sind. Die Brücke konnte der Last nicht mehr standhalten und zerbrach auf der sagenhaften, unglaublichen Länge von 100 Metern. Viele Schwerstverletzte hat die Katastrophe auch ausgelöst. Hier ein Bericht auf N-TV über das Unglück in Genua, link. Die Brücke überspannt Stadtteile in Genua und auf dem Stück, der zusammenbrach, war die Brücke 40 Meter hoch. Jeder weiss, dass schon ein Fall aus 10 Meter Höhe zum Tode führen kann.
Schuld an dem Zusammenbruch ist wohl der römische Architekt Morandi, der leider schon 1989 verstarb. Seine Konstruktionen haben zu wenig Pufferzonen und brechen überproportional oft ein. In einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung wird ein Professor für Bauingenieurswesen aus Italien zitiert, der den Zusammenbruch so kommentiert.
„Die Morandi Brücke ist ein Versagen der Ingenieurskunst“
Offensichtlich war der Architekt Morandi zwar ein kühner Phantast, aber kein guter Rechner in Statik. Zitat SZ Prof Brencichs: „Er war ein Ingenieur mit großer Intuition, aber ohne große Übung im Kalkulieren.“
Interessant ist, dass die Brücke für 20 Millionen Euro saniert werden sollte in den nächsten Jahren. Vielleicht hätte die Bauprüfabteilung in Italien ein paar strenge Auflagen formulieren müssen gegenüber den privaten Autobahnbetreibern. Im Internet war ein nachdenklich machender Beitrag zu lesen, der anmerkte, dass in Italien überwiegend private Autobahnbetreiber die Autobahnen versorgen, was zu den obernervigen MAUT Stellen führt und wohl auch gewisse Sicherheitsrisiken auslöst frei nach dem Handwerker-Motto Passt schon. Die Bundeskanzlerin will auch Autobahnen privatisieren….
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