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Venezianische Malerei

Venzianische Malerei des 16 Jahrhunderts zeigt uns die Kunsthalle Hamburg mit Bordone

Die Kunsthalle hat eine schöne, sehenswerte und umfängliche Ausstellung rund um Bordone zusammen getragen, der ein Zeitgenosse und Konkurrent von Tizian in der Zeit zwischen 1500 und 1600 war.  Die Ausstellung umfasst viele Ölgemälde, die sich mit der Geschichte der Antiken Mythen beschäftigen.  Bordone hat einen Hang zum pathetischen Malen. Das heißt aber nicht, dass man die Ausdruckskraft geringwertiger schätzen soll. Die Ausstellung zeigt auch eine Reihe von anderen Künstlern, die in der Zeit in Venezia ihre Kunst geschaffen haben.  Rom war zu der Zeit keine relevante Größe. Venedig DAS Handelszentrum und damit auch DAS Geldzentrum. Wer mehr über die Geschichte der Lagunenstadt lesen möchte, dem sei das hübsche, leicht lesbare Städteportrait im Geschichtslicht von Peter Ackroyd empfohlen, hier klicken.

Über die ständigen Putten im Bild

Ein Kennzeichen der Malerei dieser Zeit ist die inflationäre Verbreitung von Putten. Also Füll-Figuren, meist in Engelform, die zwar den Bildaufbau stützen und austarrieren, aber in Wirklichkeit eine geistige Unart und Unschönheit der Bildkomposition darstellen. Wiki schreibt über Putten: Das Wort Putto ist eine Entlehnung aus dem Italienischen: putto (Plural putti) bedeutet ‚Knäblein‘ und geht seinerseits auf das lateinische Wort putillus ‚Knäblein‘ zurück.

In der Kunstgeschichte gibt es den schönen Begriff des „horror vacui“ – also der Angst des unausgefüllten Platzes. Wiki schreibt dazu:

Der Begriff geht auf Aristoteles (Physik, Kapitel IV 6–9.) zurück, der mit horror vacui das Phänomen bezeichnete, dass die Natur kein Vakuum kenne.[1] In die Kunst übertragen, wurde der Begriff zum ersten Mal von dem italienischen Kunstkritiker Mario Praz verwandt, der damit vor allem überladene Werke viktorianischer Kunst beschrieb.Auch für die Fülle und den überladenen Prunk des Barocks wird der Begriff verwendet. [2]Demgegenüber steht in der Kunst des 20. Jahrhunderts zunehmend der Mut zur freien Fläche als Gegenpol zur Angst vor der Leere.

Vielleicht ist die Massenverwendung der Putten eine Angst vor der Leerheit des Bildes?


 

Zur Homepage der Kunsthalle hier dem Link folgen

 

Venezia Kunsthalle (5) Venezia Kunsthalle (3)

Venezia Kunsthalle (2) Venezia Kunsthalle (4)

Paris_Bordone

Bildrechte wikipedia Von Paris Bordone – Unbekannt, wahrscheinlich Web Gallery of Art, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=884427

 

 

Hier ein paar Vorträge zu dem Ausstellungsthema

Vorträge:

Probleme mit dem Individuum: Porträts von Tizian und Lorenzo Lotto
Mit Prof. Dr. Daniela Bohde, Leiterin des Instituts für Kunstgeschichte an der Universität Stuttgart
Donnerstag, 16. März 2017, 19 Uhr

Sebastiano del Piombo und Tizian
Mit Dr. Kia Vahland, Süddeutsche Zeitung
Donnerstag, 30. März 2017, 18 Uhr

Effekt und Drama: Der „Cuccina-Zyklus“ von Paolo Veronese und seine aktuelle Restaurierung
Mit Dr. Andreas Henning, Konservator für italienische Malerei, Gemäldegalerie Alte Meister, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
Donnerstag, 18. Mai 2017, 19 Uhr

About the author

Giovanni

Giovanni ist studierter Jurist und Philosoph als Marketingleiter bei einem Mittelständler unterwegs, Geschäftsführer einer Agentur, ehrenamtlicher Sterbebegleiter, zertifizierter Trauerbegleiter, Beirat ITA Institut für Trauerarbeit, Mitgliedschaften: Marketing Club Hamburg, Büchergilde Hamburg, Förderverein Palliativstation UKE, ITA, Kaifu Lodge, Kaifu-Ritter