Über die Wesenheit des Trostes
Wenn wir etwas loslassen müssen, so sollten wir den von oben bewachten Weg akzeptieren, im Innen und im Außen und unser Herz reinigen von den Gedanken der Aufruhr, des Schmerzes und des Haderns mit dem Schicksal. Das Leben ist ein Fluß, und nicht immer sind es Goldklumpen, die unseren Weg säumen. Es gibt auch Wasserfälle und sehr kurvige und steinige Passagen des Lebensflusses. Deswegen vertraue auf GOTT oder die höhere Macht an die Du glaubst. Gottes Allgegenwart, nicht immer spührbar, aber dennoch gegenwärtig sorgt für ein Kleid der Ummantelung unseres tiefsten Seelenschmerzes, der zurecht eine Zeit im Leben unser Sein umfangen kann. Gott, Jesus ist in uns. Wir müssen nur unsere Herzen ihm öffnen.
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Der wunderbare Denker des Herzens Fritz Roth hat das schöne Buch geschrieben : Trauer ist Liebe, hier der Link
Trostgedichte
Die Rosen treffen dich schon bleich
im Kreise deiner Schwestern.
Der weißen bist du heute gleich,
der roten glichst du gestern
Und doch kommen sie zur rechten Frist
um diesen Sarg zu decken
und, wes du warst und was du bist,
noch einmal zu erwecken.
F.Hebbel
Abschied
Wie hab ich das gefühlt, was Abschied heißt. Wie weiß ich’s noch: ein dunkles unverwundnes Grausames Etwas, das ein Schönverbundnes Noch einmal zeigt und hinhält und zerreißt.Wie war ich ohne Wehr, dem zuzuschauen, Das, da es mich, mich rufend, gehen ließ, Zurückblieb, so als wären’s alle Frauen Und dennoch klein und weiß und nichts als dies:Ein Winken, schon nicht mehr auf mich bezogen, Ein leise Weiterwinkendes -, schon kaum Erklärbar mehr: vielleicht ein Pflaumenbaum, Von dem ein Kuckuck hastig abgeflogen.Schon kehrt der Saft aus jener Allgemeinheit, Die dunkel in den Wurzeln sich erneut, Zurück ans Licht und speist die grüne Reinheit, Die unter Rinden noch die Winde scheut.Die Innenseite der Natur belebt sich, Verheimlichend ein neues Freuet euch; Und eines ganzen Jahres Jugend hebt sich, Unkenntlich noch, ins starrende Gesträuch.Des alten Nussbaums rühmliche Gestaltung Füllt sich mit Zukunft, außen grau und kühl; Doch junges Buschwerk zittert vor Verhaltung Unter der kleinen Vögel Vorgefühl.Rilke
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Trostaria
Endlich bleibt nicht ewig aus,
Endlich wird der Trost erscheinen,
Endlich grünt der Hoffnungsstrauß,
Endlich hört man auf zu weinen.
Endlich bricht der Tränen Krug,
Endlich spricht der Tod: Genug!
Endlich wird aus Wasser Wein,
Endlich kommt die rechte Stunde,
Endlich fällt der Kerker ein,
Endlich heilt die tiefe Wunde.
Endlich macht die Sklaverei
Den gefangnen Joseph frei.
Endlich, endlich kann der Neid,
Endlich auch Herodes sterben,
Endlich Davids Hirtenkleid
Seinen Saum in Purpur färben,
Endlich macht die Zeit den Saul
Zur Verfolgung schwach und faul.
Endlich nimmt der Lebenslauf
Unsres Elends auch ein Ende,
Endlich steht der Heiland auf,
Der das Joch der Knechtschaft wende,
Endlich machen vierzig Jahr
Die Verheißung zeitig wahr.
Endlich blüht die Aloe,
Endlich trägt der Palmbaum Früchte,
Endlich schwindet Furcht und Weh,
Endlich wird der Schmerz zunichte,
Endlich sieht man Gottes Tal:
Endlich endlich kommt einmal.
Johann Christian Günther (1695 – 1723), schlesischer Lyriker und Dichter