Die Zerbrochenheit des Lebens können wir viele Jahrzehnte überspielen, ihr aus dem Wege gehen. Aber faktisch gibt es immer Zerbrechungen, und Zerbrochenheit aus der Vergangenheit. Ein glattes Leben gibt es erstens nicht und zweitens birgt die Zerbrochenheit auch innere Schönheit, und Tiefgang. Wie soll jemand Tiefgang erleben, wenn er keine Zerbrochenheit im Herzen und im Sein gespürt hat?
Wenn ein Mensch geht, oder ein geliebtes Haustier, siehe Katzen-Auto-Feindschaft, link, dann hast du ein Recht auf Trauer, Tränen und Verletzungs-Gefühle. Stark sein ist der völlig falsche Ansatz. Stark sein wofür ? Um sich nicht seinen Gefühlen zu stellen? Du darfst so lange weinen, wie du willst, du darfst so viele Nächte nicht schlafen, wie du willst – dann muß man sich eben krank schreiben lassen vom Arzt. Trauer ist in den USA schon auf den ICD-10 , den Schlüsselsatz für Krankheiten aufgenommen haben. Es gibt keinerlei Grund sich für seine Schmerzen, seiner Verwerfungen und seine Trauer zu schämen.
Lebe Deine Trauer in seiner ganzen Verwerfung und Tiefe aus!
Wir zitieren die Indikation des ICD 10, die eine Indikation für Ärzte darstellen:
F43.-
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Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen |
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Info:
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Die Störungen dieses Abschnittes unterscheiden sich von den übrigen nicht nur aufgrund der Symptomatologie und des Verlaufs, sondern auch durch die Angabe von ein oder zwei ursächlichen Faktoren: ein außergewöhnlich belastendes Lebensereignis, das eine akute Belastungsreaktion hervorruft, oder eine besondere Veränderung im Leben, die zu einer anhaltend unangenehmen Situation geführt hat und eine Anpassungsstörung hervorruft. Obwohl weniger schwere psychosoziale Belastungen („life events“) den Beginn und das Erscheinungsbild auch zahlreicher anderer Störungen dieses Kapitels auslösen und beeinflussen können, ist ihre ätiologische Bedeutung doch nicht immer ganz klar. In jedem Fall hängt sie zusammen mit der individuellen, häufig idiosynkratischen Vulnerabilität, das heißt, die Lebensereignisse sind weder notwendig noch ausreichend, um das Auftreten und die Art der Krankheit zu erklären. Im Gegensatz dazu entstehen die hier aufgeführten Störungen immer als direkte Folge der akuten schweren Belastung oder des kontinuierlichen Traumas. Das belastende Ereignis oder die andauernden, unangenehmen Umstände sind primäre und ausschlaggebende Kausalfaktoren, und die Störung wäre ohne ihre Einwirkung nicht entstanden. Die Störungen dieses Abschnittes können insofern als Anpassungsstörungen bei schwerer oder kontinuierlicher Belastung angesehen werden, als sie erfolgreiche Bewältigungsstrategien behindern und aus diesem Grunde zu Problemen der sozialen Funktionsfähigkeit führen. | |
F43.0
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Akute Belastungsreaktion | |
Info:
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Eine vorübergehende Störung, die sich bei einem psychisch nicht manifest gestörten Menschen als Reaktion auf eine außergewöhnliche physische oder psychische Belastung entwickelt, und die im Allgemeinen innerhalb von Stunden oder Tagen abklingt. Die individuelle Vulnerabilität und die zur Verfügung stehenden Bewältigungsmechanismen (Coping-Strategien) spielen bei Auftreten und Schweregrad der akuten Belastungsreaktionen eine Rolle. Die Symptomatik zeigt typischerweise ein gemischtes und wechselndes Bild, beginnend mit einer Art von „Betäubung“, mit einer gewissen Bewusstseinseinengung und eingeschränkten Aufmerksamkeit, einer Unfähigkeit, Reize zu verarbeiten und Desorientiertheit. Diesem Zustand kann ein weiteres Sichzurückziehen aus der Umweltsituation folgen (bis hin zu dissoziativem Stupor, siehe F44.2) oder aber ein Unruhezustand und Überaktivität (wie Fluchtreaktion oder Fugue). Vegetative Zeichen panischer Angst wie Tachykardie, Schwitzen und Erröten treten zumeist auf. Die Symptome erscheinen im Allgemeinen innerhalb von Minuten nach dem belastenden Ereignis und gehen innerhalb von zwei oder drei Tagen, oft innerhalb von Stunden zurück. Teilweise oder vollständige Amnesie (siehe F44.0) bezüglich dieser Episode kann vorkommen. Wenn die Symptome andauern, sollte eine Änderung der Diagnose in Erwägung gezogen werden. |
Bildrechte Institut für Lebenskunde, Hamburg Mai 2018